Gauschla, hoch über Rheintal und Seeztal

Die Gauschla schaut uns jeweilen so von oben herab an, wenn wir von Chur, vom Walensee oder vom Rheintal her kommen, da müssen wir jetzt einmal hinauf.
Bequem gondeln wir von Oberschan zum Kurhaus Alvier hoch. Wir steuern den Türlenweg an, der am Fuss der Felsen der Flidachöpf zur Alp Stofel führt. Es ist, wie angekündigt, bereits heiss, wir sind dankbar für den schattigen Wald. Der Steg über die Runse ist repariert, in der brüchigen Wand darüber blühen Feuerlilien. Die entgegenkommenden Biker haben keine Augen dafür, sie tragen ihre Räder konzentriert über die Treppenstufen. Nach Erreichen des Alpgeländes gehen wir gleich nach dem Graben die Wiese hoch, da es hier wenig Legföhren hat. Wir queren die Flidaböden und halten auf das obere Ende der Gamsegg zu (1933m). Von diesem Bödeli führt eine schmale, aber bequeme Tierspur über den steilen Grasbuckel von Matschuns. Das Gelände unter dem Alvier mit den Seen ist noch im Schnee. Vom Sättelchen bei 2100m führt eine gute Wegspur,  am Anfang über ein paar Schrofen, bis zum Gipfel der Gauschla.
Ein grosser Steinmann steht oben, das Gipfelbuch und der Behälter fehlen zur Zeit. Es ist sehr dunstig. Der kräftige Südwind bringt Saharastaub mit sich, so dass die Sicht nur gerade bis zum Schesaplana und Spitzmeilen reicht. Aber der Tiefblick ist sowieso am schönsten, auf den Gonzen zur Abwechslung von oben. Am Alvier drüben ist viel los, dort gramselt es richtig. Nach einer Weile kommt ein junger Einheimischer mit Rassehündchen. Er erklärt uns, wie man auf die Abgelöste kommt - oder in unserem Fall eher käme.
Er verlässt den Gipfel vor uns, geht am SO-Hang  des Grasbuckels hinab. Wir machen das auch, steigen einer Rinne nach hinab, wo wir ein grosses braun-weiss gesprenkeltes Huhn mit langem Schwanz sehen, vielleicht eine Birkhenne. Weiter unten sitzt der junge Mann mit Hund, er hat offensichtlich gewartet, ob wir alten Damen den etwas unübersichtlichen Weg finden, wirklich nett. Jetzt steigen wir direkt über die mit leuchtenden Alpenrosen geschmückte Gemsegg hinunter zur Alp Stofel. Der dortige Ferienbub zeigt uns stolz das Eselfüllen Klara und dessen Eltern Heidi und Michel.
Retour geht’s auf dem unteren Weg um den Trunachopf, via Buechboden zum Kurhaus zurück, dann auf einem Teersträsschen aussichtsreich nach Lafadarsch und auf dem WW nach Azmoos. Beim ersten Brunnen kühlen wir die heissen Füsse und marschieren in Sandalen nach Trübbach, wo bald der gekühlte Turbozug kommt.