12ihorn (2280,8 m) und Rappakopf (2197 m) - doppeltes Sulzvergnügen am Schamserberg

"The early bird catches the worm". So ähnlich gilt dies auch bei Skitouren im Frühjahr bei den aktuell sehr milden Temperaturen. Es gilt dabei aber nicht, den Wurm zu fangen, sondern den idealen Zeitpunkt für die Abfahrt zu erwischen. Dies gelang uns heute wieder mal perfekt. Dank des frühen Starts in Lohn am Schamserberg kurz nach 07:00 Uhr, begannen wir die Abfahrt vom ersten Gipfel der heutigen Tour - dem Zwölfihorn - bereits um 09:30 Uhr und erreichten den zweiten Gipfel, den etwas kleineren Rappakopf, noch vor 11.00 Uhr. Das frühe Aufstehen wurde mit besten Sulzschneebedingungen belohnt.

Der Schamserberg bietet mit seinen offenen, weiten Hängen, die grösstenteils nach Südosten ausgerichtet sind, gerade im Frühjahr verschiedene gleichermassen einfache, wie attraktive Skitouren. Neben den tollen Abfahrtsverhältnissen werden die Aufstiegsmühen auch durch ständig grossartige Ausblicke über die wunderschöne Berglandschaft entschädigt. König am Schamserberg ist zweifellos der mächtige Piz Beverin, der mit seinen fast 3000 m alles in der näheren Umgebung überragt.

Es liegt noch viel, viel Schnee in den höheren Lagen und trotzdem kamen endlich wieder Frühlingsgefühle auf: Die ersten Krokusse blühten, zwar noch etwas schüchtern, aber in satten Farben unter einer Fichte. Drei Schneehühner begrüssten uns am Fusses des Zwölfihorns, als Meister der Tarnung schneeweiss gekleidet und eine einsame Gams, auch noch im dunklen Winterkleid, demonstrierte ihre T6-Tauglichkeit an den steilen Flanken, die ins Domleschg abstürzen.

Lohn, ein hübsches Bergdorf, auf fast 1600 m. ü. M. gelegen eignet sich als Ausgangspunkt für die heutige Doppeltour. Es wäre schade gewesen, nur einen Gipfel zu besteigen; die Tour wäre dann etwas gar kurz geraten. Das nochmalige Anfellen lohnte sich, denn die Abfahrt vom Rappakopf übertraf mit herrlichem Sulzschnee sogar noch jene vom Zwölfihorn, wo der Untergrund noch etwas härter war.

Routenbeschreibung:

Bei guter Sicht ist die Orientierung einfach, wenn auch der wahre Gipfel des Zwölfihorns etwas schwer auszumachen ist. Kotiert ist P. 2280,8 m - er ist auch mit einem Gipfelsteinmann gekrönt. Der etwas höher gelegene Punkt 2292 m ist in meinen Augen nicht unbedingt lohnender.

Wir stiegen etwas zu direkt hoch - das Zwölfihorn befindet sich in Aufstiegsrichtung gesehen relativ weit links. So überschritten wir noch die Kuppe 2225 m mit einem etwas lästigen Gegenabstieg auf Fellen.

Von Lohn steigt man die sanften Hänge zunächst in nördlicher Richtung hoch und quert ab einer Höhe von vielleicht 1800 m beliebig - oder auf allenfalls vorhandenen Aufstiegsspuren entlang - nach Westen. Das Zwölfihorn besteht aus mehreren Kuppen.

Abfahrt Richtung Beginn des Aufstiegs zum Rappakopf: Wir fuhren inetwa den Aufstiegsspuren entlang, meist etwas nach Osten querend die Hänge ab bis kurz vor dem hübschen Häuschen am Waldrand (ca. 1850 m. ü. M.).

Aufstieg zum Rappakopf: Dem Waldrand entlang stiegen wir auf und querten ab etwa 2000 m. ü. M. etwas nach rechts durch eine deutliche Mulde weiter hinauf. Bald entdeckt man, dass der sanfte, mit einzelnen Bäumen bestückte Hügel nicht der Rappakopf ist. Dieser verbirgt sich etwas dahinter und der Aufstieg zieht sich noch etwas in die Länge, da der oberste Teil ziemlich flach ist.

Herrliche Abfahrt vom Rappakopf auf mehr oder weniger direkter Linie nach Lohn (meist entlang den Aufstiegsspuren).