Titlis Rundtour


Publiziert von Pasci , 21. März 2012 um 07:32.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:17 März 2011
Ski Schwierigkeit: S
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-OW   Titlis und Wendenstockgruppe 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 2500 m

Die Titlis Rundtour hatten wir in der Vergangenheit wegen ungünstiger Lawinensituation oft verschoben. Heute war es endlich soweit.

Dieser Obwaldner Klassiker wurde bei HIKR schon oft und detailliert beschrieben. Besonders hilfreich erscheint mir der Bericht von Bombo und die GPS Route von Hofi

Die 07:00-Uhr-Bahn war vollgestopft mit viel Tourenskifahrern und ein paar wenigen Angestellten. Wir wussten, dass wir keinen Stress hatten und liessen den zeitgedrängten Menschanmassen den Vorrang. Auch montierten die meisten von uns erst bei der Bergstation das Gstältli und teilweise mussten die Skier wieder abgefellt werden (Gewohnheitstier Mensch!). Tipp zur Effizienzsteigerung: Skier nicht anfellen und das Gstältli bereits bei der Talstation anziehen - dann kann man vorne mitlaufen! ;-)

Wir liessen uns wirklich Zeit und waren entsprechend erstaunt, als wir beim ausgesetzten "Messer" zwischen Hinter und Vorder Titlisjochli ziemlich viele Leute antraffen. Dieser Gratabschnitt ist wirklich nicht ohne und sollte nicht unterschätzt werden. Wir hatten gute Verhältnisse und konnten die Steigeisen im Rucksack lassen. Der Pickel hingegen war hilfreich.

Noch erstaunter waren wir, als wir bei der ersten Abseilstelle noch mehr Leute antrafen. Seufz, jetzt hiess es warten. Nach 1 Stunde waren wir endlich dran. Das Abseilen hat überraschend gut funktioniert und viel Spass gemacht. Irgendwann sind einfach die 50 Meter Seil zu Ende und die Steilheit nimmt und nimmt kein Ende. Losseilen, Seil zusammen nehmen und irgendwie abrutschen erforderte absolute Konzentration und brachte mein Herz mächtig zum Klopfen. Tipp: Bei grossen Gruppen ist das Mannschaftsabseilen klar speditiver!

Die Ski-Fahr-Passage zur Schwarzi Naad, der zweiten Abseilstelle, war innert wenigen Minuten gemeistert, genügte aber die Strapazen vom Abseilen zu verdauen. ;-)

Nun standen wir vor der zweiten Herausforderung. Die offizielle, eingerichtete Abseilstelle befand sich rund 15 Meter unter uns, der Abstieg dort hin sehr steil und für uns (und alle anderen anwesenden Tourengänger offensichtlich auch) nicht fahrbar. Also hiess es, einen Stand zu bauen, nur womit? Unsere Vorgänger hatten einen Ski als T-Schlitz vergraben und hofften, wir würden das Selbe tun und die letzte Person (Ski Besitzerin) an unserem Stand abseilen. Es war klar, dass dieses Konzept irgendwann nicht mehr aufging und so suchten wir nach Alternativen. Schnell fanden wir einen alten Stand welcher aus einer Reepschnur um einen Lawinen-Schnee-Brocken und einem Holz-Kochlöffel-T-Schlitz bestand. (Ja Holz Kochlöffel!!). Diesen Stand sanierten wir ein wenig, schützten ihn gegen die Sonne und nach intensiven Belastungstests konnten wir ihn fürs Abseilen freigeben.  So erreichten wir bald die offiziellen Absteilstelle und wieder hiess es warten, warten und nochmals warten, diesmal in ungemütlich steilem Gelände. Das Absteilen selber machte aber wieder riesigen Spass. Tipp:Immer einen Kochlöffel im Gepäck haben! ;-)

Wir erreichten mit über 2 Stunden Verspätung auf unseren Zeitplan den Wendengletscher. Das mühsame Warten ging ziemlich in die Knochen und so gönnten wir uns erstmals eine Trink- und Znünipause. 

Kurz nach 13:00 fellten wir an und bewegten uns wie normale Skitourengänger auf Fellen bergwärts! (endlich! ;-)) Das erste Stück ist ca. 40° steil. Der Gletscher wird aber bald flacher und ist grösstenteils fast eben - endlich Zeit die tolle Kulisse zu geniessen.

Nach rund 1.5 Stunden erreichten wir das Grassen Biwak und gönnten uns das wohlverdiente Z'mittag. Weitere 30 Minuten später machen wir uns bereit für die langersehnte Abfahrt.

Leider hatte sich der Himmel in der Zwischenzeit verdunkelt und es schneite, ab ca 2000 Metern regnete es, so dass wir ziemlich durchnässt in Herrenrüti ankamen. Die Schneeverhältnisse liessen uns leider auch nicht jauchzen: Oben Mischung aus Sulz und Bruchharsch, unten schwerer Sulz.

Fazit: Wir sind stolz, haben wir die Rundtour geschafft. Die äusseren Einflüsse, vor allem die vielen Leute und die damit verbundenen Wartezeiten, waren unnötig, ja mühsam. Schneetechnisch leider auch kein Brüller. Irgendwie war's aber trotzdem geil. ;-)

Noch ein Wort zu den Zeiten: Die 8 Stunden verstehen sich inklusive aller Pausen und Wartezeiten. Die reine Fortbewegungszeit beträgt rund 5 Stunden.

Letzter und wichtigster Tipp: Titlis Rundtour unter der Woche machen! ;-)

Tour mit Darkthrone, Isschrube, Sissi_vs, Gregy und Küre! Danke Euch!

Tourengänger: Pasci, darkthrone, Isschrube, Sissi_vs


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