Brienzer Rothorn (2.350 m) - vom Brünig nach Brienz


Publiziert von dulac , 6. August 2012 um 16:14.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum:26 Juli 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Brienzergrat   CH-BE   CH-LU   CH-OW 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 2000 m
Strecke:Brünig - Totzweg - Ansiedlung bei P 1424 - Tüfengrat - Gibel - Arnihaaggen - Eiseesattel - Brienzer Rothorn - Ober Stafel - Greesgi - Planalp - Egg - Gäldried - Brienz
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Brünig
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Brienz

Immer wieder auf´s Neue schön: Das Brienzer Rothorn. Schon der Aufstieg vom Brünig unterhalb der Flanke vom Wilerhorn. Im oberen Teil bereits dieser ein Panoramaweg, noch bevor er den eigentlichen erreicht, der auf rund 2000 m dann von Schönbüel herüberkommt.
 
Zugegeben, als Tagestour vom östlichen Bodensee ein wenig grenzwertig. Mit öV aber dennoch gut machbar, selbst in der heutigen Variante mit anschließender Sonnenuntergangs-Rundfahrt auf dem Thunersee mit der Blümlisalp, diesem Bijou von einem Raddampfer.
 
Kein Wunder, daß diese Tour zu meinen Favoriten zählt, wenn auch – anreisebedingt – jeweils längere Abstände dazwischenliegen.
 
Der spezielle Reiz: der fast ständige Blick auf den Brienzer See und zugleich die höchsten Berner, nicht zuletzt Eiger, Jungfrau, Mönch, die mit fortschreitendem Aufstieg immer deutlicher in Erscheinung treten. Ebenso die Brienzer Rothorn-Bahn, deren Betreibergesellschaft mit großem Aufwand die historischen Lokomotiven unterhält und tagtäglich im regulären Betrieb einsetzt. Schön sie zu betrachten und zu beobachten, wie sie unter hörbarer Anstrengung den Berg hinauf- und wieder hinunterschnaufen. Wenn mich nicht der sportliche Ehrgeiz bisher immer davon abgehalten hätte, lieber als mit jeder anderen modernen Bergbahn wäre ich mit diesen Zügen gefahren!
 
Viel Vorrede, bei der Wegbeschreibung kann ich mich dagegen eher kurz fassen. Zum Rothorn findet sich ja bereits eine Menge hier auf hikr.
 
Start im konkreten Fall war an der Bahnstation auf dem Brünig um Punkt 9 Uhr. Zunächst ein kurzes Stück entlang der Straße in Richtung Meiringen/Interlaken. Dann führen auch schon einige Stufen nach rechts hoch und zunächst parallel zur Straße. Danach weist die Markierung jedoch nach rechts auf ein Sträßchen, danach eine Forststraße. Diese führt durch schattenspendenden Wald rasch in die Höhe. Es folgt ein Wanderweg, der weiter oben wieder in ein Fahrsträßchen mündet und sich diesem entlang fortsetzt.
 
Auf ca. 1400 m wird die letzte kleine Ansiedlung verlassen. Prinzipiell geht es jetzt immer entlang der Bergflanke in westlicher Richtung in die Höhe. Es sei denn, man schlägt absichtlich oder irrtümlich den Weg ein, der eine Runde über das Wilerhorn macht. Er bietet zwar schöne Ausblicke in Richtung auf den Lungerer See, ist im oberen Teil aber recht steil, und insgesamt ein Umweg, wenn nicht der Weg, sondern das Rothorn das Ziel ist. Zusätzlicher Zeitbedarf für diese Variante geschätzt mindestens eine halbe Stunde.
 
Ab jetzt besteht fast ständig freie Sicht auf den Brienzer See. Der Steig ist eher schmal und an einigen wenigen Stellen ist er auch etwas ausgesetzt. Dann bei Salewang auf 1.740 m ein Abzweig, bei dem man den nach oben führenden Weg Richtung Schönbüel nimmt. Dann wird gut 100 Meter höher der Tüfengrat erreicht. Hier mündet der vom Wilerhorn kommende „Umweg“.
 
Den Grat entlang, ein wenig auf und ab, kurzzeitig wird er auch zu einem richtig schmalen Grat, doch mit Seilsicherung. Nach rund einer halben Stunde über den Tüfengrat ist dann bei Gibel der eigentliche Panoramaweg erreicht. Hier stehen einige Bänke, Zeit einmal kurz innezuhalten, bevor der zweite Teil in Angriff genommen wird.
 
Bis hierher waren nur sehr vereinzelt Wanderer anzutreffen, doch jetzt wird es voller.
Im ersten Stück verläuft der Weg fast eben. Hier habe ich mich über einige (wenige) schmale und ausgesetzte Passagen gewundert, die keine Sicherung aufwiesen. Für einen von Jung und Alt benutzten und viel beworbenen Weg aus meiner Sicht doch etwas ungewöhnlich.
 
Danach folgt ein größeres Auf und wieder Ab, auf manchen Abschnitten mit 2 Varianten. Eine direkt zuoberst auf dem schmalen Grat, die andere einige Meter darunter für die weniger wagemutigen.
 
Nach dem Arnihaaggen zweihundert Meter tiefer beim Eiseesattel angelangt, dann der Schlußaufstieg, die letzten gut 300 Meter bis hinauf zum Gipfel.
 
Dort kommen einem die mit den Bahnen von Brienz bzw. Sörenberg heraufgekommenen Touristen entgegen. Somit auf dem Gipfel ein lebhaftes Kommen und Gehen.
 
Ich suche mir ein Plätzchen direkt darunter und genieße Aussicht und Brotzeit. Den Kaffee anschließend auf der Aussichtsterrasse des Restaurants.
 
Dann ist es Zeit für den Abstieg. Ich möchte spätestens um halb Sechs am Bahnhof in Brienz sein, um noch rechtzeitig in Thun zur Dampferrundfahrt einzutreffen. 3 ½ Stunden veranschlagt der Wegweiser für den Abstieg.
 
Zunächst geht es in ausholenden Schleifen an mehreren über das weite Rund verteilten Alpen vorbei hinab. Gelegentlich wird das Trassée der Bergbahn gekreuzt. Planalp, Mittelstation der Bahn, markiert dabei etwa die Halbzeit im Abstieg. Dieser allmählich mühsamer werdend, denn es ist ein heißer Tag und die 1.800 Höhenmeter vom Gipfel merkt man irgendwann auch in den Beinen. Doch dann ist auch dies geschafft, im Migros noch den Getränkevorrat aufgestockt, zuletzt noch ein gutes Stück die Seepromenade entlang bis zur Bahnstation. Und gut im Zeit-Budget geblieben.
 
Bahnfahrt über Interlaken nach Thun, Umsteigen auf das bereitstehende Schiff. Dieses schon weitgehend voll – kein Wunder an einem so schönen Abend. Doch die Reling im vorderen Oberdeck eignet sich hervorragend auch als (Ersatz-)Sitzplatz.
 
Gut anderthalb Stunden auf dem See, Relaxen, die Orte am Ufer und die umgebenden Berge an sich vorbeiziehen lassen dazu ein kühles (alkoholfreies) Bier, schließlich der Sonnenuntergang:  

Der krönende Abschluß eines wundervollen Tages im Herzen der Schweiz!
 
 
Gehzeiten (netto):
Brünig – Gipfel:            4 h 15 (Wegweiser 5 h 30)
Gipfel – Brienz:            2 h 45 (Wegweiser 3 h 30)
 

Tourengänger: dulac
Communities: ÖV Touren


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Kommentare (2)


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Runner hat gesagt: schöne Tour...
Gesendet am 7. August 2012 um 07:07
ein Genuss!

dulac hat gesagt: Danke für Dein Feedback!
Gesendet am 8. August 2012 um 10:05
Und ja, es war eine runde Sache!


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