Bogartenfirst (1811 m) und Bogartenmannli (1730 m) - Eine Oase der Ruhe im Alpstein


Publiziert von Ivo66 , 26. Juli 2012 um 23:20.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:26 Juli 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   Alpstein 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 1120 m
Abstieg: 1120 m
Strecke:Wasserauen - Alp Mans - Jägersteig - Bogartenfirst (P. 1811) - Alp Bogarten - Bogartenlücke (Bogartenmannli) - Wasserauen
Kartennummer:1:25'000 Säntis

Der heutige schwülwarme Sommertag eignete sich weniger für Büroarbeit, umso mehr für eine schöne Bergtour in den frühen Abendstunden. Da auch die Gewitterneigung sehr gering war, entschieden wir uns spontan, die Zelte in der Arbeitswelt früher abzubrechen und in die Sommerfrische des Appenzellerlandes einzutauchen.

Schattenspendende Wälder sollten angesichts der auch im Alpstein herrschenden warmen Temperaturen für einen moderaten Einstieg sorgen, und mit zunehmendem Aufstieg und einem lauen Lüftchen sollte es sich in der Folge ohnehin ein wenig kühler anfühlen. Da war mit dem Bogartenfirst für heute ein ideales Gipfelziel festgelegt.

Der Bogartenfirst ist ein legföhrenbewachsener Gebirgskamm mit hübschem Gipfelchen in der mittleren Alpsteinkette. Er liegt zwischen den bekannteren langen Gipfelzügen der Alp Sigel und der Marwees, hoch über Wasserauen. In Verbindung mit dem anspruchsvollen, aber äusserst attraktiven, wilden Jägersteig ergibt sich eine abwechslungsreiche alpine Wanderung, in der - eher als Ausnahme im Alpstein - für Einsamkeit gesorgt ist. Umso erstaunlicher ist es, dass der Bogartenfirst über zwei Gipfelbücher verfügt: Eines auf dem Gipfelkamm und das zweite auf dem in etwas exponierter, aber kurzer  Kletterei erreichbaren höchsten Punkt (1811 m). Gerade in letzterem wachsen die Einträge nur sehr spärlich; der Gipfel scheint immer wieder inetwa von den gleichen Berggängern besucht zu werden; ist also immer noch so etwas wie ein Geheimtip.

Nun: Mit Sommerfrische war nichts - als wir um 15:00 Uhr die Tour in Wasserauen starteten, zeigte das Autothermometer 29° C an. Der Wald spendete dann Schatten, doch war der Aufstieg zur Alp Mans sehr schweisstreibend. Erst ab Beginn des Jägersteigs wurde die Luft erträglich - auf einen Schlag waren auch die Menschenmassen plötzlich verschwunden. Der ganze Jägersteig und der Bogartenfirst gehörte uns alleine. Im Gipfelbuch trugen wir uns dieses Jahr als 11. ein. Das Gipfelbuch unten am First (es liegt etwa 50 Meter vom Gipfelaufbau entfernt) weist einige Einträge mehr auf.

Das Bogartenmannli lockte auf dem Rückweg noch zu einer Besteigung; die Kletterei ist kurz, aber recht heftig.  Im Abstieg leuchtete der Bogartenfirst im warmen Abendlicht - ein herrlicher Ausklang dieses schönen Sommertags.

Routenbeschreibung:

Aufstieg zum Jägersteig über die Alp Mans (T2)


Von Wasserauen folgt man dem markierten Bergwanderweg (T2) Richtung Mans / Alp Sigel und biegt bei P. 1433 m (Wegweiser) nach links ab. Beim Wegweiser P. 1561 m  verlässt man den Weg und begibt sich an den Einstieg zum Jägersteig (keine Signalisation).

Jägersteig und Bogartenfirst (T5)

Zur Beschreibung des Jägersteigs sowie des Aufstiegs zum Bogartenfirst siehe u. a. hier.

Die Vegetation ist im ersten Teil des Steigs zu dieser Jahreszeit arg am Wuchern. Lange Hosen sind empfehlenswert.

Bogartenmannli (II)

Die Besteigung des Bogartenmannli ist kurz, aber recht intensiv: Im unteren Teil Kletterei im I. Grad, ab dem zweiten Drittel durchwegs im II. Grad und im gesamten Bereich ausgesetzt. Der Fels - teilweise etwas grasdurchsetzt, aber nicht störend - ist zwar absolut zuverlässig, die Tritte und Griffe sind aber meist klein. Hinzu kommt, dass auch das Gelände unterhalb des Felskopfs steil ist - dementsprechend beeindruckend ist der Beginn des Abstiegs, den man allerdings von Vorteil rückwärts betätigt. 

In der Route hängt ein Fixseil - ich habe es nicht benützt; bei trockenen Verhältnissen ist die Kletterei nicht besonders heikel - eine reine Kopfsache.

Abstieg nach Wasserauen (T3) 

Für den Rückweg wählten wir vom Einstieg am Gipfelfuss die Abstiegsvariante über die Bogartenlücke. Dazu steigt man an der Hütten der Alp Bogarten auf und begeht den letzten Teil des Anstiegs auf dem markierten Bergwanderweg. Der Abstieg nach Wasserauen ist anschliessend nicht zu verfehlen.

Tourengänger: Ivo66, Lena


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