Der ganz besondere Stephanstag
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Zitat: "Heiliger Abend, Weihnachten, Stephanstag: drei Festtage in Folge. Aber was feiert man eigentlich am Stephanstag? In der katholischen Kirche gedenkt man dem Martyrium des Heiligen Stephans, im evangelischen Kalender ist es der 2. Weihnachtstag - und in der SAC Sektion Emmental ist es Hüttenaltjahr, Hüttensilvester und Hüttenneujahr in einem.
Der Brauch ist vor Jahrzehnten entstanden. Ursprünglich war es das Geburtstagsfest des Hüttenwarts, heute einfach der traditionelle Gang einer Gruppe von Insidern, die mit Schneeschuhen oder mit Skis vom Hübeli aufsteigen, in der Hohganthütte eine Suppe kochen und dazu die sagenhaften Würstli des Hübeli-Metzgers essen, ein oder zwei Gläser Oktobertee trinken und das einfache Mahl mit einer riesigen Hohgant-Merängge abrunden."
So begannen die Berichte von den Stephanstagen 2009 und 2010. Und so starteten wir auch am 26. Dezember 2011 wiederum bei Tagesanbruch unten im Hübeli. Schnee lag in Hülle und Fülle, kein Wölkchen am Himmel. Die Skitourenfahrer eilten spurend voraus, wir hinterher machten sie Schneeschuh tauglich, weil wir wussten, dass zwei Hikr folgten, die eine bequeme Spur über alles lieben. Ab Schluecht hatte ich in Absprache mit dem Ranger der Moorlandschaft Habkern - Sörenberg noch eine besondere Aufgabe zu erfüllen. Ich markierte nämlich mit gelbem Vogelschreckband den Hüttenweg zur Hohganthütte, der nach Schneefällen nicht ganz einfach zu finden ist. Die nachfolgenden
Zaza und
Hurluberu fanden dank diesen Bändern sicher zur Hütte, wo in Gesellschaft von
Fenek und
laponia41 ein kurzes Mini-Hikr-Treffen stattfand.
Derweil Zaza und Hurluberu über den Südgrat zur Steinigen Matte stiegen, ergötzten sich die Hohgant-Fans der Sektion Emmental an Suppe, Brot, Hübeliwürsten, Oktobertee und Meränggen. Sie tranken auch noch den koffeinhaltigen Aufguss eines ungesunden Getränkes. Den Namen habe ich gerade vergessen, aber unser lieber
kafi35 kann da sicher weiterhelfen.
Wenn man nicht einnachten will, muss man um ca. 14 Uhr mit dem Abstieg beginnen. Fenek, Nedime und ich wollten jedoch den Tag voll auskosten und erkundeten mit den Schneeschuhen die nähere Umgebung der Hütte. Bewusst verzichte ich im Bericht auf eine genauere Wegbeschreibung. Aus Rücksicht insbesondere auf die Birk- und Schneehühner sollten solche Gänge nicht zur Regel werden.
Den Abend rundeten wir mit einem Fondue ab, legten uns schon früh schlafen und wurden in der Nacht durch unerklärlichen Lärm geweckt und erschreckt. Es krachte im Gebälk, über uns toste und rauschte es, zum Abschluss ein dumpfes Plumpsen unter dem Fenster. Ein Blick aus dem Fenster - die Erklärung war da. Die Schneedecke auf dem Dach war gerissen, beidseitig der First fuhren Schneebretter ab. Vor der Hütte lag der Schnee meterhoch, genau dort, wo wir gestern geplaudert hatten......
Am nächsten Morgen stiegen Fenek und Nedime ab ins Hübeli, ich folgte brav den Markierungen hinüber zur Widegg und weiter über den Bohlberg auf die Lombachalp. Von hier fährt ein Shuttlebus hinunter nach Habkern. Den benutzte ich natürlich nicht. Bei so guten Verhältnissen war der Abstieg über die Schwendiallmi ein Vergnügen. Ich hatte gar kein Bedürfnis, zu früh in die graue Nebelsuppe einzutauchen. Einzig lästig waren zum Schluss die Stollen unter meinen Schneeschuhen. Wenn schon rutschen und gleiten - dann schon lieber mit den Skiern.
Was mir an diesem Stephanstag zu denken gibt: von der Generation, die mit diesem Brauch begann, bin ich der Letzte, der noch dabei ist. Jeder solche Tag ist ein Geschenk.
Der Brauch ist vor Jahrzehnten entstanden. Ursprünglich war es das Geburtstagsfest des Hüttenwarts, heute einfach der traditionelle Gang einer Gruppe von Insidern, die mit Schneeschuhen oder mit Skis vom Hübeli aufsteigen, in der Hohganthütte eine Suppe kochen und dazu die sagenhaften Würstli des Hübeli-Metzgers essen, ein oder zwei Gläser Oktobertee trinken und das einfache Mahl mit einer riesigen Hohgant-Merängge abrunden."
So begannen die Berichte von den Stephanstagen 2009 und 2010. Und so starteten wir auch am 26. Dezember 2011 wiederum bei Tagesanbruch unten im Hübeli. Schnee lag in Hülle und Fülle, kein Wölkchen am Himmel. Die Skitourenfahrer eilten spurend voraus, wir hinterher machten sie Schneeschuh tauglich, weil wir wussten, dass zwei Hikr folgten, die eine bequeme Spur über alles lieben. Ab Schluecht hatte ich in Absprache mit dem Ranger der Moorlandschaft Habkern - Sörenberg noch eine besondere Aufgabe zu erfüllen. Ich markierte nämlich mit gelbem Vogelschreckband den Hüttenweg zur Hohganthütte, der nach Schneefällen nicht ganz einfach zu finden ist. Die nachfolgenden




Derweil Zaza und Hurluberu über den Südgrat zur Steinigen Matte stiegen, ergötzten sich die Hohgant-Fans der Sektion Emmental an Suppe, Brot, Hübeliwürsten, Oktobertee und Meränggen. Sie tranken auch noch den koffeinhaltigen Aufguss eines ungesunden Getränkes. Den Namen habe ich gerade vergessen, aber unser lieber

Wenn man nicht einnachten will, muss man um ca. 14 Uhr mit dem Abstieg beginnen. Fenek, Nedime und ich wollten jedoch den Tag voll auskosten und erkundeten mit den Schneeschuhen die nähere Umgebung der Hütte. Bewusst verzichte ich im Bericht auf eine genauere Wegbeschreibung. Aus Rücksicht insbesondere auf die Birk- und Schneehühner sollten solche Gänge nicht zur Regel werden.
Den Abend rundeten wir mit einem Fondue ab, legten uns schon früh schlafen und wurden in der Nacht durch unerklärlichen Lärm geweckt und erschreckt. Es krachte im Gebälk, über uns toste und rauschte es, zum Abschluss ein dumpfes Plumpsen unter dem Fenster. Ein Blick aus dem Fenster - die Erklärung war da. Die Schneedecke auf dem Dach war gerissen, beidseitig der First fuhren Schneebretter ab. Vor der Hütte lag der Schnee meterhoch, genau dort, wo wir gestern geplaudert hatten......
Am nächsten Morgen stiegen Fenek und Nedime ab ins Hübeli, ich folgte brav den Markierungen hinüber zur Widegg und weiter über den Bohlberg auf die Lombachalp. Von hier fährt ein Shuttlebus hinunter nach Habkern. Den benutzte ich natürlich nicht. Bei so guten Verhältnissen war der Abstieg über die Schwendiallmi ein Vergnügen. Ich hatte gar kein Bedürfnis, zu früh in die graue Nebelsuppe einzutauchen. Einzig lästig waren zum Schluss die Stollen unter meinen Schneeschuhen. Wenn schon rutschen und gleiten - dann schon lieber mit den Skiern.
Was mir an diesem Stephanstag zu denken gibt: von der Generation, die mit diesem Brauch begann, bin ich der Letzte, der noch dabei ist. Jeder solche Tag ist ein Geschenk.
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