Rysy - Mit einem (Ruck-) Sack voll Kartoffeln zum höchsten Punkt von Polen ...
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… dass heute einige Erdäpfel mit unserer Hilfe einen „Gipfelerfolg“ feiern können, hätten wir vorher auch nicht geglaubt … ;-).
Doch der Reihe nach. Der ursprüngliche Plan: die Besteigung der Zugspitze. Da zum einen aber leider unsere Klettersteigsets nach einer Rückrufaktion gerade wieder beim Hersteller weilen und andererseits die Wettervorhersagen für den höchsten Berg Deutschlands eher ungünstig sind, entscheiden wir uns um. Bei der Suche nach einem voraussichtlichen Schönwetter-Fenster werden wir in der Hohen Tatra fündig. Da die Anreise dorthin für uns vergleichbar zu der in die Alpen ist, überlegen wir nicht lange und fahren am Freitagabend über Polen bis ins slowakische Štrbské Pleso am gleichnamigen Bergsee.
Mit dabei: neben einer Wanderkarte von 1983 auch noch einige Erinnerungen aus dieser Kinder-/Jugendzeit. Genau wie „damals“ begeistert die Gebirgslandschaft der Hohen Tatra - besonders natürlich bei schönem Wetter - und dieses treffen wir wie vorhergesagt an.
Also: gute Bedingungen für unsere Tour auf den doppelgipfligen Rysy (2.499 m/2.503 m), an dem drei Grate aufeinandertreffen - etwa aus südlicher, westlicher und nördlicher Richtung. Der etwas niedrigere Nordwest-Gipfel ist der höchste Punkt von Polen, die Grenze zur Slowakei verläuft direkt darüber. Da der Rysy zudem einer der Aussichtsberge der Hohen Tatra schlechthin ist, wird er extrem häufig bestiegen - selbst Lenin war schon hier und auch zwei HIKR-Berichte gibt es bereits - zuletzt von
joels über eine
Besteigung von polnischer Seite.
Wir starten quasi „gegenüber“. Nach kurzer Nacht brechen wir ca. 06.30 Uhr unweit des Bahnhofs von Štrbské Pleso (ca. 1.300 m) auf - direkt von unserem schönen Hotel aus. Erst gehen wir noch entlang der Straße in Richtung Sport-/Skigebiet. Diese verlassen wir an der Kreuzung Rázcestie pred Heliosom (1.350 m, Wegweiser) gemäß roter Markierung und Ausschilderung „Popradské pleso“ auf ein Nebensträßchen. Kurz darauf geht’s dann am Abzweig Odbočka pri Heliose (1.350 m) auf den Wanderweg.
Dem rot markierten Weg folgen wir nun über Trigan (1.499 m) durch den Wald, später auch vorbei an Fels und Geröllflächen, hinein ins Tal Mengusovská dolina. Eine zwischendurch abzweigende grün markierte Route (mögliche Alternative) ignorieren wir. Etwas oberhalb des Sees Popradské Pleso erreichen wir nach knapp anderthalb Stunden die Wegekreuzung Rázcestie nad Popradským plesom (1.500 m).
Und hier befindet sich auch das „Lager“ mit Material für die Chata pod Rysmi (Rysy-Hütte). Die auf 2.250 m höchstgelegene Hütte der Hohen Tatra wird dadurch versorgt, dass alles Notwendige dorthin getragen wird. Schilder werben deshalb für den Transport verschiedenster Dinge durch aufsteigende Wanderer. Als Belohnung winkt Tee für 5 bis 10 kg Transportgewicht. Wer noch mehr über die ca. 750 Höhenmeter trägt, kann sich sogar einen Schuss Rum dazuverdienen (vielleicht auch ein Bier?).
Die Auswahl am frühen Morgen ist begrenzt: Es gibt ein Bündel Bretter (uncool ;-), riesige Gasflaschen (für Angeber ;-) und Kartoffeln (für uns). Wir packen einen der bereitliegenden Stoffbeutel voll und verstauen die Knollen dann in einem unserer extra dafür freigeräumten Rucksäcke. Mit dem Zusatzgepäck geht’s nun weiter. Erstaunlicherweise werden die Kartoffeln übrigens mit zunehmender Höhe und Wegstrecke immer schwerer …
Das nächste Wegstück ist blau markiert, das Gelände wird offener - es gibt weniger Bäume und dafür mehr Gebüsch, Latschenkiefern u. s. w. Wir überqueren eine kleine Brücke (Bach Žabí potok) und erreichen kurz darauf den Wegabzweig Rázcestie nad Žabím potokom (1.580 m). Hier biegen wir rechts ab, von nun an ist der Weg wieder rot markiert bis zum Rysy. Über Serpentinen gelangen wir nun die steile Geländeschwelle hinauf ins Seitental Žabia dolina, wo es wieder flacher wird. Der Weg führt vorbei an den schönen Seen Žabie Plesá (ca. 1.920 m). Wir machen auf einem schmalen Pfad einen kleinen Abstecher zum Ufer des Veľké Žabie pleso Mengusovské (Großer See), wo wir kurz rasten.
Dann reihen wir uns wieder in die immer größer werdende Menge von Berggängern ein. Es geht noch etwas weiter ins Tal Žabia dolina hinein und dann folgt die „Schlüsselstelle“ unserer Tour: ein mit Ketten gesicherter, kurzer Abschnitt, auf dem ein steiler, felsiger Aufschwung überwunden wird. Nachdem wir diesen bewältigt und dabei auch einen kleinen Stau hinter uns gelassen haben, geht’s wieder einfacher auf dem gut angelegten Pfad weiter.
Etwa 3,5 Stunden nach unserem Start in Štrbské Pleso erreichen wir die Chata pod Rysmi (Rysy-Hütte, 2.250 m) und damit eigentlich den Bestimmungsort für „unsere“ Kartoffeln. Wir gehen aber erstmal weiter, um keine Zeit zu verlieren - zum einen ziehen immer wieder Wolken durch, zum anderen sind beim Rückblick ins Tal „Hunderte“ Wanderer zu sehen - es könnte später also bewölkter und beengter am Gipfel sein als jetzt. Nebenbei gönnen wir „unseren“ Erdäpfeln noch ein paar „glückliche Stunden“ in der frischen Bergluft, bevor sie im heißen Kochwasser landen ;-).
Also laufen wir in einer Viertelstunde hoch zum Sedlo Váha (2.340 m). An diesem Sattel schwenken wir nach links und schlängeln uns durch Schutt und Blöcke. Wir überschreiten den Grat südlich des Rysy und steigen dabei auch wieder wenige Meter ab. Der Schlussanstieg führt uns nun durch die steile Südwest-Flanke des Rysy. Zuerst begeben wir uns zum Nordwest-Gipfel (2.499 m) und erreichen dabei nicht nur die slowakisch-polnische Grenze, sondern nach knapp 4,5 Stunden auch den höchsten Punkt von Polen. Dieser ist bereits von unzähligen Bergsteigern „besetzt“. Wir rasten und schießen zahlreiche Fotos (auch vom Grat westlich des Gipfels mit besserer Sicht zu den schönen Bergseen auf polnischer Seite). Auf den „Kampf ums Gipfelbuch“ verzichten wir aber.
Durch die kleine Einsattelung kraxeln wir dann hinüber zum Hauptgipfel (2.503 m), der vollständig auf slowakischem Gebiet liegt. Dieser ist zwar nicht ganz so gut „besucht“ wie der (niedrigere) Nordwest-Gipfel, trotzdem ist es auch hier schon richtig eng - und minütlich kommen weitere Berggänger an …
Nach ausgiebigen Betrachten und Ablichten der umliegenden Berglandschaft verlassen wir die sitzenden Massen und begeben uns auf den Abstieg. Auf dem Weg herrscht natürlich ebenfalls dichter Verkehr - und auch in der Chata pod Rysmi (Rysy-Hütte) ist viel los.
Hier heißt es nun Abschied nehmen - nach ziemlich genau 1.000 m Auf- und 250 m Abstieg (mit „Gipfelbonus“) tauschen wir die Kartoffeln gegen eine Prämie - wir verzichten auf das angebotene Bier und auch den „Schuss Rum“. Stattdessen entscheiden wir uns für Tee - und der hätte sonst 1,00 Euro gekostet - naja so richtig finanziell gelohnt hat sich das Schleppen der Erdäpfel also nicht ;-). Sollte es aber eigentlich auch nicht - viel besser ist: der Hüttenwart hat sich freundlich bedankt und wir sind Helden (wenn auch nur selbsternannte ;-).
Nach einem Mittagessen in der Hütte steigen wir dann weiter auf bekanntem Weg bis zur Wegekreuzung Rázcestie nad Popradským plesom ab.
Von dort gehen wir die wenigen Schritte hinunter ans Nordufer des Sees Popradské Pleso (1.495 m). An der Majlatova chata bzw. am Horský Hotel Popradské Pleso legen wir Zwischenstopps ein - neben Speisen und Getränken werden auch Karten, Souvenirs u. s. w. angeboten. Dann umrunden wir den herrlichen Popradské Pleso im Uhrzeigersinn. Der Weg ist gelb markiert und führt auch zum Symbolický cintorín (1.523 m). Auf dem symbolischen Friedhof erinnern teilweise sehr aufwendig gestaltete Gedenktafeln an verunglückte Bergsteiger, es gibt zahlreiche verzierte/bemalte Holzkreuze und auch eine Kapelle.
Später mündet der gelb markierte Weg wieder in das Asphaltsträßchen ein, welches den See Popradské Pleso mit dem gleichnamigen Haltepunkt der Tatrabahn (TEŽ) verbindet. Wir schlendern also auf der für den öffentlichen Verkehr gesperrten, kleinen Straße (blau markiert) bis zum Haltepunkt Popradské pleso (zastávka TEŽ, 1.246 m, ebenfalls ein möglicher Ausgangspunkt für die Tour). Wenn man dort „passend“ eintrifft, könnte man per Bahn nach Štrbské Pleso fahren. Wir laufen jedoch die kaum befahrene und quasi parallel zu den Gleisen verlaufende Nebenstraße entlang und erreichen, nachdem wir zwischendurch noch einmal ca. 100 Meter aufgestiegen sind, nach etwa 12 Stunden (bei ca. 3 Stunden Pause) wieder Štrbské Pleso.
Fazit:
Schöne Tour von slowakischer Seite zum höchsten Punkt von Polen bei guten Wetterverhältnissen. Wie erwartet führt die Route durch grandiose Gebirgslandschaft, unterwegs und im Gipfelbereich gibt es herrliche Ausblicke.
Der Weg auf den Rysy ist nicht sonderlich anspruchsvoll, aber relativ lang. Das schwierigste Stück ist mit Ketten gesichert. Einsamkeit wird man vergeblich suchen, es sind wirklich extrem viele Wanderer unterwegs - vom gut ausgerüsteten Berggänger mit Helm bis zum kaum bekleideten „Sandalen-Träger“. In Anbetracht der Tatsache, dass die Rysy-Besteigung keinesfalls ein Spaziergang ist - je nach Startpunkt auf slowakischer Seite sind es ca. 1.200 - 1.300 Höhenmeter und ca. 8 Stunden reine Gehzeit ohne Umwege - verwundert der große „Andrang“ durchaus.
pika8x14 sind diesmal: A. + A. + A.
Doch der Reihe nach. Der ursprüngliche Plan: die Besteigung der Zugspitze. Da zum einen aber leider unsere Klettersteigsets nach einer Rückrufaktion gerade wieder beim Hersteller weilen und andererseits die Wettervorhersagen für den höchsten Berg Deutschlands eher ungünstig sind, entscheiden wir uns um. Bei der Suche nach einem voraussichtlichen Schönwetter-Fenster werden wir in der Hohen Tatra fündig. Da die Anreise dorthin für uns vergleichbar zu der in die Alpen ist, überlegen wir nicht lange und fahren am Freitagabend über Polen bis ins slowakische Štrbské Pleso am gleichnamigen Bergsee.
Mit dabei: neben einer Wanderkarte von 1983 auch noch einige Erinnerungen aus dieser Kinder-/Jugendzeit. Genau wie „damals“ begeistert die Gebirgslandschaft der Hohen Tatra - besonders natürlich bei schönem Wetter - und dieses treffen wir wie vorhergesagt an.
Also: gute Bedingungen für unsere Tour auf den doppelgipfligen Rysy (2.499 m/2.503 m), an dem drei Grate aufeinandertreffen - etwa aus südlicher, westlicher und nördlicher Richtung. Der etwas niedrigere Nordwest-Gipfel ist der höchste Punkt von Polen, die Grenze zur Slowakei verläuft direkt darüber. Da der Rysy zudem einer der Aussichtsberge der Hohen Tatra schlechthin ist, wird er extrem häufig bestiegen - selbst Lenin war schon hier und auch zwei HIKR-Berichte gibt es bereits - zuletzt von


Wir starten quasi „gegenüber“. Nach kurzer Nacht brechen wir ca. 06.30 Uhr unweit des Bahnhofs von Štrbské Pleso (ca. 1.300 m) auf - direkt von unserem schönen Hotel aus. Erst gehen wir noch entlang der Straße in Richtung Sport-/Skigebiet. Diese verlassen wir an der Kreuzung Rázcestie pred Heliosom (1.350 m, Wegweiser) gemäß roter Markierung und Ausschilderung „Popradské pleso“ auf ein Nebensträßchen. Kurz darauf geht’s dann am Abzweig Odbočka pri Heliose (1.350 m) auf den Wanderweg.
Dem rot markierten Weg folgen wir nun über Trigan (1.499 m) durch den Wald, später auch vorbei an Fels und Geröllflächen, hinein ins Tal Mengusovská dolina. Eine zwischendurch abzweigende grün markierte Route (mögliche Alternative) ignorieren wir. Etwas oberhalb des Sees Popradské Pleso erreichen wir nach knapp anderthalb Stunden die Wegekreuzung Rázcestie nad Popradským plesom (1.500 m).
Und hier befindet sich auch das „Lager“ mit Material für die Chata pod Rysmi (Rysy-Hütte). Die auf 2.250 m höchstgelegene Hütte der Hohen Tatra wird dadurch versorgt, dass alles Notwendige dorthin getragen wird. Schilder werben deshalb für den Transport verschiedenster Dinge durch aufsteigende Wanderer. Als Belohnung winkt Tee für 5 bis 10 kg Transportgewicht. Wer noch mehr über die ca. 750 Höhenmeter trägt, kann sich sogar einen Schuss Rum dazuverdienen (vielleicht auch ein Bier?).
Die Auswahl am frühen Morgen ist begrenzt: Es gibt ein Bündel Bretter (uncool ;-), riesige Gasflaschen (für Angeber ;-) und Kartoffeln (für uns). Wir packen einen der bereitliegenden Stoffbeutel voll und verstauen die Knollen dann in einem unserer extra dafür freigeräumten Rucksäcke. Mit dem Zusatzgepäck geht’s nun weiter. Erstaunlicherweise werden die Kartoffeln übrigens mit zunehmender Höhe und Wegstrecke immer schwerer …
Das nächste Wegstück ist blau markiert, das Gelände wird offener - es gibt weniger Bäume und dafür mehr Gebüsch, Latschenkiefern u. s. w. Wir überqueren eine kleine Brücke (Bach Žabí potok) und erreichen kurz darauf den Wegabzweig Rázcestie nad Žabím potokom (1.580 m). Hier biegen wir rechts ab, von nun an ist der Weg wieder rot markiert bis zum Rysy. Über Serpentinen gelangen wir nun die steile Geländeschwelle hinauf ins Seitental Žabia dolina, wo es wieder flacher wird. Der Weg führt vorbei an den schönen Seen Žabie Plesá (ca. 1.920 m). Wir machen auf einem schmalen Pfad einen kleinen Abstecher zum Ufer des Veľké Žabie pleso Mengusovské (Großer See), wo wir kurz rasten.
Dann reihen wir uns wieder in die immer größer werdende Menge von Berggängern ein. Es geht noch etwas weiter ins Tal Žabia dolina hinein und dann folgt die „Schlüsselstelle“ unserer Tour: ein mit Ketten gesicherter, kurzer Abschnitt, auf dem ein steiler, felsiger Aufschwung überwunden wird. Nachdem wir diesen bewältigt und dabei auch einen kleinen Stau hinter uns gelassen haben, geht’s wieder einfacher auf dem gut angelegten Pfad weiter.
Etwa 3,5 Stunden nach unserem Start in Štrbské Pleso erreichen wir die Chata pod Rysmi (Rysy-Hütte, 2.250 m) und damit eigentlich den Bestimmungsort für „unsere“ Kartoffeln. Wir gehen aber erstmal weiter, um keine Zeit zu verlieren - zum einen ziehen immer wieder Wolken durch, zum anderen sind beim Rückblick ins Tal „Hunderte“ Wanderer zu sehen - es könnte später also bewölkter und beengter am Gipfel sein als jetzt. Nebenbei gönnen wir „unseren“ Erdäpfeln noch ein paar „glückliche Stunden“ in der frischen Bergluft, bevor sie im heißen Kochwasser landen ;-).
Also laufen wir in einer Viertelstunde hoch zum Sedlo Váha (2.340 m). An diesem Sattel schwenken wir nach links und schlängeln uns durch Schutt und Blöcke. Wir überschreiten den Grat südlich des Rysy und steigen dabei auch wieder wenige Meter ab. Der Schlussanstieg führt uns nun durch die steile Südwest-Flanke des Rysy. Zuerst begeben wir uns zum Nordwest-Gipfel (2.499 m) und erreichen dabei nicht nur die slowakisch-polnische Grenze, sondern nach knapp 4,5 Stunden auch den höchsten Punkt von Polen. Dieser ist bereits von unzähligen Bergsteigern „besetzt“. Wir rasten und schießen zahlreiche Fotos (auch vom Grat westlich des Gipfels mit besserer Sicht zu den schönen Bergseen auf polnischer Seite). Auf den „Kampf ums Gipfelbuch“ verzichten wir aber.
Durch die kleine Einsattelung kraxeln wir dann hinüber zum Hauptgipfel (2.503 m), der vollständig auf slowakischem Gebiet liegt. Dieser ist zwar nicht ganz so gut „besucht“ wie der (niedrigere) Nordwest-Gipfel, trotzdem ist es auch hier schon richtig eng - und minütlich kommen weitere Berggänger an …
Nach ausgiebigen Betrachten und Ablichten der umliegenden Berglandschaft verlassen wir die sitzenden Massen und begeben uns auf den Abstieg. Auf dem Weg herrscht natürlich ebenfalls dichter Verkehr - und auch in der Chata pod Rysmi (Rysy-Hütte) ist viel los.
Hier heißt es nun Abschied nehmen - nach ziemlich genau 1.000 m Auf- und 250 m Abstieg (mit „Gipfelbonus“) tauschen wir die Kartoffeln gegen eine Prämie - wir verzichten auf das angebotene Bier und auch den „Schuss Rum“. Stattdessen entscheiden wir uns für Tee - und der hätte sonst 1,00 Euro gekostet - naja so richtig finanziell gelohnt hat sich das Schleppen der Erdäpfel also nicht ;-). Sollte es aber eigentlich auch nicht - viel besser ist: der Hüttenwart hat sich freundlich bedankt und wir sind Helden (wenn auch nur selbsternannte ;-).
Nach einem Mittagessen in der Hütte steigen wir dann weiter auf bekanntem Weg bis zur Wegekreuzung Rázcestie nad Popradským plesom ab.
Von dort gehen wir die wenigen Schritte hinunter ans Nordufer des Sees Popradské Pleso (1.495 m). An der Majlatova chata bzw. am Horský Hotel Popradské Pleso legen wir Zwischenstopps ein - neben Speisen und Getränken werden auch Karten, Souvenirs u. s. w. angeboten. Dann umrunden wir den herrlichen Popradské Pleso im Uhrzeigersinn. Der Weg ist gelb markiert und führt auch zum Symbolický cintorín (1.523 m). Auf dem symbolischen Friedhof erinnern teilweise sehr aufwendig gestaltete Gedenktafeln an verunglückte Bergsteiger, es gibt zahlreiche verzierte/bemalte Holzkreuze und auch eine Kapelle.
Später mündet der gelb markierte Weg wieder in das Asphaltsträßchen ein, welches den See Popradské Pleso mit dem gleichnamigen Haltepunkt der Tatrabahn (TEŽ) verbindet. Wir schlendern also auf der für den öffentlichen Verkehr gesperrten, kleinen Straße (blau markiert) bis zum Haltepunkt Popradské pleso (zastávka TEŽ, 1.246 m, ebenfalls ein möglicher Ausgangspunkt für die Tour). Wenn man dort „passend“ eintrifft, könnte man per Bahn nach Štrbské Pleso fahren. Wir laufen jedoch die kaum befahrene und quasi parallel zu den Gleisen verlaufende Nebenstraße entlang und erreichen, nachdem wir zwischendurch noch einmal ca. 100 Meter aufgestiegen sind, nach etwa 12 Stunden (bei ca. 3 Stunden Pause) wieder Štrbské Pleso.
Fazit:
Schöne Tour von slowakischer Seite zum höchsten Punkt von Polen bei guten Wetterverhältnissen. Wie erwartet führt die Route durch grandiose Gebirgslandschaft, unterwegs und im Gipfelbereich gibt es herrliche Ausblicke.
Der Weg auf den Rysy ist nicht sonderlich anspruchsvoll, aber relativ lang. Das schwierigste Stück ist mit Ketten gesichert. Einsamkeit wird man vergeblich suchen, es sind wirklich extrem viele Wanderer unterwegs - vom gut ausgerüsteten Berggänger mit Helm bis zum kaum bekleideten „Sandalen-Träger“. In Anbetracht der Tatsache, dass die Rysy-Besteigung keinesfalls ein Spaziergang ist - je nach Startpunkt auf slowakischer Seite sind es ca. 1.200 - 1.300 Höhenmeter und ca. 8 Stunden reine Gehzeit ohne Umwege - verwundert der große „Andrang“ durchaus.
pika8x14 sind diesmal: A. + A. + A.
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pika8x14

Communities: Europäische Höhepunkte
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