Bogartenfirst 1811 m - Über den Jägersteig
|
||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Der Bogartenfirst ist ein wildromantisches Gipfelziel im Appenzeller Alpstein, welches wenig besucht wird - so etwas wie eine Oase mitten im Rummel, der in diesem kleinen Gebirge jedes Jahr grösser wird. Kombiniert man das hübsche Gipfelziel noch mit dem Jägersteig, ergibt sich eine sehr attraktive Alpinwanderung, auf welcher man den Gipfel nicht nur besteigt, sondern auch umrundet.
Auch heute waren wir froh, die Abzweigung Richtung Bogartenlücke erreicht zu haben und nicht mehr in einer Kolonne wandern zu müssen. Auf einen Schlag wurde es ruhig. Waren im weiteren Aufstieg noch vereinzelte Wanderer unterwegs, änderte sich dies nochmals, als wir jenseits der Alp Obere Mans zum Jägersteig abbogen. Die Abzweigung ist nicht gekennzeichnet und das ist auch gut so, denn einerseits scheint sich so dieser Geheimtipp als solcher zu erhalten und andererseits ist die Begehung dieses wilden Pfads mit einigen felsigen und ausgesetzten Passagen nicht zu unterschätzen. Heute war aufgrund der feuchten Verhältnisse noch zusätzliche Vorsicht am Platz.
Kaum hatten wir den markierten Bergwanderweg verlassen, vernahmen wir aus der Nähe die Laute einer Balz, konnten diese aber noch nicht der zugehörigen Vogelart zuordnen. Wir verliessen den Jägersteig vorübergehend und trafen tatsächlich auf einen Birkhahn, der auf Brautschau war und auch fündig wurde. Wir zogen uns bald zurück und liessen das Paar in Ruhe, natürlich auch in der Hoffnung, dass die Fortpflanzung dieser wunderschönen Hühnervögel erfolgreich sein möge. Was für ein Auftakt am Jägersteig!
Das nächste Highlight liess nicht lange auf sich warten: Bei der grossen Lichtung, bevor der Steig wieder in den Wald hineinführte, erblickten wir drei Gämse mit einem Kitz, dass erst wenige Tage alt sein konnte. Ziemlich unsicher bewegte es sich im steilen Gelände. Auch hier verhielten wir uns ruhig, hielten Abstand und gewährten so einem nervös und etwas abseits stehenden erwachsenen Tier die Möglichkeit, zu den anderen abzusteigen, was dieses in einem horrenden Tempo dann auch machte. Es war eindrücklich, wie sich die Gämse gemeinsam um das Kitz sorgten - und auch, wie das Jungtier diesen Steilabstieg schaffen konnte.
Der Jägersteig befand sich trotz der Restfeuchtigkeit in einem guten Zustand. Der Aufstieg zum Bogartenfirst gestaltete sich problemlos, wenn auch die teilweise rutschigen Tritte der Wegspuren zur besonderen Vorsicht für den Abstieg mahnten. Die Pickel hatten wir - wie immer in der Übergangszeit, wenn noch mit Schnee und Nässe zu rechnen ist - dabei und nahmen sie für den Abstieg auch vom Rucksack, was für zusätzliche Sicherheit sorgte.
Der Aufstieg und vor allem der Abstieg am Gipfelkopf erforderte heute besondere Vorsicht. Die Verhältnisse waren feucht und rutschig. Die Stämme und Äste der Legföhren leisteten gute Dienste, aber heikel war es schon. Wie immer ärgerten wir uns über das aufdringlich angebrachte Fixseil, welches vor sich hin modert. Wie immer benutzten wir es nicht - es strahlt eine trügerische Sicherheit aus, die es nicht zu geben vermag. Keine Ahnung, was passieren würde, wenn man sich hier einfach reinhängen würde. Vermutlich würde man ziemlich weit nach unten baumeln, denn straff scheint es nicht zu sein... Wer dieses Unding einmal demontiert und in den Tiefen des Sämtisersees versenkt, darf sich bei mir eine schöne Flasche Wein abholen.
Die Gamelle auf dem Gipfelkopf ist noch leer. Bekanntlich wurde das letzte Gipfelbuch leider nass und wartet auf einen Nachfolger. Wir hatten heute vergessen, ein solches mitzunehmen. Das zweite Gipfelbuch, unterhalb des höchsten Punkts auf dem Kamm gelegen, fanden wir nach einigem Suchen und trugen uns als zweite in diesem Jahr ein.
Auf der Alp Bogarten hielten wir Rast bevor noch der Aufstieg zur Bogartenlücke wartete. Von dieser ging es über eine durchgehende, meterhohe Schneedecke hinunter, wo wir auf den zuvor im Aufstieg schon begangenen Bergwanderweg trafen.
Routenbeschreibung:
Wasserauen - Alp Mans - Beginn Jägersteig (T2)
Auf dem markierten, gut ausgebauten Bergweg geht es oft recht steil hinauf zu den Hütten der Alp Mans. Der Weg ist u. a. Richtung Alp Mans ausgeschildert. Abzweigungen (ausgeschildert) bei P. 1177 m und P. 1433 m nicht verpassen. An den Alphütten wandert man vorbei über den kleinen Pass, wo man im Anschluss auf einen Wegweiser trifft.
Jägersteig und Bogartenfirst (T5)
Siehe u.a. hier. Nicht ganz einfach zu finden ist der erste Teil des Jägersteigs von der Alp Mans aus: Beim Wegweiser (P. 1561 m) quert man leicht absteigend Richtung Bogartenfirst, wo man bald am kleinen Felsblock mit der roten Aufschrift "J.St." vorbeikommt. Zunächst hält man im Zweifelsfall stets etwas abwärts. Der Pfad wird in der Folge deutlicher und ist bald kaum mehr zu verfehlen. Ab und zu helfen rote Markierungen zur Orientierung.
Nach einer etwas ausgesetzten Querung führt der Pfad nahe von Felsen weiter und führt in der Folge steil rechts aufwärts. Nach einer grösseren Lichtung, die man auf schmaler Spur durchquert, erreicht man wieder bewaldetes Gelände, wo auch einige einfache Kletterstellen, ab und zu auch ziemlich ausgesetzt, warten.
Zuletzt geht es ziemlich gerade auf guter Spur und nun nicht mehr ausgesetzt bis unter die Hütten der Alp Bogarten. Man steigt aber nicht bis zu den Hütten auf, sondern direkt entlang der Felsen des Bogartenfirst ziemlich in der Falllinie hoch, bis man auf den Einstieg zum Pfad trifft, der zum Bogartenfirst führt (Lücke in den Randfelsen, mit blauer Markierung B. F.).
Die Fortsetzung ist recht gut mit blauen Zeichen markiert. Etwas Aufmerksamkeit erfordert die Wegfindung an einigen Stellen allerdings schon.
Nach einer recht langen Querung steigt der Pfad durch Legföhren und über Schrofen ziemlich steil hinauf. Dort wo später die Markierungen nach rechts in die Legföhren weisen, geht es zum markanten Felsenfenster. Für den Aufstieg zum Gipfel hält man sich dort links aufwärts haltend auf Pfadspuren. Bald darauf steht man vor dem Gipfelkopf.
Der Schlussaufstieg kann entweder links erfolgen durch einen Riss in den Felsen (roter Punkt) oder von rechts auf erdigen Tritten. Leider ist diese Stelle schon seit längerem mit mehreren Fixseilen (sind diese zuverlässig? Besser nicht ausprobieren!) versehen. Es geht aber besser ohne, unter Zuhilfenahme von Wurzeln und Ästen, welche als Griffe dienen. Das Seil ist sowohl im Auf- als im Abstieg störend. Sich daran zu hängen, ist wohl auch deshalb nicht zu empfehlen, da es sehr locker angebracht ist.
Abstieg via Alp Bogarten und Bogartenlücke (T2)
Von den Hütten der Alp Bogarten steigt man auf einem Pfad hoch und trifft schliesslich auf den markierten Bergwanderweg, der zur Bogartenlücke hochführt. Von dort aus geht es weiter auf dem Weg zurück zum Ausgangspunkt.
Auch heute waren wir froh, die Abzweigung Richtung Bogartenlücke erreicht zu haben und nicht mehr in einer Kolonne wandern zu müssen. Auf einen Schlag wurde es ruhig. Waren im weiteren Aufstieg noch vereinzelte Wanderer unterwegs, änderte sich dies nochmals, als wir jenseits der Alp Obere Mans zum Jägersteig abbogen. Die Abzweigung ist nicht gekennzeichnet und das ist auch gut so, denn einerseits scheint sich so dieser Geheimtipp als solcher zu erhalten und andererseits ist die Begehung dieses wilden Pfads mit einigen felsigen und ausgesetzten Passagen nicht zu unterschätzen. Heute war aufgrund der feuchten Verhältnisse noch zusätzliche Vorsicht am Platz.
Kaum hatten wir den markierten Bergwanderweg verlassen, vernahmen wir aus der Nähe die Laute einer Balz, konnten diese aber noch nicht der zugehörigen Vogelart zuordnen. Wir verliessen den Jägersteig vorübergehend und trafen tatsächlich auf einen Birkhahn, der auf Brautschau war und auch fündig wurde. Wir zogen uns bald zurück und liessen das Paar in Ruhe, natürlich auch in der Hoffnung, dass die Fortpflanzung dieser wunderschönen Hühnervögel erfolgreich sein möge. Was für ein Auftakt am Jägersteig!
Das nächste Highlight liess nicht lange auf sich warten: Bei der grossen Lichtung, bevor der Steig wieder in den Wald hineinführte, erblickten wir drei Gämse mit einem Kitz, dass erst wenige Tage alt sein konnte. Ziemlich unsicher bewegte es sich im steilen Gelände. Auch hier verhielten wir uns ruhig, hielten Abstand und gewährten so einem nervös und etwas abseits stehenden erwachsenen Tier die Möglichkeit, zu den anderen abzusteigen, was dieses in einem horrenden Tempo dann auch machte. Es war eindrücklich, wie sich die Gämse gemeinsam um das Kitz sorgten - und auch, wie das Jungtier diesen Steilabstieg schaffen konnte.
Der Jägersteig befand sich trotz der Restfeuchtigkeit in einem guten Zustand. Der Aufstieg zum Bogartenfirst gestaltete sich problemlos, wenn auch die teilweise rutschigen Tritte der Wegspuren zur besonderen Vorsicht für den Abstieg mahnten. Die Pickel hatten wir - wie immer in der Übergangszeit, wenn noch mit Schnee und Nässe zu rechnen ist - dabei und nahmen sie für den Abstieg auch vom Rucksack, was für zusätzliche Sicherheit sorgte.
Der Aufstieg und vor allem der Abstieg am Gipfelkopf erforderte heute besondere Vorsicht. Die Verhältnisse waren feucht und rutschig. Die Stämme und Äste der Legföhren leisteten gute Dienste, aber heikel war es schon. Wie immer ärgerten wir uns über das aufdringlich angebrachte Fixseil, welches vor sich hin modert. Wie immer benutzten wir es nicht - es strahlt eine trügerische Sicherheit aus, die es nicht zu geben vermag. Keine Ahnung, was passieren würde, wenn man sich hier einfach reinhängen würde. Vermutlich würde man ziemlich weit nach unten baumeln, denn straff scheint es nicht zu sein... Wer dieses Unding einmal demontiert und in den Tiefen des Sämtisersees versenkt, darf sich bei mir eine schöne Flasche Wein abholen.
Die Gamelle auf dem Gipfelkopf ist noch leer. Bekanntlich wurde das letzte Gipfelbuch leider nass und wartet auf einen Nachfolger. Wir hatten heute vergessen, ein solches mitzunehmen. Das zweite Gipfelbuch, unterhalb des höchsten Punkts auf dem Kamm gelegen, fanden wir nach einigem Suchen und trugen uns als zweite in diesem Jahr ein.
Auf der Alp Bogarten hielten wir Rast bevor noch der Aufstieg zur Bogartenlücke wartete. Von dieser ging es über eine durchgehende, meterhohe Schneedecke hinunter, wo wir auf den zuvor im Aufstieg schon begangenen Bergwanderweg trafen.
Routenbeschreibung:
Wasserauen - Alp Mans - Beginn Jägersteig (T2)
Auf dem markierten, gut ausgebauten Bergweg geht es oft recht steil hinauf zu den Hütten der Alp Mans. Der Weg ist u. a. Richtung Alp Mans ausgeschildert. Abzweigungen (ausgeschildert) bei P. 1177 m und P. 1433 m nicht verpassen. An den Alphütten wandert man vorbei über den kleinen Pass, wo man im Anschluss auf einen Wegweiser trifft.
Jägersteig und Bogartenfirst (T5)
Siehe u.a. hier. Nicht ganz einfach zu finden ist der erste Teil des Jägersteigs von der Alp Mans aus: Beim Wegweiser (P. 1561 m) quert man leicht absteigend Richtung Bogartenfirst, wo man bald am kleinen Felsblock mit der roten Aufschrift "J.St." vorbeikommt. Zunächst hält man im Zweifelsfall stets etwas abwärts. Der Pfad wird in der Folge deutlicher und ist bald kaum mehr zu verfehlen. Ab und zu helfen rote Markierungen zur Orientierung.
Nach einer etwas ausgesetzten Querung führt der Pfad nahe von Felsen weiter und führt in der Folge steil rechts aufwärts. Nach einer grösseren Lichtung, die man auf schmaler Spur durchquert, erreicht man wieder bewaldetes Gelände, wo auch einige einfache Kletterstellen, ab und zu auch ziemlich ausgesetzt, warten.
Zuletzt geht es ziemlich gerade auf guter Spur und nun nicht mehr ausgesetzt bis unter die Hütten der Alp Bogarten. Man steigt aber nicht bis zu den Hütten auf, sondern direkt entlang der Felsen des Bogartenfirst ziemlich in der Falllinie hoch, bis man auf den Einstieg zum Pfad trifft, der zum Bogartenfirst führt (Lücke in den Randfelsen, mit blauer Markierung B. F.).
Die Fortsetzung ist recht gut mit blauen Zeichen markiert. Etwas Aufmerksamkeit erfordert die Wegfindung an einigen Stellen allerdings schon.
Nach einer recht langen Querung steigt der Pfad durch Legföhren und über Schrofen ziemlich steil hinauf. Dort wo später die Markierungen nach rechts in die Legföhren weisen, geht es zum markanten Felsenfenster. Für den Aufstieg zum Gipfel hält man sich dort links aufwärts haltend auf Pfadspuren. Bald darauf steht man vor dem Gipfelkopf.
Der Schlussaufstieg kann entweder links erfolgen durch einen Riss in den Felsen (roter Punkt) oder von rechts auf erdigen Tritten. Leider ist diese Stelle schon seit längerem mit mehreren Fixseilen (sind diese zuverlässig? Besser nicht ausprobieren!) versehen. Es geht aber besser ohne, unter Zuhilfenahme von Wurzeln und Ästen, welche als Griffe dienen. Das Seil ist sowohl im Auf- als im Abstieg störend. Sich daran zu hängen, ist wohl auch deshalb nicht zu empfehlen, da es sehr locker angebracht ist.
Abstieg via Alp Bogarten und Bogartenlücke (T2)
Von den Hütten der Alp Bogarten steigt man auf einem Pfad hoch und trifft schliesslich auf den markierten Bergwanderweg, der zur Bogartenlücke hochführt. Von dort aus geht es weiter auf dem Weg zurück zum Ausgangspunkt.
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare