Rotsandnollen (2700m)


Publiziert von أجنبي , 13. Februar 2012 um 23:52.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:12 Februar 2012
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: Östliche Melchtaler Alpen   CH-NW   CH-OW   Westliche Melchtaler Alpen 
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 1640 m
Strecke:440a/440b nach SAC-Führer Skitouren Zentralschweizer Voralpen und Alpen: Melchsee-Frutt – Schnuer – Murmoltereneggen – Tannenrotisand – Rotsandnollen – Tannenrotisand – Schönboden – Heufrutt – Ober Boden – Schwand – Hugschwendi – Stöckalp
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Stöckalp, LSB bis Melchsee-Frutt
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Auto ab Stöckalp
Kartennummer:LK 1:50.000: 245 S Stans, 255 S Sustenpass / LK 1:25.000: 1190 Melchtal, 1210 Innertkirchen

Als Ziel unserer dritten Skitour innert drei Tagen wählten wir am Sonntag den Rotsandnollen. Wir zögerten eine Weile mit der Wahl, da wir nur wenig Lust hatten, uns den ganzen Skigebiets-Rummel auf der Stöckalp bzw. der Melchsee-Frutt anzutun. Allerdings wollten wir nochmals viel Sonne tanken und uns mit einem Mega-Panorama beschenken. Zudem versprach der Rotsandnollen eine lange Abfahrt ins Tal bei verhältnismässig geringem Aufstieg.

Mit dem Auto fuhren wir auf die Stöckalp, wo's mit der Seilbahn auf die Melchsee-Frutt ging. Von der Bergstation fuhren wir zum See hinunter, wo wir anfellten. Wir folgten einer Spur, die entlang der Langlaufloipe führte und irgendwann davon abzweigte. Durch's Gebiet Schnuer ging's oberhalb des Tannensees Richtung Murmoltereneggen, wo zum ersten Mal die Steighilfen zum Einsatz kamen. Endlich ging's in die Höhe! Raue, böenartige Bise wechselte sich derweil mit Schwitzen ab und wir erwarteten auf dem Tannenrotisand-Grat arktische Kälte.

Das Steilstück zum Grat war windgepresst, jedoch führte eine perfekte Spur hinauf, wobei nur ein, zwei Mal Spitzkehren notwendig waren. Auf dem Grat erwartete uns eine abgebrochene bzw. abgerutschte Wechte, welche zu überqueren gar nicht so einfach war. Der Blick zurück auf den Barglen war – einmal mehr – spektakulär. Auch der Wind war uns wohlgesinnt und hielt sich arg in Grenzen.

Über den breiten Bergrücken ging's Richtung Rotsandnollen hoch. Kurz vor dem Gipfelplateau zögerte ich ein wenig und dachte daran, meine Skis zu deponieren. Da ich mich erst seit zwei Monaten auf Skis fortbewege, erachtete ich diese eine, tückische Kurve im steilen Schlussaufstieg als zu grosse Herausforderung. Wer dort nämlich die Kurve nicht erwischt, fliegt unweigerlich Richtung Tannenchäle den Fels hinunter. Ich entschied mich, das Gipfelplateau auf Skis zu erklimmen, jedoch den Abstieg zu Fuss zu bewältigen. Etwa drei Stunden nach Abmarsch beim Melchsee erreichten wir den Gipfel des Rotsandnollen, welchen wir für ein paar wenige Minuten für uns alleine hatten.

Wir waren positiv überrascht, dass sich die Bise dort oben in Grenzen hielt. Nach einer genüsslichen Pause entschieden wir uns dann aber doch für eine ausgiebigere Rast weiter unten beim Tannenrotisand, wo's etwas windstiller war. Zu Fuss stieg ich also die obersten Höhenmeter vom Gipfelplateau ab und schnallte die Skis etwas unterhalb des Gipfels wieder an. Die Abfahrt bis zum Grat ähnelte aufgrund des windgepressten Schnees dem Pisten-Skifahren.

Letzten Frühling war ich noch *mit Schneeschuhen auf den Rotsandnollen gestiegen und ich freute mich nun umso mehr, dieses Fortbewegungsmittel hinter mir gelassen zu haben, meine Fussgelenke zu schonen und von einem weiteren verschneiten Berggipfel hinunterfahren zu können. Die Abfahrt auf den Schönboden war ziemlich steil und wegen des gedeckelten, zerfahrenen Schnees nicht ganz einfach. Nach dem Schönboden nahm der Genuss jedoch stetig zu, da das Gelände abflachte und der Schnee zusehends pulvriger wurde.

Die nächste Herausforderung bestand im Übergang von P. 1783 zum Ober Boden. Ich erinnerte mich an die Charakterisierung der Passage („in rauem Gelände dem Felsfuss entlang“) im SAC-Führer. Dank des vielen Pulverschnees stellte dieses für mich etwas anspruchsvollere, ruppige Teilstück jedoch keine Probleme dar. Zusehends machten sich in meinen Oberschenkeln jedoch die Touren auf den *Rossstock und die *Twäränä an den vergangenen beiden Tagen bemerkbar.

In der Waldschneise zwischen Unter Boden und Schwand wurde es dann nochmals ziemlich ruppig und eng, jedoch meisterte ich auch diese Passage ohne Sturz. Allerdings möchte ich mir nicht vorstellen, wie ich bei schlechteren Schneeverhältnissen dort durchgekommen wäre. Meinen ersten und einzigen Purzelbaum des Tages fabrizierte ich dann aber etwas später in den „rauen Hängen“ (SAC-Führer) zwischen Schwand und Hugschwendi...

Noch während der Heimfahrt smilte ich wie ein Maienkäfer, so genussvoll war die Tour und so stolz war ich, die Abfahrt trotz meiner bescheidenen Skitechnik derart bravourös gemeistert zu haben. Das gibt Mumm für weitere Skitouren, denn Schnee hat's ja noch genug...


SLF: mässig


Tourengänger: أجنبي


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