Sonnjoch, NW-Grat, einsames Abenteuer
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Eine Tour für Individualisten, die auch mal eine unbekannte Seite eines bekannten Berges kennenlernen wollen. Für eine Nachmittagstour eigentlich etwas zu lang, aber ich konnte erst ab Mittag und auf der Autobahn Richtung Holzkirchen war mal wieder ein Stau, so kam ich erst gegen 14:00 am Parkplatz in der Eng an der Forststrasse zum Plumsjoch an.
Der NW-Grat ist jener Grat, der ähnlich wie an der Schaufelspitze gegen das Enger Tal herrabstreicht und Hufeisenförmig mit dem N-Grat das wilde Gramaikar umfasst. er war mir vor ein paar Tagen bei der Tour auf die Rosskopfspitze aufgefallen und sollte nun einen Versuch wert sein.
Kurz gings über die Strasse hinauf, bis zur Kehre direkt am Grameigraben, hier über diesen hinweg und jenseits im Wald auf den kleinen Jagdsteig, der zwar schon reichlich verfallen, dafür ziemlich neu ausgiebig markiert ist, sodass man Ihn gar nicht verfehlen kann. Bequem schlängelt er sich hinauf, um dann auf ca. 1500m nach S abzuknicken und den ganzen W-Hang des Sonnjochs zu dem kleinen Tälchen zwischen Sonnjoch und Bärenwandkopf, auch Faul-Eng genannt, zu queren.
An der Stelle, an der der Steig den Hochwald verlässt, unterhalb eine große freie dreieckige Lichtung, hatte ich in Natura und aus Satelitenbildern eine Rinne und Latschengasse entdeckt, die ich zum Aufstieg nuzten wollte und sollte. Zunächst gings gangz gut, wenn auch steil hinan - etwa ähnlich der Normalroute auf die Schaufelspitze.
Doch schon bald wurde die Gasse sehr schmal, erste Krauchstellen und dichtere Tunnel mußten durchstiegen werden. Je höher ich kam desto mühsamer wurde es, die freien Stellen und Gemswechsel waren spärlich gesäht und Zeitweise blieb mir nichts anderes übrig als quer durch Latschengemüse mir meinen Weg zu erkämpfen. Daheim sah ich dann, dass ich mich weiter unten mehr rechts halten hätte müssen und in eine paralele Gasse wechseln hätte sollen, die leichter nach oben führt. Aber mitten im Gemüse ist die Orientierung leider ziemlich eingeschränkt.
Schließlich erreichte ich aber am Grat die ersten felsigen Stellen und damit freieres Gelände und nun gings auch schon bedeutend flotter voran.
Nun gings erstmal direkt am Grat weiter, eine kleine zunächst spektakulär ausschauende Kraxelstelle stellte sich als harmlos heraus ( I) ,dann folgte nochmal eine kurze Latschenpassage, bis ich vor dem ersten steilen Fels-Aufschwung stand, ca. 15-20m hoch, aber eindeutig zu schwer für mich - schätze mal ein oberer IIIer oder gar IV.
War trotzdem kein Problem dan man die Stelle rechts in steilen Grasschrofen umgehen konnte, dann zurück zum Grat und weiter zum 2ten steilen Aufschwung, wieder gut 15-20m hoch. Auch hier war kein Durchkommen - ebenso eine III-IVer Stelle, für Leute wie Algi sicherlich kein Problem, eher eine kleine Garnierung der Tour. Auch hier wich ich nach rechts, diesmal über steile abschüssige Grasschrofenbänder aus. Die Stelle war etwas länger bevor ich wieder über unschwieriges Gelände zum Grat aufsteigen konnte. Ab jetzt gabs keine Probleme mehr und es ging immer am Gratrücken entlang, über mehrer kleinerer Abbrüche, die leicht zu klettern waren (max. I), zuletzt über steile Schuttschrofen auf den breiten S-Rücken, wo ich auf den markierten Steig des Normalweges traf. Über den erreichte ich in gut 20-30min den Gipfel, der nun leider mittlerweiele vollkommen in den Wolken steckte. Wie so häufig im Karwendel hatte gegen abend die Bewölkung entgegen der allgemeinen Wetterverbesserung zugenommen, also mal wieder null Sicht, was muß ich auch gegen 19:00 auf diesen Höhen herrumstreichen. Dazu blies auch noch ein unangenehmer arschkalter Wind - gefühlte 0 Grad - nach kurzer Rast machte ich mich an den Abstieg, den nun flott über den Normalweg hinab zum Gramaisattel ging (1 Std.). Dort gings nun über die von allerlei Rindviechern besetzte Wiesen in das Tälchen der sogenannten Faul-Eng, wo ich am Ausgang auf den gut markierten Steig des Aufstiegs traf. Zunächst im Graben abwärts, wo der Steig ziemlich mitgenommen, bis gar nicht mehr vorhanden, dafür aber dick markiert ist, folgte dann die lange Querung hinab zu Gramaigraben und zum Parkplatz hinab, den ich dann schon in vollkommener Dunkelheit erreichte.
Fazit:
Abenteuerliche, sehr einsame Tour. Nicht unbedingt ein Highlight, aber ganz Interessant.
Gute ganzkörperliche Trainingseinheit , grad wegen der langen Latschenpassagen - 5h rauf, 3 h ab.
Schwierigkeiten: Auf dem Steig T3-4, gute Trittsicherheit, Orientierungsvermögen, in der Rinne und am Grat bis I, gutes Orientierungs- und Durchhaltevermögen.
Normalweg einfach, T3.
Übrigens kann man auch vom Steig aus über das Gramaikar zum Bärenlahnersattel aufsteigen, teilweise sehr steil, aber weniger Latschen, manchmal mit Bandeln markiert - hab ich mal vor Jahren gemacht - sodaß sich ganz anständige Rundtourmöglichkeiten ergeben, abseits der nromalen Wege.
Der NW-Grat ist jener Grat, der ähnlich wie an der Schaufelspitze gegen das Enger Tal herrabstreicht und Hufeisenförmig mit dem N-Grat das wilde Gramaikar umfasst. er war mir vor ein paar Tagen bei der Tour auf die Rosskopfspitze aufgefallen und sollte nun einen Versuch wert sein.
Kurz gings über die Strasse hinauf, bis zur Kehre direkt am Grameigraben, hier über diesen hinweg und jenseits im Wald auf den kleinen Jagdsteig, der zwar schon reichlich verfallen, dafür ziemlich neu ausgiebig markiert ist, sodass man Ihn gar nicht verfehlen kann. Bequem schlängelt er sich hinauf, um dann auf ca. 1500m nach S abzuknicken und den ganzen W-Hang des Sonnjochs zu dem kleinen Tälchen zwischen Sonnjoch und Bärenwandkopf, auch Faul-Eng genannt, zu queren.
An der Stelle, an der der Steig den Hochwald verlässt, unterhalb eine große freie dreieckige Lichtung, hatte ich in Natura und aus Satelitenbildern eine Rinne und Latschengasse entdeckt, die ich zum Aufstieg nuzten wollte und sollte. Zunächst gings gangz gut, wenn auch steil hinan - etwa ähnlich der Normalroute auf die Schaufelspitze.
Doch schon bald wurde die Gasse sehr schmal, erste Krauchstellen und dichtere Tunnel mußten durchstiegen werden. Je höher ich kam desto mühsamer wurde es, die freien Stellen und Gemswechsel waren spärlich gesäht und Zeitweise blieb mir nichts anderes übrig als quer durch Latschengemüse mir meinen Weg zu erkämpfen. Daheim sah ich dann, dass ich mich weiter unten mehr rechts halten hätte müssen und in eine paralele Gasse wechseln hätte sollen, die leichter nach oben führt. Aber mitten im Gemüse ist die Orientierung leider ziemlich eingeschränkt.
Schließlich erreichte ich aber am Grat die ersten felsigen Stellen und damit freieres Gelände und nun gings auch schon bedeutend flotter voran.
Nun gings erstmal direkt am Grat weiter, eine kleine zunächst spektakulär ausschauende Kraxelstelle stellte sich als harmlos heraus ( I) ,dann folgte nochmal eine kurze Latschenpassage, bis ich vor dem ersten steilen Fels-Aufschwung stand, ca. 15-20m hoch, aber eindeutig zu schwer für mich - schätze mal ein oberer IIIer oder gar IV.
War trotzdem kein Problem dan man die Stelle rechts in steilen Grasschrofen umgehen konnte, dann zurück zum Grat und weiter zum 2ten steilen Aufschwung, wieder gut 15-20m hoch. Auch hier war kein Durchkommen - ebenso eine III-IVer Stelle, für Leute wie Algi sicherlich kein Problem, eher eine kleine Garnierung der Tour. Auch hier wich ich nach rechts, diesmal über steile abschüssige Grasschrofenbänder aus. Die Stelle war etwas länger bevor ich wieder über unschwieriges Gelände zum Grat aufsteigen konnte. Ab jetzt gabs keine Probleme mehr und es ging immer am Gratrücken entlang, über mehrer kleinerer Abbrüche, die leicht zu klettern waren (max. I), zuletzt über steile Schuttschrofen auf den breiten S-Rücken, wo ich auf den markierten Steig des Normalweges traf. Über den erreichte ich in gut 20-30min den Gipfel, der nun leider mittlerweiele vollkommen in den Wolken steckte. Wie so häufig im Karwendel hatte gegen abend die Bewölkung entgegen der allgemeinen Wetterverbesserung zugenommen, also mal wieder null Sicht, was muß ich auch gegen 19:00 auf diesen Höhen herrumstreichen. Dazu blies auch noch ein unangenehmer arschkalter Wind - gefühlte 0 Grad - nach kurzer Rast machte ich mich an den Abstieg, den nun flott über den Normalweg hinab zum Gramaisattel ging (1 Std.). Dort gings nun über die von allerlei Rindviechern besetzte Wiesen in das Tälchen der sogenannten Faul-Eng, wo ich am Ausgang auf den gut markierten Steig des Aufstiegs traf. Zunächst im Graben abwärts, wo der Steig ziemlich mitgenommen, bis gar nicht mehr vorhanden, dafür aber dick markiert ist, folgte dann die lange Querung hinab zu Gramaigraben und zum Parkplatz hinab, den ich dann schon in vollkommener Dunkelheit erreichte.
Fazit:
Abenteuerliche, sehr einsame Tour. Nicht unbedingt ein Highlight, aber ganz Interessant.
Gute ganzkörperliche Trainingseinheit , grad wegen der langen Latschenpassagen - 5h rauf, 3 h ab.
Schwierigkeiten: Auf dem Steig T3-4, gute Trittsicherheit, Orientierungsvermögen, in der Rinne und am Grat bis I, gutes Orientierungs- und Durchhaltevermögen.
Normalweg einfach, T3.
Übrigens kann man auch vom Steig aus über das Gramaikar zum Bärenlahnersattel aufsteigen, teilweise sehr steil, aber weniger Latschen, manchmal mit Bandeln markiert - hab ich mal vor Jahren gemacht - sodaß sich ganz anständige Rundtourmöglichkeiten ergeben, abseits der nromalen Wege.
Tourengänger:
kardirk

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Kommentare (4)