Neureuth (1262 m) - Gindelalmschneid (1338 m) - Kreuzbergalm (1228 m) im Sumpfschnee


Publiziert von Gemse , 3. März 2012 um 15:41.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum: 2 März 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:15
Aufstieg: 675 m
Abstieg: 675 m
Strecke:Tegernsee Bahnhof - Neureuth - Ostiner-Berg - Gindelalmschneid - Kreuzbergalm - Tegernsee Bahnhof (13,0 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Tegernsee Pkw: BAB A8 bis ausfahrt Holzkirchen, weiter bis Tegernsee-Bahnhof (Parkgebühr 4 € pro Tag]
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito.
Unterkunftmöglichkeiten:Gasthöfe in Tegernsee
Kartennummer:AV-Karte Bayerische Alpen BY 15

Vorab eine wichtige Info: Die hohe Schwierigkeitsbewertung für den Wanderweg/Steig und dem Schneeschuhbereich ist rein subjektiv für diesen Tag.
Der Wanderweg bzw. Steig war fast ausschließlich spiegelblank vereist, sodass ohne Grödel ein Begehen nahezu unmöglich war.
Auch im Schneeschuhbereich sackte man teilweise über einen halben Meter in den Naßschnee ein. In den teilweise steilen Auf- und Abstiegen war ein Rutschen unausbleiblich.
 
Nun aber der Reihe nach. Ich folge der Route, die schon von Gero einmal beschrieben wurde als Frühjahrstour, nur diesmal als Winterbegehung.
 
Start ist an einem der 3 kostenfreien Parkplätze in der Nähe des Bahnhofs Tegernsee. Zunächst geht ein Stück an der Fahrstraße entlang, bis es über mehrere Treppen hochgeht zum Waldrand. Ab hier gehe ich über einem breiten Wanderweg weiter. Jetzt muss ich meine Ministeigeisen überstreifen, der Weg ist spiegelblank vereist. An der Abzweigung, wo der Bayernweg rechts abzweigt, ist ein Weiterweg ohne Eisen nicht mehr möglich. Drei Wanderer vor mir geben resigniert auf und drehen um. In Serpentinen führt der Steig hoch, bis der Steig in den breiten Weg von Tegernsee einmündet. Nach wenigen Minuten tritt der Weg aus dem Wald. Vor mir liegt über einer Schneefläche das Gasthaus Neureuth 1262m. Über den freien Hang erreiche rasch die Wirtschaft. Die Aussicht über den Tegernsee und die darüber liegenden Berge (Wallberg, Hirschberg, Fockenstein usw.) ist schon überwältigend.
Hier ist eine kleine Rast bei einem würzigen Hopfenblütentee vom „Tegernseer Hofbräuhaus“ Pflicht.
 
Der Weiterweg führt jetzt in östlicher Richtung weiter am Bergkamm entlang durch den Wald in Richtung Gindelalmschneid. Nach wenigen Metern im Wald wechsele die Ministeigeisen und lege die Schneeschuhe an. Grundsätzlich ginge es auch ohne Schneeschuhe, aber dann hat man das Risiko, in den Tiefschnee einzubrechen. Nach mehreren Lichtungen komme ich nun zu der Steilflanke, die hoch zur Gindelalmschneid hochzieht. Ab hier geht’s ohne Schneeschuhe nicht mehr. Die Spur steigt jetzt in der Falllinie hoch. Trotz Schneeschuhe breche ich teilweise bis knapp zu den Knien ein. Aber irgendwann bin ich oben.
 
Die Spur führt jetzt über den flachen Rücken in wenigen Minuten zum Gipfel der Gindelalmschneid (1338 m). Der Blick wird frei hinunter zur Gindelalm und zu Wendelstein und Rotwand. Der höchste Punkt meiner Wanderung ist hier erreicht.
Ab jetzt führt die Spur weiter in südöstlicher Richtung zur Kreuzbergalm. Der Schnee hier oben ist schon sehr sulzig, sodass ich ständig bis zu 20 cm tief in den nassen Schnee einsinke, trotz Schneeschuhe. Die Fußspur kann ich nicht benutzen, da ich immer wieder in der tiefen Spur mit meinen Schneeschuhen hängen bleibe. Steil geht’s jetzt hinunter in eine Mulde. Hier ist äußerste Vorsicht geboten. Ich muss die Schneeschuhe steil ansetzen, damit sie nicht am Hang rutschen und ich auf die Nase falle und den Hang runterkugle.
In der Senke angekommen geht es jetzt gut 50 Hm wieder hoch zur Kreuzbergalm. Bei normalen Verhältnissen kein Problem, aber nicht heute. Der Schnee ist am Hang über 1,5 m tief und aufgeweicht. Den bisherigen Spuren kann ist nicht folgen, da ich immer wieder zu tief einsinke. Also eine neue Spur anlegen, diagonal zum Hang nach links. Auch ich breche mehrfach ein und falle auf die Nase. Das Herausziehen der Schneeschuhe ist mühsam und kräftezehrend.
Aber irgendwann erreiche ich das Kreuz an der Kreuzbergalm (1228 m). Und siehe da, hier liegt kein Schnee. Es sind doch tatsächlich mehrere apere Stellen da. Ich gehe hinüber zur Almhütte und lege eine längere Rast ein und esse etwas. Auch hier ist das Wetter traumhaft, die Sicht ist hier jedoch eingeschränkt. Am gegenüberliegen Baumgartenschneid ist der Aufstiegsgrat auch teilweise aper und an der Nordseite scheint ein Schneebrett abgerutscht zu sein.
 
Der Abstieg zum Prinzenweg führt jetzt über den Südhang hinunter. Hier folge ich einer alten Skispur, die am besten trägt. Der Schnee ist hier sehr dünn und bei leichten Rutschern lege ich jedes Mal die Grasnarbe frei.
Am Prinzenweg angekommen geht es jetzt in westlicher Richtung durch den Wald hinunter. Normalerweise ist dieser Weg ein breiter Forstweg. Heute jedoch ist nur eine schmale Fußspur vorhanden. Neben dieser Spur sinke ich trotz Schneeschuhe auch tief ein.
 
Irgendwann ist der Weg dann geräumt und ich wechsle die Schneeschuhe und streife meine Ministeigeisen über, denn jetzt die der Weg wieder vereist. Durch den Wald ist es ganz schön kalt und ziehe mich wieder wärmer an. Ich erreiche den Ortsrand von Tegernsee. Jetzt geht es auf trockener Straße wieder zurück zum Ausgangspunkt. Rasch werden die Klamotten im Auto verstaut und es gibt noch ein Abstecher zum Bräustüberl des „Tegernseer Bräuhauses“. Der Biergarten ist bei dem heutigen Traumwetter sehr gut gefüllt. Ich genehmige mir noch ein gepflegtes Bier und ein geräuchertes gegrilltes Wammerl bevor ich zurückfahre.
 
Fazit:
  • Eine schöne kleine Tour bei Traumwetter - - wenn nicht der Sulzschnee oben am Höhenrücken gewesen wäre.
  • Auf der gesamten Strecke war ich alleine.
  Bergsteiger:  Karl solo

Region: Bayerische Voralpen
 
Hier noch ein Vergleich meiner Gehzeit (ohne Pausen) im Vergleich zu den Normalzeiten bei schneefreien Verhältnissen
 
Tegernsee – Neureuth                                   1:46 Std                      1:30 Std
 Neureuth – Gindelalmschneid                       1:02 Std                      0:30 Std
 Gindelalmschneid – Kreuzbergalm               0:52 Std                      0:30 Std
 Kreuzbergalm – Tegernsee                           2:13 Std.                     1:30 Std

Tour 92 <--- Tour 93 ---> Tour 94     (Tournummern nach Einstellungsdatum der Touren)

Tourengänger: Gemse


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 9831.gpx 2012-03-02 Neureuth-Gindelalmschneid-Kreuzbergalm

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (4)


Kommentar hinzufügen

Gelöschter Kommentar

Gemse hat gesagt: RE:Schöne Tour...
Gesendet am 4. März 2012 um 12:47
Servus Ruedi,

Du hast Recht, landschaftlich eine nette Tour.
Ich hätte nur einige Wochen eher gehen müssen, dann hätte ich keinen Schulzschnee gehabt.

Auch Euch Beiden noch viele schöne und unfallfreie Touren

LG Karl

Bergpoetin hat gesagt:
Gesendet am 4. März 2012 um 13:39
Also wenn Du trotz Schneeschuhen einbrichst, solltest Du vielleicht doch mal ans Abnehmen denken :P
Feine Tour, wäre mal eine Überlegung für den Frühsommer!

Alles Liebe

Lorna

Gemse hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. März 2012 um 13:52
Bei 71 kg :-B
bitte vergiß nicht es war + 18 Grad im Schatten >:->
Bei einer Frühjahrstour bin ich sofort dabei :-D

Alles Gute

Karl


Kommentar hinzufügen»