"dr Aare na" - von Aarwangen nach Wangen a. d. Aare
|
||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
In Langenthal steige ich ins moderne „Bipper-Lisi“ ein und fahre bis ins Dörfchen Aarwangen; hier beginnt meine gemütliche Flusswanderung der Aare nach. Doch erst schlendere ich kurz der Hauptstrasse nach, dann auf Nebensträsschen, hinunter zum schönen Schloss von Aarwangen. Noch ist's hochneblig; nach dem Überschreiten der Brücke gelange ich auf den Wanderweg, welcher mich auf den nächsten Kilometern leitet – zumeist arg festgefroren der Schnee, mit vereisten Spuren, also für mich (mein Knie) nicht optimal begehbar …
Frostig ist’s, als ich meinen langen „Lauf“ flussaufwärts beginne – zögerlich beginnt jedoch das Blau am Himmel sich zu intensivieren; das ergibt an den unzähligen beschaulich-hübschen und vielfach urtümlichen Stellen der Aare nach ein mehrfach stimmungsvolles Ambiente.
Schon bald erblicke ich einen mächtigen Baum, welcher ins Wasser gestürzt ist; hier glaube ich noch nicht an des Bibers Wirkung. Doch nachdem sich dieses Phänomen mehrfach wiederholt und ich auch die typische Arbeit der sympathischen Tiere an kleineren Bäumen aus der Nähe betrachten kann, wird’s doch eindeutig. Derart „unterhalten“, marschiere ich genussvoll dem rechten Aare-Ufer entlang, gelegentlich kurz auf- und abwärts an lauschigen Flussabschnitten. So naht bald einmal das Dorf Bannwil mit seinem Aussenposten Ischlegli; kurz danach erreiche die das Flusskraftwerk bei P. 419 (EW); hier gibt auch eine Informationstafel Auskunft über die wieder angesiedelten Biber.
Ich wechsle nun die Flussseite – bei zunehmend besserem Wetter: die Sonne dringt stets mehr durch, die Himmel erscheint schon mehrheitlich in schönem Blau und dekorative Wolken gegen die Juraketten verschönern das Bild zusätzlich. Von der Matte aus sichte ich zusätzlich zum malerischen Hintergrund am andern Ufer das im Fluss liegende Naturschutzgebiet Vogelroupfi – eine pittoreske Insel inmitten des breiten, aufgestauten Flusses. Nahe am Weiler Unter-Berken vorbei erreiche ich die Berken-Brücke.
Hier wechsle wich wieder die Flussseite und wandere weiter gemächlich, so weit es die ruppige Unterlage zulässt, stromaufwärts – beinahe wirkt die Aare gelegentlich als stehendes Gewässer. Wie meist, ist das Ufer mit einer Baumreihe und Unterholz bestockt – den Bibern sei’s Recht; an ihr und dem Weiler Matte entlang erreiche ich die grosse Militäranlage vor dem nächsten Städtchen. Hier darf ich wieder einmal einen der eher seltenen Silberreiher davonfliegen sehen – eindrücklich, dieses Schauspiel. Auch auf der grossen Insel dominiert das Militär; weiter marschiere ich an einer kleinen BKW-Anlage (die Stromerzeugung begleitet mich auf meiner Wanderung dominant) zum letzten heutigen Übergang über die Aare: ausserordentlich prächtig, schon von weitem beeindruckend, überspannt die alte, hölzerne Aarebrücke den Fluss.
Über sie, die sie sogar noch den motorisierten Verkehr (einspurig) bewältigt, gelange ich zur bezaubernden Anlage des Schlosses; durch einen ersten Turm hindurch gelange ich so ins schmucke Städtchen Wangen an der Aare. Ich durchmesse es in kurzer Zeit, erreiche den Bahnhof, wo ich einen kurzen Verpflegungshalt einschalte, und strebe nun einem „höheren Ziel“ zu.
Nachdem ich die Umfahrung des alten Städtchens überquert habe, gelange ich in den lichten Wald, welcher mich, wiederum im Schnee, bis zur Anhöhe, nur wenig gespurt, erst zur Waldhütte, schliesslich auf den Gensberg führt.
Dieser langgezogene, flache Rücken durchmesse ich genussvoll – durch die hohen Bäume dringt stets das Blau durch. Wenig steil, kurz im etwas tieferen Schnee, erreiche ich ausgangs Wald das Wanger Holz; auf der Hauptstrasse wandere ich durch das etwas verschlafene, für mich zudem etwas „bürgerlich“ wirkende Walliswil bei Wangen bis zur Bushaltestelle Sonne.
Ab hier bringt mich erst der Bus, ab Herzogenbuchsee der IR nach Burgdorf; eine empfehlenswerte beschauliche Wanderung – mit unterschiedlichsten Technik- und Natureindrücken.

Kommentare (3)