Gindelalmschneid (1338 m) von Tegernsee über den Bayernweg

Es ist kaum zu glauben: diese kleine Wanderung ist hier noch nicht beschrieben! Nur Tef hat von der Besteigung erzählte, allerdings von der Nordostseite über den Huberspitz. Ich möchte seinen_Bericht dahingehen vervollständigen, daß ich nachfolgend die Besteigung von der Westseite, von Tegernsee her, dokumentiere.

Man startet vom Bahnhof Tegernsee - seit einiger Zeit ist nun auch dort das Parken gebührenpflichtig (4 Euro pro Tag), aber wer früh genug dran ist, findet in der unmittelbar auf den Bahnhof zuführenden Karl-Theodor-Straße drei noch nicht vom modernen Straßenräubertum geprägte, kostenlose Parkplätze.

Gut beschildert, beginnt unser Aufstieg unmittelbar neben dem Bahnhof: steil geht es am Westerhof vorbei, ungefähr 200 Hm überwindet man über mehrere aufeinanderfolgende Treppen in recht kurzer Zeit. Die Belohnung ist schon gleich hier zu Beginn eine prächtige Aussicht über den Tegernsee und die dahinterliegenden Berge Fockenstein, Hirschberg, Wallberg usw.; weiter oben betritt man Wald - unterwegs muß man sich entscheiden, ob man dem Winterweg (Rodelbahn), dem Westerhofweg, dem Bayernweg oder dem alten Sommerweg folgen möchte. Ich persönlich kenne nur den Bayernweg; er leitet in etwa 1,5 Std. hinauf zum Berggasthaus Neureuth (1262m; wie alle Anstiegswege). Kurz vor der Neureuth verläßt man den dichten Wald und betritt eine Art Märchenwiese, an deren oberem Ende man das Ziel für den anstehenden Frühschoppen schon erkennen kann.

Noch jedes Mal bin ich zu früher Stunde eingekehrt (ganz gegen meine sonstige Gewohnheit) und hab mir auf der geräumigen Terrasse mindestens eine Halbe des besten Gerstensaftes gegönnt, der weit und breit zu finden ist: there's nothing like Tegernseer Hofbräuhaus!!! Und dazu die klare Luft eines oberbayerischen Bergmorgens, dies ganze früh um 9 Uhr und deshalb in totaler Einsamkeit - aber ich komme schon wieder ins Schwärmen.

Weiter gehts Richtung Osten, immer auf dem Kamm Richtung Gindelalmschneid, zunächst wieder durch Wald, den man kurz unter dem nächsten Ziel verläßt: einen letzten kleinen Steilhang gehts hinauf zum Gipfelkreuz der Gindelalmschneid (1338m; dieser Hang trägt erstaunlich lang eine geschlossene Schneedecke), aber dann genießt man eine tolle Sicht hinüber zum Wendelstein- und Rotwandmassiv. Nordseitig liegen 100m tiefer die von Tef beschriebenen Gebäude der Gindelalm.

Nachdem der höchste Punkt unseres Rundweges überschritten ist, geht es südöstlich hinunter und dann nochmals 50m hinauf auf das Köpfl der Kreuzbergalm (1228m). Von unserer erfolgreichen, aber anstrengenden Zechtour sind wir so erschöpft, daß wir unter dem dortigen Wegkreuz wieder mal ein kräftespendendes Nickerchen einlegen. Was gibts Schöneres? Berge ringsum, kein Lüftchen rührt sich, die Sonne brennt auf den Pelz .... Wohlgefühl pur!

Über den Prinzenweg geht es dann wieder zurück nach Tegerrnsee - nochmals durch Wald, eine Forststraße abwärts (den gegenseitigen Aufstieg zur Baumgartenschneid ersparen wir uns diesmal; das wäre aber eine lohnende Erweiterung der Rundtour; man kann dabei über das Wirtshaus Galaun, unter dem malerischen Riederstein gelegen, absteigen). Die Forststraße erreicht am gebührenfreien (!) Parkplatz Alpbachtal den östlichen Ortsrand von Tegernsee. Kurz darauf geht es rechts ab in die Max-Josef-Straße, sie führt nach 600m (Wegweiser) zum Bahnhof und damit zurück zum Ausgangspunkt unserer Rundtour.

Bergwanderung mit einem neuen Bergkameraden: danke für den schönen Tag, Fred!