Bike + Hike auf den höchsten Berg Polens


Publiziert von SCM , 25. September 2014 um 20:37.

Region: Welt » Slovakia
Tour Datum:13 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: PL   SK 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1430 m
Abstieg: 1430 m
Strecke:22.8 KM

Der Rysy ist mit 2499 Metern der höchste Berg Polens und liegt direkt auf der Grenze zwischen Polen und der Slowakei. Von beiden Seiten führen relativ einfach, aber lange Wanderrouten auf den Gipfel was dazu führt, dass besonders am Wochenende ein riesiger Ansturm auf den Gipfel stattfindet. Wer also Einsamkeit in der Bergen sucht wird sie am Rysy definitiv nicht finden. Am Tag unserer Wanderung regnete es in Strömen und durch dichten Nebel war die Sicht auf wenige Meter beschränkt, aber trotzdem schienen hunderte Wanderer den Rysy besteigen zu wollen.

Železničná stanica --> Popradské Pleso (L)
Wir orientieren uns am Bericht von Linard03 und starten auch beim Parkplatz an der Bahnhaltestelle  Železničná stanica. Wir wissen allerdings, dass wir unseren Bus dort stehen lassen müssen und entscheiden uns deshalb, die Strecke bis zum Popradské Pleso mit dem Mountain Bike zu bewältigen. Die Bike + Hike Idee scheint in der Hohen Tatra nicht sehr verbreitet zu sein und wir werden von einigen Wandern auf unser Vorhaben angesprochen. Spätestens bei der Abfahrt am späten Nachmittag würden dann aber einige Wanderer gerne mit uns tauschen :)

Popradské Pleso --> Chata prod Rysmi (T2+)
Beim Popradské Pleso angekommen beginnt der interessante Teil der Wanderung. Der Weg zweigt von der Teerstrasse ab und führt weiter leicht aufwärts durch einen Wald. Ab hier ist der Weg blau markiert. Bald lichtet sich der Wald ein wenig und wir gehen weiter durch Gebüsch. Nach ungefähr 20 Minuten erreichen wir die Weggabelung Rázcestie nad Žabím potkom (1580m). Wir biegen rechts ab und folgen dem nun rot markierten Wanderweg. Der Weg führt nun in vielen kleinen Kehren hinauf zum Žabie Plesá See. Glücklicherweise lässt der Regen während des Aufstieges ein wenig nach und wir können damit beginnen, unsere Kleidung zu trocknen. Dafür zieht nun dichter Nebel auf, der die Sicht zeitweise auf wenige Meter begrenzt. Der Wanderweg führt nun flacher dem See entlang bevor er wieder steiler zur Schlüsselstelle der Wanderung führt. Mit Hilfe von Stahlseilen, Ketten und Seilen muss eine kleine Felsstufe überwunden werden. Die grösste Schwierigkeit dabei ist aber nicht der Berg an sich sondern die vielen anderen Wanderer, die ein wenig Geduld fordern. Nach der Überwindung der Felsstufen geht es durch grosse Felsbrocken hindurch hoch zur Chata prod Rysmi, die wir gegen 11:30 in dichtem Nebel erreichen.

Chata prod Rysmi --> Rysy (T3)
Um uns ein wenig aufzuwärmen gehen wir kurz in die Hütte, die total überfüllt ist. Auf allen Bänken sitzen Leute und in den Gängen stehen die Wanderer um sich ein wenig auszuruhen. Was auffällt ist, wie viele Leute bereits vor dem Mittagessen und mitten im Aufstieg zum Gipfel (Stark)bier und Schnaps trinken. Wir halten uns nur kurz in der Hütte auf und machen uns gleich danach weiter an den Aufstieg. Ab der Hütte lichtet sich die Masse ein wenig, aber noch immer ist man alles andere als allein am Rysy. Der Weg führt rechts an der Hütte vorbei und schlängelt sich dann in Spitzkehren hoch zum Sattel Sedlo Váha auf 2340 Metern. Nun geht es links um den Rysy rum, und schliesslich in der Westflanke die letzten Höhenmeter durch Felsblöcke hoch auf den Rysy. Hier ist die Wegfindung im dichten Nebel nicht immer ganz einfach und ohne andere Wanderer an deren Umrisse wir uns orientieren konnten wäre das noch ein wenig schwieriger gewesen.

Trotz des schlechten Wetters ist der Gipfel ziemlich überfüllt und es wird schwierig einen Rastplatz zu finden. Weil auch die Aussicht auf ungefähr 50 Meter beschränkt ist halten wir die Mittagsrast nur sehr kurz und machen uns dann gleich wieder an den Abstieg. Zuvor wollen wir aber noch den nur wenige Meter entfernten und ein wenig höhere Gipfel (2503m) des Rysys besuchen, der ganz auf slowakischem Gebiet liegt. Immer wieder ragt dieser durch den Nebel hervor und es scheinen sich nur 2-3 andere Wanderer auf dem Gipfel zu befinden. Für die Besteigung des Nebengipfels kann man entweder direkt dem Grat folgen, oder aber man steigt einige wenige Meter auf der Westseite ab, quert unterhalb des Nebengipfels und steigt dann den Fussspuren nach bis zum Gipfel (T3).

Rysy --> Poprodské Pleso (T3)
Der Abstieg vom Gipfel ist wenig spektakulär. Das Wetter ist immer noch schlecht und es gibt nicht viel zu sehen. Dementsprechend wenige Pause machen wir und sind bald wieder beim Žabie Plesá See. Hier wird das Wetter endlich ein wenig besser und die Sonne scheint sogar manchmal zwischen den Wolken hervor. Noch immer kommen uns miserabel ausgerüstet Wanderer entgegen, die sich gerade erst im unteren Teil des Aufstiegs befinden. Wir fragen uns wo die Leute um die Uhrzeit noch hin wollen.  Wir erreichen auf jeden Fall bald die Wegkreuzung Rázcestie nad Žabím potkom und folgen nun dem blauen Wanderweg bis zum Popradské Pleso. Nach einer kurzen Rast am See fahren wir in wenigen Minuten zurück zum Ausgangsort, den wir genau 8 Stunden nach unserer Abfahrt wieder erreichen.

Tourengänger: SCM, melo


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Kommentare (4)


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Sputnik Pro hat gesagt: Ja, leider ...
Gesendet am 25. September 2014 um 20:55
... oft kann man sich bei der Beteigung der Landeshöhepunkte Europas das Wetter nicht aussuchen. So lange es nur "kleine" Gipfel sind macht's ja nichts ausser dass man keine Aussicht hat. In Tschechien, Kroatien oder Luxemburg sah es bei mit ja nicht anders aus.

Dennoch: Gratulation zum Rysy! Was planst du als nächsten Europa-Gipfel?

Gruss, Andi

SCM hat gesagt: RE:Ja, leider ...
Gesendet am 25. September 2014 um 21:07
Ja das stimmt. Wir mussten einfach an dem Tag hoch da wir nachher nicht mehr in der Slowakei waren. Hauptsache aber das alles gut geklappt hat.

Noch sinds ja nicht so viele Europa Gipfel, aber ganz oben auf der Prioritäten Liste steht Liechtenstein (sobald ich mal jemanden finde der schon mal dort war und mit mir mitkommt :)) Vielleicht wird es nächstes Frühjahr aber auch was im Balkan

Gruss Sebastian

sqplayer hat gesagt: RE:Ja, leider ...
Gesendet am 26. September 2014 um 13:55
Ich war in Liechtenstein, s. mein Martyrium unter http://www.hikr.org/tour/post85061.html :-)

Interessanter Bericht über Polen und ja, die Polen handhaben das mit dem Alkohol glaube ich etwas lockerer %-) als wir mal in Kroatien waren und eine Bootstour gemacht haben, wurde schon um 11 Uhr der Wodka rausgeholt :-)

SCM hat gesagt: RE:Ja, leider ...
Gesendet am 29. September 2014 um 23:01
Ich habe deinen Bericht schon gelesen. Hört sich eigentlich einfacher an als ich gedacht hätte :)


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