Voll Hahne am Hahnen?
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Nun, ein ausgezeichneter Bericht zum Hahnen findet sich wie gewohnt bei
Bombo, nämlich hier.
Bei mir gibt's jetzt nur einige Infos und jämmerliche Episoden, die einige hoffentlich zum Lachen bringen, andere wahrscheinlich eher zum Weinen. Also, auf geht's.
Das Nützliche also vor dem Unangenehmen:
- Route durchwegs schneefrei und gut begehbar
- Fixseile im Quergang des zweiten Hahnenbandes sind grösstenteils zerrissen. Bei Nässe heikel.
- Zweites Couloir wahrscheinlich durch massiven Schneefall etwas schwieriger. Mit Fixseilen gut machbar, jedoch bei Nässe sehr rutschig.
- Die Zeitangabe ist für weise Menschen locker zu unterbieten.
Soweit dazu, der geneigte Leser darf sich den Rest sparen, ausser er möchte sich am Unvermögen anderer erheitern (so geht gutes Marketing).
Der Tag ist schön und das Wetter verspricht Hitze. Was liegt da näher als dem Unterland zu entfliehen? Genau, und wenn einen dann noch ein Berg namens Hahnen ruft, wird man doch an eine kühlende Dusche, wenn auch nur aus frischer Bergluft erinnert.
Frohen Mutes mache ich mich also an den Aufstieg und überhole behenden Schrittes wie ein munteres Kälbli die Bauern, welche ihre Kühe auf die Alp führen (natürlich nur, um nachher, ausser Sichtweite, keuchend den Puls wieder runter zu bringen).
Auf dem Weg Richtung Ober Zieblen trifft mich dann ein erster Geistesblitz. Warum nicht die Strecke ein bisschen abkürzen und ein Couloir eines Hangabbruchs hinaufsteigen? Warum nicht, wird mir in Kürze klar. Weiter oben tummelt sich nämlich eine Gruppe lustiger Gämsen. So herzig! Denke ich noch, da sehen die Tierlein mich und irgendwie, ich war echt erstaunt, beruht die Freude über das Zusammentreffen nicht auf Gegenseitigkeit. Die kleinen Höllenviecher rennen also los und lösen dabei einen nicht unwesentlichen Steinschauer aus. Ich derweilen fühle mich an dieses olle Raketenspiel erinnert, bei dem man allerlei Zeugs abschiessen muss. Nur werde ich gerade abgeschossen. Mutig werfe ich mich den Steinen entgegen, die wie rohe Eier an meinem Stahlpanzer zerschellen. Klar. Nochmals von vorn: Erschrocken werfe ich mich an die Hangseite und ziehe den Rucksack über den Kopf. Abgesehen von einem Handtreffer komme ich etwas reicher an Erfahrung aus dem ungleichen Gefecht (Gefecht deshalb, weil ich die Gämsen dann natürlich auch mit Steinen beworfen habe. Die haben aber nur blöd gelacht).
Gut, der restliche Aufstieg ist dafür, dank
Bombo Pipifax. Einfach alles der logischen Linie folgend nach oben. Logik? Passt, hatte ich ja mal im Studium. Falsch gedacht. Der gute
Bombo hätte wohl einen Wegweiser für wenig Sehvermögende (ist das jetzt politisch korrekt für Halb-Blinde?) an besagten Felsen montieren müssen, damit ich nicht mit Tunnelblick daran vorbeigerauscht wäre. Na ja, 'gekrochen' klingt irgendwie Scheisse, oder? So stehe ich plötzlich vor einem Felsen, einem anderen natürlich, und entscheide mich, inhaltlich richtig, geografisch falsch, diesen rechts zu umgehen. Eigentlich hätte ich spätestens dann umkehren sollen als aus dem 'Umgehen' ein 'Umklettern' wurde. Tue ich aber nicht. Stattdessen richte ich meinen Blick hoffnungsfroh auf eine Scharte (Foto, wenn es so aussieht: gaaanz schlecht) ungefähr 40m weiter oben. Vielleicht gibt es da ja einen Durchgang zur Normalroute? Tja, die Hoffnung ist der Kompass der Ahnungslosen, wie ich, oben angekommen, feststellen darf. Da glotzt mich nur steiler Fels an. Also wieder zurück. Zu dem Zeitpunkt werde ich dann auch des Umstandes gewahr, dass ich mich in nettem T6er Gelände befinde. Während der Aufstieg noch einigermassen gut ging, bezahle ich beim Abstieg dann die volle Zeche in Form mentaler Nahtoderfahrungen. Blödheit hat ihren Preis, nur so als Info für die, welche noch daran gezweifelt haben.
Zurück auf dem Normalweg stelle ich mir einige existentielle Fragen, beantworte die meisten mit 'Mann, bist du dumm', und raffe mich doch noch dazu auf, den Gipfel zu erklimmen. Geläutert und psychisch geschändet tue ich das dann auch.
So, und was ist die Moral dieser schönen Geschichte? Die Route ist die Route, und die Karte ist die Karte. So einfach ist das.

Bei mir gibt's jetzt nur einige Infos und jämmerliche Episoden, die einige hoffentlich zum Lachen bringen, andere wahrscheinlich eher zum Weinen. Also, auf geht's.
Das Nützliche also vor dem Unangenehmen:
- Route durchwegs schneefrei und gut begehbar
- Fixseile im Quergang des zweiten Hahnenbandes sind grösstenteils zerrissen. Bei Nässe heikel.
- Zweites Couloir wahrscheinlich durch massiven Schneefall etwas schwieriger. Mit Fixseilen gut machbar, jedoch bei Nässe sehr rutschig.
- Die Zeitangabe ist für weise Menschen locker zu unterbieten.
Soweit dazu, der geneigte Leser darf sich den Rest sparen, ausser er möchte sich am Unvermögen anderer erheitern (so geht gutes Marketing).
Der Tag ist schön und das Wetter verspricht Hitze. Was liegt da näher als dem Unterland zu entfliehen? Genau, und wenn einen dann noch ein Berg namens Hahnen ruft, wird man doch an eine kühlende Dusche, wenn auch nur aus frischer Bergluft erinnert.
Frohen Mutes mache ich mich also an den Aufstieg und überhole behenden Schrittes wie ein munteres Kälbli die Bauern, welche ihre Kühe auf die Alp führen (natürlich nur, um nachher, ausser Sichtweite, keuchend den Puls wieder runter zu bringen).
Auf dem Weg Richtung Ober Zieblen trifft mich dann ein erster Geistesblitz. Warum nicht die Strecke ein bisschen abkürzen und ein Couloir eines Hangabbruchs hinaufsteigen? Warum nicht, wird mir in Kürze klar. Weiter oben tummelt sich nämlich eine Gruppe lustiger Gämsen. So herzig! Denke ich noch, da sehen die Tierlein mich und irgendwie, ich war echt erstaunt, beruht die Freude über das Zusammentreffen nicht auf Gegenseitigkeit. Die kleinen Höllenviecher rennen also los und lösen dabei einen nicht unwesentlichen Steinschauer aus. Ich derweilen fühle mich an dieses olle Raketenspiel erinnert, bei dem man allerlei Zeugs abschiessen muss. Nur werde ich gerade abgeschossen. Mutig werfe ich mich den Steinen entgegen, die wie rohe Eier an meinem Stahlpanzer zerschellen. Klar. Nochmals von vorn: Erschrocken werfe ich mich an die Hangseite und ziehe den Rucksack über den Kopf. Abgesehen von einem Handtreffer komme ich etwas reicher an Erfahrung aus dem ungleichen Gefecht (Gefecht deshalb, weil ich die Gämsen dann natürlich auch mit Steinen beworfen habe. Die haben aber nur blöd gelacht).
Gut, der restliche Aufstieg ist dafür, dank


Zurück auf dem Normalweg stelle ich mir einige existentielle Fragen, beantworte die meisten mit 'Mann, bist du dumm', und raffe mich doch noch dazu auf, den Gipfel zu erklimmen. Geläutert und psychisch geschändet tue ich das dann auch.
So, und was ist die Moral dieser schönen Geschichte? Die Route ist die Route, und die Karte ist die Karte. So einfach ist das.
Tourengänger:
platonismo

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