GR20 Nord, 4. Etappe von Haut Asco über den Monte Cinto zum Refuge Tighiettu
|
||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Schon im Vorfeld der Wanderung hatten sich mein Bruder, meine Schwägerin und ich überlegt, ob wir nicht auch den Monte Cinto, den höchsten Berg Korsikas besteigen sollten. Es sind damals zwei Varianten diskutiert worden: Wanderung vom Refuge Tighiettu, dem damaligen Tagesziel, auf den Monte Cinto und wieder zurück zum Refuge Tighiettu. Oder aber die Strecke Haut Asco - Monte Cinto - Refuge Tighiettu, wofür man also den GR20 für einen Tag verlassen musste.
Während mein Bruder und meine Schwägerin dann aber ganz auf den Monte Cinto verzichteten, machte ich mich an jenem Tag alleine auf den Weg zum Monte Cinto. Treffpunkt sollte am Abend desselben Tages das Refuge Tighiettu sein.
Schon in Haut Asco trennten sich unsere Wege, denn ich folgte dem hölzernen Wegweiser in Richtung Monte Cinto. Zu Beginn verläuft der Weg noch relativ eben durch einen Pinienwald hindurch, doch nach und nach steigt er langsam an und die Pinien werden weniger. Nach einer guten halben Stunde erreichte ich eine Brücke, überquerte diese und begann mit ersten Klettereien. Immer wieder gab es Felsstufen zu überwinden, die jedoch trotz des schweren Gepäcks kein größeres Problem darstellen. Der Weg ist mit Steinmännchen und roten Punkten markiert, so dass man sich nicht verlaufen kann.
Im weiteren Verlauf bestand der Weg aus Schotter, so dass man pro Meter wieder einen halben zurückrutschte, was auf Dauer ganz schön frustrierend sein kann. Weiter oben im Tal gelangte ich an die Bocca Borba (2207 m), einen breiten Sattel, fast schon ein Plateau. Das feinere Geröll hatte ich hinter mir gelassen, von da ab gab es nur noch größere und kleinere Felsbrocken. Die roten Punkte hatte ich aus den Augen verloren, weshalb ich mich ab da an den spärlich und manchmal recht wahllos gesetzten Steinmännchen orientierte. Ab und zu konnte man einen Weg erahnen, ansonsten orientiere ich mich an Wanderern, die weiter oben eine Rast eingelegt hatten, und als ich sie erreicht hatte, erkannte ich, dass sie am richtigen Weg rasteten, dem ich nun weiter Richtung Süden bis zum Pointe des Eboulis (2607 m) folgte. Von nun an sollte es nicht mehr weit sein - dachte ich zumindest. Ein kurzes Stück am Grat entlang, eine kleinere Kletterei und schon war ich am Gipfel. Nur leider nicht am Gipfel des Monte Cinto. Vom Vorgipfel musste ich absteigen und zum eigentlichen Gipfel hinüberlaufen und -klettern. Zwischendurch musste ich wieder den Weg suchen, denn so einfach war der nicht immer zu finden. Was nach einem Katzensprung ausgeschaut hatte, entpuppte sich doch noch als hartes Stück Arbeit. Doch nach etwa einer Dreiviertelstunde vom Vorgipfel aus bzw. insgesamt nach 4 1/2 Stunden von Haut Asco aus hatte ich doch den Gipfel des höchsten Bergs von Korsika erreicht.
Die Sicht vom Monte Cinto war gut, man konnte bis nach Calvi sehen, wo ich 4 Tage zuvor mit dem Flugzeug angekommen war, und natürlich auch nach Haus Asco, wo ich am Morgen aufgebrochen war. Ich genoss die Aussicht und mein mitgebrachtes Vesper, musste aber daran denken, dass ich noch ein gutes Stück Weg vor mir hatte, denn der Monte Cinto war nur ein Etappenziel auf dem Weg zum Refuge Tighiettu. Ich stieg nach der ausgiebigen Rast also wieder ab, auf den Vorgipfel und wanderte weiter am Grat entlang Richtung Südwesten. Anstatt auf dem Grat (oder zumindest in dessen Nähe) zu bleiben folgte ich Steinmännchen, die mich zu weit Richtung Süden führten. Mehr und mehr bekam ich das Gefühl, nicht auf dem richtigen Weg zu sein. Und die Steinmännchen? Entweder konnte man in der Steinwüste keine erkennen oder aber man sah mehrere - in verschiedenen Richtungen. Bei manchen Steinmännchen fragte ich mich auch, ob es sich dabei nicht nur um ein zufällige Ensemble von Steinen handelte, die von irgendwoher auf einem größeren Felsen gelandet sind.
Als der Lac du Cinto immer näher zu kommen schien, entschied ich mich wieder zurück zum Grat aufzusteigen, wo ich nach erheblichem Zeitverlust den Weg wieder fand. Ein Stück ging es noch weiter am Grat, dann bog der Weg an der Bocca Cruchetta in das Crucetta-Tal ab, durch das ich zum Refuge Tighiettu gelangte, wo ich meinen Bruder und meine Schwägerin vorfand.
Fazit der 4. Etappe: Wenn man keinen Extratag nur für die Besteigung des Monte Cinto einlegen möchte, kann man diese anspruchsvolle Variante wählen. Nachteile sind jedoch: Man muss das ganze Gepäck mit hochschleppen, und man verpasst den Cirque de Solitude, einen besonders spektakulären, fast klettersteigartigen Abschnitt des GR20. Besonders empfehlenswert in der Tighiettuhütte: Das Abendessen! Das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen: Lecker und in großer Menge (als Wanderer kann man die Kalorien gut gebrauchen!).
Während mein Bruder und meine Schwägerin dann aber ganz auf den Monte Cinto verzichteten, machte ich mich an jenem Tag alleine auf den Weg zum Monte Cinto. Treffpunkt sollte am Abend desselben Tages das Refuge Tighiettu sein.
Schon in Haut Asco trennten sich unsere Wege, denn ich folgte dem hölzernen Wegweiser in Richtung Monte Cinto. Zu Beginn verläuft der Weg noch relativ eben durch einen Pinienwald hindurch, doch nach und nach steigt er langsam an und die Pinien werden weniger. Nach einer guten halben Stunde erreichte ich eine Brücke, überquerte diese und begann mit ersten Klettereien. Immer wieder gab es Felsstufen zu überwinden, die jedoch trotz des schweren Gepäcks kein größeres Problem darstellen. Der Weg ist mit Steinmännchen und roten Punkten markiert, so dass man sich nicht verlaufen kann.
Im weiteren Verlauf bestand der Weg aus Schotter, so dass man pro Meter wieder einen halben zurückrutschte, was auf Dauer ganz schön frustrierend sein kann. Weiter oben im Tal gelangte ich an die Bocca Borba (2207 m), einen breiten Sattel, fast schon ein Plateau. Das feinere Geröll hatte ich hinter mir gelassen, von da ab gab es nur noch größere und kleinere Felsbrocken. Die roten Punkte hatte ich aus den Augen verloren, weshalb ich mich ab da an den spärlich und manchmal recht wahllos gesetzten Steinmännchen orientierte. Ab und zu konnte man einen Weg erahnen, ansonsten orientiere ich mich an Wanderern, die weiter oben eine Rast eingelegt hatten, und als ich sie erreicht hatte, erkannte ich, dass sie am richtigen Weg rasteten, dem ich nun weiter Richtung Süden bis zum Pointe des Eboulis (2607 m) folgte. Von nun an sollte es nicht mehr weit sein - dachte ich zumindest. Ein kurzes Stück am Grat entlang, eine kleinere Kletterei und schon war ich am Gipfel. Nur leider nicht am Gipfel des Monte Cinto. Vom Vorgipfel musste ich absteigen und zum eigentlichen Gipfel hinüberlaufen und -klettern. Zwischendurch musste ich wieder den Weg suchen, denn so einfach war der nicht immer zu finden. Was nach einem Katzensprung ausgeschaut hatte, entpuppte sich doch noch als hartes Stück Arbeit. Doch nach etwa einer Dreiviertelstunde vom Vorgipfel aus bzw. insgesamt nach 4 1/2 Stunden von Haut Asco aus hatte ich doch den Gipfel des höchsten Bergs von Korsika erreicht.
Die Sicht vom Monte Cinto war gut, man konnte bis nach Calvi sehen, wo ich 4 Tage zuvor mit dem Flugzeug angekommen war, und natürlich auch nach Haus Asco, wo ich am Morgen aufgebrochen war. Ich genoss die Aussicht und mein mitgebrachtes Vesper, musste aber daran denken, dass ich noch ein gutes Stück Weg vor mir hatte, denn der Monte Cinto war nur ein Etappenziel auf dem Weg zum Refuge Tighiettu. Ich stieg nach der ausgiebigen Rast also wieder ab, auf den Vorgipfel und wanderte weiter am Grat entlang Richtung Südwesten. Anstatt auf dem Grat (oder zumindest in dessen Nähe) zu bleiben folgte ich Steinmännchen, die mich zu weit Richtung Süden führten. Mehr und mehr bekam ich das Gefühl, nicht auf dem richtigen Weg zu sein. Und die Steinmännchen? Entweder konnte man in der Steinwüste keine erkennen oder aber man sah mehrere - in verschiedenen Richtungen. Bei manchen Steinmännchen fragte ich mich auch, ob es sich dabei nicht nur um ein zufällige Ensemble von Steinen handelte, die von irgendwoher auf einem größeren Felsen gelandet sind.
Als der Lac du Cinto immer näher zu kommen schien, entschied ich mich wieder zurück zum Grat aufzusteigen, wo ich nach erheblichem Zeitverlust den Weg wieder fand. Ein Stück ging es noch weiter am Grat, dann bog der Weg an der Bocca Cruchetta in das Crucetta-Tal ab, durch das ich zum Refuge Tighiettu gelangte, wo ich meinen Bruder und meine Schwägerin vorfand.
Fazit der 4. Etappe: Wenn man keinen Extratag nur für die Besteigung des Monte Cinto einlegen möchte, kann man diese anspruchsvolle Variante wählen. Nachteile sind jedoch: Man muss das ganze Gepäck mit hochschleppen, und man verpasst den Cirque de Solitude, einen besonders spektakulären, fast klettersteigartigen Abschnitt des GR20. Besonders empfehlenswert in der Tighiettuhütte: Das Abendessen! Das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen: Lecker und in großer Menge (als Wanderer kann man die Kalorien gut gebrauchen!).
← zurück zur 3. Etappe ← | → weiter zur 5. Etappe → |
Tourengänger:
Rhenus Alpinus

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (3)