Rundtour Piz Sesvenna


Publiziert von rbaumann , 30. August 2012 um 09:23.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum:29 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Sesvenna-Gruppe   CH-GR   I 
Zeitbedarf: 9:30
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Strecke:21 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Anfahrt nach S-Charl, zahlreiche öffentliche Parkplätze
Unterkunftmöglichkeiten:S-Charl (und Region)
Kartennummer:1219

Nach zahlreichem Research im Internet und SAC Führern war es endlich soweit. Der Wetterbericht zeigte bis in den späteren Nachmittag bestes Wetter und unsere Beine fühlten sich fit an. So machten wir uns am 29.08. auf eine doch eher anspruchsvolle (weil lange) Route auf den Piz Sesvenna.
Um 05:45 gingen wir in S-Charl los... zuerst über gute Wege (T2/T3) zur Alp Sesvenna um dann weiter das Tal hinauf zum Laj da Sesvenna, wo wir nach rund 2 Stunden ohne Probleme raschen Schrittes ankamen. Die Geschwindigkeit, gerade für die einfachen Passagen, schien uns für die geplante Rundtour essentiell.
Ein erster Blick auf den Gletscher bei aufgehender Sonne lies uns nochmals Energie tanken. Doch welche Route sollten wir nehmen? Ziel war der P.3081, von wo es über den Grat auf den Gipfel gehen sollte. Sollten wir direkt auf den Gletscher und aufsteigen (schien uns in den ersten Metern doch sehr steil), lieber über die linke Flanke (Richtung P.2979) über Gröll auf eine höhere Ebene ansteigen um von da über den Gletscher zu gehen (schien uns aufgrund des Gerölls zu mühsam) oder aber doch über den eher rechten Steinblock "im Gletscher" ansteigen? Wir entschieden uns für letzteres, was sich absolut bewährte. In einfacher Kraxelei ging es über den Felsen eine Stufe höher um nachher bequem und recht flach auf den Gletscher aufsteigen zu können. Danach führte uns der Weg recht direkt zum Ziel... der Gletscher selber erwies sich als äusserst "anfängerfreundlich" mit kaum Spalten. Wir entschieden uns trotzdem anzuseilen - uns sei es auch nur um weiter Erfahrung mit "am Seil gehen" aufbauen zu können. Kurz vor dem P.3081 war der Übergang vom Gletscher auf den Fels zu suchen. Wie immer ist der Bergschrund etwas zerklüfteter und so mussten wir über 2-3 grössere Spalten einen Weg finden. Auch dies war nach einigen Minuten und dem Einsatz von Pickel und Steigeisen gemeistert.
Am Pass (P.3081) angekommen rüsteten wir auf Felsen um und gingen sofort den spannenden Grat an. Grösstenteils in einfacherer Kraxelei ging es voran - einige Stellen waren kletternd zu meistern (kurz, wenig schwierig). Die meiste Zeit ist der Grat wenig ausgesetzt - einige Stellen erfordern aber "balancieren" über recht ausgesetzte Passagen (1-2mal, 10-20m). Nach fast einer Stunde kraxeln erreichten wir um 10:45 Uhr den Gipfel: Piz Sesvenna war erklommen! Welch genialer Ausblick... absolut herrlich.
Nach einer längeren Pause auf dem Gipfel ging es an den Abstieg - auch hier hatten wir verschiedene Varianten um Vorfeld erruiert: Entweder über den Weg den wir gekommen waren (wenig Abwechslung), über die italienische Seite und den Pass Cruschetta oder aber über den Grat weiter in Richtung Piz Plazer und Mot da l'Hom. Wir entschieden uns etwas zögerlich für die Variante über Italien. Der Grat hätte uns sehr gereizt, doch waren wir a) schon recht müde und b) schien das Gestein äusserst locker zu liegen, worauf wir nach den vielen km in den Beinen nicht all zu viel Lust hatten.
Somit ging es zurück an den Pass auf P.3081 (das Kraxeln zurück ging deutlich schneller voran, einige Stellen sind im Abstieg jedoch nicht zu unterschätzen) um dann steil nach Süden abzusteigen. Über lockeres Geröll rutschten wir rund 300m in die Tiefe - viel Lärm, viel Staub und Spass und wir waren innert kürzester Zeit deutlich weiter unten. Ab Höhenlinie 2500 hielten wir direkt auf den Pass zu um nicht zu weit ins Tal absteigen zu müssen. Ab Pass ging es über den normalen Weg zurück nach S-Charl.
Eine wahnsinns Tour - abwechslungsreich in schönster Landschaft bei bestem Wetter! Kregy und ich genossen es in vollen Zügen, werden wohl die nächsten Tage mit etwas schweren Beinen durch die Gegend spazieren. Wäre spannend wie der Abstieg über den Grat gelaufen wäre... vielleicht kommen wir ja mal wieder zurück und werden es probieren.

Tourengänger: rbaumann


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