Titlis-Rundtour
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Titlis-Rundtour - die Klassiker-Safari bei Engelberg
Mit der Lucendro- und Stotzig Muttenhorn-Tour der vergangenen beiden Tagen haben wir eigentlich schon genug Höhemeter in den Beinen. Aber das schöne Wetter und der nachwievor verlockende Schnee schreit nach einer Weekend-Trilogie, weshalb wir unsere länger schon pendente Titlis-Rundtour aus der Projektliste holen.
Von Engelberg fahren wir mit den [http://www.titlis.ch Titlis-Bergbahnen] bis hoch zum Klein Titis 3062m, das Ende der drehbaren Rotair-Seilbahn. Anschliessend mit Skis bis zur Talstation des "Ice-Flyer"-Sesselliftes, dort links und hinüber zum Hinteren Titlisjoch 2696m. Dann mit aufgebundenen Skis - aktuell in besten und einfachsten Verhältnissen, deshalb ohne Steigeisen, zur Not jedoch mit Pickel in der Hand - hinüber zum Vorderen Titlisjoch. Dieser Fussaufstieg geht keine 10 Minuten und sollte sogar noch mit Eisenbügeln entschärft sein (sieht man aktuell vermutlich wegen zu viel Schnee nicht). Wer auf Nummer sicher gehen will, kommt um die Mitnahme von Steigeisen nicht darum herum.
Mit der Lucendro- und Stotzig Muttenhorn-Tour der vergangenen beiden Tagen haben wir eigentlich schon genug Höhemeter in den Beinen. Aber das schöne Wetter und der nachwievor verlockende Schnee schreit nach einer Weekend-Trilogie, weshalb wir unsere länger schon pendente Titlis-Rundtour aus der Projektliste holen.
Von Engelberg fahren wir mit den [http://www.titlis.ch Titlis-Bergbahnen] bis hoch zum Klein Titis 3062m, das Ende der drehbaren Rotair-Seilbahn. Anschliessend mit Skis bis zur Talstation des "Ice-Flyer"-Sesselliftes, dort links und hinüber zum Hinteren Titlisjoch 2696m. Dann mit aufgebundenen Skis - aktuell in besten und einfachsten Verhältnissen, deshalb ohne Steigeisen, zur Not jedoch mit Pickel in der Hand - hinüber zum Vorderen Titlisjoch. Dieser Fussaufstieg geht keine 10 Minuten und sollte sogar noch mit Eisenbügeln entschärft sein (sieht man aktuell vermutlich wegen zu viel Schnee nicht). Wer auf Nummer sicher gehen will, kommt um die Mitnahme von Steigeisen nicht darum herum.
Die erste Abseilstelle - über welche man mutig auch mit Skis hinunterrutschen kann (unsere 3 Nachfolger sind durch alle 3 Couloirs abgerutscht! Respekt!) - befindet sich unübersehbar beim Vorderen Titlisjoch und zeichnet sich durch eine Sicherungsstange ab. Mit 50m abseilen, die Skis an den Füssen, ist das steilste Stück gemeistert, nun gilt es mit den Skis abzurutschen oder hinunter zum Chli Gletscherli zu schwingen (sprungschwingen). Das Seil bis zum Chli Gletscherli hinunter zu werfen, zwecks besserer Seilaufnahme, stellt sich als kontraproduktiv ein. Es kostet Zeit und in der brütenden Hitze auch Schweisstropfen...
Über das Chli Gletscherli folgt eine sehr kurze Abfahrt mit mühsamen Deckelschnee und endet mit einer Traverse hinüber zur Schwarzen Naad, welche die 2. und 3. Abseilstelle darstellt. Hier könnte man wieder abrutschen, sogar noch besser als bei der ersten Abseilstelle - Mut benötigt es aber dennoch und Fehler würden unweigerlich bestraft. Auch hier ist das 50m Seil wieder die perfekte Länge - nach den ersten 50m gelangt man auf der rechten Seie auf ein "Bödeli", wo sich zwei weitere, perfekt eingerichtete Abseilstellen befinden. Wir wählten das in Abstiegsrichtung gesehen rechte Couloir, man könnte aber genauso gut auch durch die linke Rinne abseilen oder abrutschen. Fakt ist, dass nach exakt 50m ein kleiner Bergschrund wartet und mit ein wenig Unachtsamkeit einige Steinkratzer in die Skis reingraviert... Der Schrund kann aber problemlos bewältigt werden und stellt aktuell ausser den Kratzergefahren keine Schwierigkeit dar.
Nun folgt die Abfahrt im Gebiet Schwarze Berg bis auf ca. 2100m, bei uns leider immer noch mit Bruchharsch-Verhätlnisse. Im Frühjahr hat man hier bestimmt schönsten Firn. Der folgende Aufstieg ist unschwierig, anfänglich aber ziemlich steil, weshalb hier auf alle Fälle sichere Bedingungen herrschen sollten. Man erreicht dann den flachen Wendengletscher, welcher einem in einem längeren Spaziergang hoch zum Biwak am Grassen SAC 2647m führt. Die Aussicht hinunter auf den Wendengletscher oder hinüber Richtung Fürenalp und Wissberg ist fantastisch schön, imposant ist aber die Einsicht in die Süd- und vorallem die Ostwand des Titlis. Für mich sogar eher erdrückend und beängstigend - man muss diese monumentalen, dunklen, senkrecht abfallenden Wände wohl schon sehr mögen, um hier positive Gefühle zu empfinden.
Wir geniessen beim völlig eingeschneiten Biwak unsere sonnige und windgeschützte Rastpause und verzichten auf die Besteigung des nahe gelegenen Grassen 2946m. Der Aufstieg über die Nordflanke sieht ziemlich windgepresst aus, liegt zudem ganztägig im Schatten und bietet auf jeden Fall auch keinen Abfahrtsgenuss. Also gleich besser die Skischuhe auf Abfahrtsmodus stellen und los geht's.
Wir wählen vom Biwak aus gesehen die rechte, östliche Abfahrtsroute, besser wäre es bei den heutigen Bedingungen gewesen links entlang der Titlis-Ostwand hinunter zu shreddern. Während wir ein Mix aus perfektem Pulver (Einfahrt Firnalpeligletscher), schwerem Pulver, Bruchharsch und windgepresstem Schnee vorfanden, haben unsere Nachfolger, welche links der Wand entlang gefahren sind, perfekte Pulverbedingungen vorgefunden. Ein Gespräch mit einem Bergführer zeigte aber, dass es schwierig sei, die Bedingungen von oben einzuschätzen - mal sei es diese Seite, mal die andere, welche bessere Bedingungen aufweist. Ausprobieren und sonst halt wieder gehen :-)
Unsere Abfahrt führt über den Firnalpeligletscher hinunter via Firndossen und Laucheren, weiter nach Firnalpeli und Goldboden um so dann über die Brücke bei P. 1165 bzw. Herrenrüti zu gelangen. Von hier nun alles auf dem präparierten Winterwanderweg zur Talstation der Fürenalpbahn 1084m (Herrenrütiboden). Retour zum Parkplatz der Titlis-Bergbahnen geht es mit dem kostenlosen Skibus. Diesen haben wir um ein Haar verpasst, weshalb wir kurzerhand mit der Seilbahn hoch zur sonnigen Fürenalp fahren, wo wir auf die Tour anstossen. Retour wieder per Seilbahn und entweder via Skibus oder Autostop zurück nach Engelberg (Skiticket-Retournierung nicht vergessen, denn die CHF 5.00 Depotgebühr kann man dann gleich für die Parkgebühr aufwenden...).
Fazit:
Die Meinungen gehen auseinander. Mir persönlich hat die Tour besser gefallen als meiner Begleitung, meine Erwartungshaltung an perfekten Schnee war aber von Anfang an ziemlich gering, alles andere hätte mich überrascht (hätte mich aber gerne überraschen lassen, smile). Landschaftlich und vom Abenteuerfeeling (Abseilmanöver oder steiles Abrutschen) her sind wir uns klar einig, dass die Tour wirklich sehr schön ist. Die Initialkosten sind aber dennoch nicht zu vernachlässigen - momentan laufen aber noch Abklärungen, weshalb unsere Tourenkarte CHF 42.00 kostete, wo man für diese doch normalerweise CHF 32.00 berappen muss.
Achtung:
Die Abstiege vom Vorderen Titlisjoch hinunter zum Chli Gletscherli bzw. von der Schwarzen Naad hinunter nach Schwarze Berg erfordern entweder eine perfekte, fehlerlose Skitechnik (steiles Rutschen über 45 Grad mit Absturzgefahr) oder aber Materialkunde, was das Abseilen mit 2 Halbseilen an eingerichteten Abseilstellen angeht. Des weiteren muss für diese Manöver genügend Zeit eingerechnet werden, vorallem, wenn noch weitere Gruppen das gleiche Vorhaben geplant haben. Wer die erste Gondel in Betracht zieht, liegt sicherlich nicht falsch. Die Mitnahme von Pickel und Steigeisen wird empfohlen, hat man Kenntnisse, dass der Fussaufstieg in den Vortagen bereits gespurt wurde, würde ich es ein nächstes Mal wagen, ohne diese Zusatzausrüstung zu starten.
Material:
Übliche Skitourenausrüstung
Pickel
Steigeisen
2 x 50m Halbseile
Hüftgurt (Gstältli)
Abseilvorrichtung (Achter, ATC, etc inkl. Bandschlinge oder Standschlinge mit Karabiner)
Erneut ein herzliches Dankeschön an meinen Tourenbegleiter und "Seilguide"

Schwierigkeit Skiabfahrt: 4.1 (siehe Legende bei mir auf dem Profil)
SLF: "Mässig"
Tour mit

Route Nr. 571a & 571b (Teile) - SAC Skitouren Zentralschweizer Voralpen & Alpen - M. Maier
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