Kastenkopf-Kälbelespitze-Überschreitung und Lahnerkopf-Älpelekopf
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Die Kälbelespitze ist mit Abstand der anspruchsvollste Gipfel der Vilsalpseeberge. Selbst der einfachste Aufstieg durch die Südwestflanke erfordert viel Erfahrung und perfekte Trittsicherheit im Allgäuer Gras.
Auch wenn der Berg direkt neben dem vielbegangenen Übergang zwischen Landsberger Hütte und Prinz Luitpold-Haus ("Jubiläumsweg") aufragt, so wird er sehr selten bestiegen, und das hat seine guten Gründe: Neben dem stets anspruchsvollen Gelände ist der Fels von derart miserabler Qualität, dass hier die eingefleischten Ruhesuchenden noch lange unter ihresgleichen bleiben werden. Ein exklusiver Berg also...
Es gibt vier Möglichkeiten zur Besteigung: 1. den Nordgrat vom Kirchdachsattel über den Kirchturm mit kurzen, aber heftigen Steilaufschwüngen (Schwierigkeit: teilweise III) 2. den Südgrat (II+, äußerst brüchig, der AVF spricht von "bröseligem Fels") 3. den Übergang vom Kastenkopf und 4. den Normalweg (I-II, T 6, sehr steile Schrofen).
Ich entschied mich für die Überschreitung vom Kastenkopf mit anschließendem Abstieg über den Südgrat, eine anspruchsvolle Unternehmung in oft heiklem Gelände. Landschaftlich allerdings absolut einmalig, eine Tour für Genießer.
Zur Schwierigkeit:
Kastenkopf: T 3+
Übergang Kastenkopf-Kälbelespitze: am Beginn einfacher, aber sehr exponierter Felsgrat, dann II+ (eine Stelle 5m), II (vereinzelt), hauptsächlich aber sehr steiles und brüchiges Schrofengelände, ein klassisches T 6.
Kälbelespitze-Südgrat: II+ im unteren Teil bei sehr brüchigem Fels und ausgesetztem Grat, im oberen Teil T 6
Lahnerkopf: T 4+
Älpelegrat: T 4+ (direkt am Grat)
Die klettertechnische Gesamtbewertung mit II soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass der dritte Grad sicher beherrscht werden sollte, sonst wird man schnell überfordert sein!
Zur Ausrüstung:
Pickel und Stöcke
Vom Parkplatz "Auf der Höh" (890m) am Ortsende von Hinterstein bzw. vom Hinterdorf führt der breite Weg zunächst über dem Tal aufwärts, um nach einer Viertelstunde auf die Fahrstraße zum Giebelhaus zu treffen (Wegweiser). Dann am Haus der Konstanzer Jäger vorbei zum Hindelanger E-Werk.
Hier beginnt der steile und schweißtreibende, teilweise mühsame Aufstieg zum Schrecksee, den man nach knapp 2 Stunden etwas oberhalb bei einem großen Wegweiser (1824m) zum ersten Mal zu Gesicht bekommt. Nach der ersten gut viertelstündigen Rast geht's auf gutem Weg in moderater Steigung hoch zur Lahnerscharte (1985m) und weiter über den Westgrat auf angedeuteten Trittspuren, aber unmarkiert, zum Gipfel des Kastenkopf (2129m). Überwältigend ist der Gipfelblick von hier. Im Südwesten leuchtet die markante Eishaube des Tödi herüber. Ich trug mich ins sehr gepflegte Gipfelbuch ein und ließ meinen Blick schweifen.
Zeitbedarf von Hinterstein: 2 Std 55 min brutto
Auf den Weiterweg müssen die Wanderer verzichten. Ab jetzt sind Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und alpine Erfahrung im brüchigen Terrain notwendig. Los geht's mit einem ausgesetzten, leicht abfallenden Felsgrat, einfach, aber bereits hier leicht brüchig. Nach Überschreiten einer kleinen Gratscharte kommt man schnell in eine weitere Scharte, die tiefste zwischen den beiden Gipfeln.
Es folgt die klettertechnische Schlüsselstelle des Übergangs, eine kleine plattenartige Stufe von 5 Metern Höhe, im AVF mit III- bewertet. Da ich auf der Stufe aber auch mit ziemlich abgetretenen Schuhen noch guten Halt fand, lasse ich hier im Vergleich zum Kirchdachaufstieg mal die Kirche(ndächer) im Dorf: ein guter Zweier ist's natürlich schon, aber das ist eher harmlos im Vergleich, was nach dem Westgipfel der Kälbelespitze noch alles kommt...
Über der Stufe rechts auf einen grasigen Absatz klettern (I) und links hoch bis auf den Gipfelgrat des Westgipfels (bis hierher hatte ich gerade mal knapp 15 Minuten gebraucht), doch so zügig wie bisher ging's leider nicht weiter...
Noch VOR dem Westgipfel über steile Schrofen (II) gerade etwa 30 Meter hinunter, bis man links eine auffällige, schräge, sich unter einem ebenfalls markanten Überhang befindliche große Platte sieht.
Der AVF sieht nun vor, über diese Platte zu klettern: das ist sehr anspruchsvoll (IV), ohne Kletterschuhe und einigen Wagemut nicht machbar. Also stieg ich noch ein kleines Stück tiefer ab, bis ich recht heikel am Unterrand der Platte nach Osten die steile Schrofenflanke queren konnte. Allein für diesen Abstieg im T 6-Gelände sind 15 Minuten zu veranschlagen.
Nun nicht in die Gratlücke vor dem Hauptgipfel aufsteigen (möglicherweise ist ein Aufstieg über den Westgrat aber gut möglich, das kann ich nicht abschließend beurteilen), sondern schräg aufwärts den Südgrat anvisieren (weiterhin T 6; Ich setzte jetzt den Pickel ein, das half ungemein) und über den obersten Teil des Grates ("Normalweg") zum Gipfel. Kein GB, kein GK, nur ein kleiner Steinmann. Sehr schade: Es hätte mich schon interessiert, wieviele Leute dieses Jahr wohl hier oben gestanden haben.
Zeitbedarf vom Kastenkopf: gut 45 min (Die 30 min-Zeitangabe aus dem AVF ist aus der alten Ausgabe entnommen und meines Erachtens selbst bei optimaler Wegfindung nur mit eingebautem Hilfsmotor einzuhalten)
Der Abstieg über den Südgrat erfolgt zunächst in steilen, brüchigen Schrofen. Die Kletterei wird im weiteren Verlauf zunehmend schwieriger und der Fels ungemein brüchig. Sogar auf der Grathöhe brachen Steine bei geringster Belastung einfach aus und verabschiedeten sich mit lautem Getöse in die Südflanke. Es gibt auf der Route keinerlei Begehungsspuren!
Da in der Flanke ein vielbegangener Weg verläuft, muss man sehr vorsichtig sein. Trotzdem wird der Abstieg nicht ohne Steinschlag vonstatten gehen, so brüchig ist es hier. Heute hielten sich unten glücklicherweise keine Wanderer auf.
Selbst der Wegverlauf ist nicht immer eindeutig: im Zweifel lieber wieder einige Meter zurückklettern.
Im unteren Gratdrittel stehen zwei anspruchsvolle Passagen (jeweils II+) auf dem Programm: eine griff- und trittarme Platte, die vorsichtig abgeklettert werden muss und kurz oberhalb der Südgratscharte eine messerscharfe, steile und äußerst brüchige Kante. Jene abenteuerliche Stelle kommt gerade dann, wenn man sich schon gedanklich in der Scharte wähnt. Irgendwie war ich froh, an der Südgratscharte (ca.1960m) wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren.
Zeitbedarf: 50 min vom Gipfel (!). Auf diesem Abschnitt muss man ausnahmsweise viel Zeit investieren.
Auf dem markiertem Weg trifft man schnell auf Fixseile, die die Querung der Südflanke der Kälbelespitze erleichtern. Nun wieder 50 Höhenmeter aufwärts und man steht erneut (hoffentlich gesund und voller Tatendrang) in der Lahnerscharte (1985m).
Jetzt die Nordostflanke hoch. Es gibt einen Weg, der in eine Lücke nördlich des Gipfels führt. Diesen schlug ich im Abstieg ein.
"Hoch zu's" stieg ich weglos den Hang (T 4+, am Schluss recht steil) zum Lahnerkopf (2121m). Das GK steht nördlich etwas tiefer als der höchste Punkt, der eine schöne Aussicht ins Hochvogelgebiet bietet.
Zeitbedarf: knapp 30 min von der Südgratscharte
Auf dem sehr aussichtsreichen und meist unschwierig zu begehenden Grasgrat zunächst nach Norden, später nach Nordwesten umbiegend, zum Älpelekopf (2023m). Auch wenn man zuweilen eine Pfadspur in der Flanke unterhalb erblickt, so lohnt es sich doch, stets die Grathöhe beizubehalten, um so vor allem die schönen Tiefblicke zum Schrecksee zu genießen. Das letzte Stück zum Gipfel sowie der vorherige Abstieg in die tiefe Scharte sind steil (T 4+) und bei der momentanen Langzeittrockenphase mit Vorsicht zu begehen.
Zeitbedarf vom Lahnerkopf: 40 min
Ich erkannte auf dem Grat beim Blick auf die Karte, dass es wohl eine einfache Abstiegsmöglichkeit über die bereits von oben sichtbare, 400 Höhenmeter tiefer gelegenene Alphütte "Schienen" sowie den "Mitterhof" geben würde. Diese Möglichkeit zog ich in der Planung überhaupt nicht ins Kalkül. Der große Nachteil dieser Option: Vom Hinteren Erzberghof hätte man 8 Kilometer Rückweg auf der Giebelhaus-Fahrstraße bewältigen müssen. Da die Zeit ebenfalls schon recht weit fortgeschritten war, entschied ich mich für die sichere Alternative und kehrte über den Grasgrat mit 100 Höhenmetern Gegenanstieg in die Scharte vor dem Lahnerkopf zurück, um dann auf gut sichtbarer Spur bald die Lahnerscharte und den Schrecksee zu erreichen.
Eine weitere Variante wäre gewesen, weiter dem Grat zum Falken (1905m) zu folgen, um über sehr steile Schrofen ins Taufersbachtal zurückzukehren. In der Literatur ist noch von einem alten Jägersteig die Rede. Ich fand dagegen keinerlerlei Wegspuren, weder am Beginn der steilen Felswand am Ende des Taufersbachtals noch vorher. Die Route ist sicherlich sehr steil, auf jeden Fall ist auch einiges an Geröll dabei. Meiner Meinung nach kann dieser Abstieg nicht (mehr) empfohlen werden, auch wenn er kürzer ist als der von mir eingeschlagene Rückweg.
Schließlich ging's auf bekanntem Weg zurück zum E-Werk, das ich noch in der Dämmerung passierte. Mit zwei weiteren Bergsteigern, die vom Rauhhorn kamen, machte ich mich auf die letzten, im Talgrund frostigen 4 Kilometer zum Parkplatz "Auf der Höh".
Zeitbedarf: 2 Std 15 min vom Älpelekopf, 1 Std 15 min vom Schrecksee
Fazit: Eine lohnende und wahrscheinlich selbst in der Hauptsaison nicht allzu überlaufene kleine Runde am Schrecksee für Insider.
Auch wenn der Berg direkt neben dem vielbegangenen Übergang zwischen Landsberger Hütte und Prinz Luitpold-Haus ("Jubiläumsweg") aufragt, so wird er sehr selten bestiegen, und das hat seine guten Gründe: Neben dem stets anspruchsvollen Gelände ist der Fels von derart miserabler Qualität, dass hier die eingefleischten Ruhesuchenden noch lange unter ihresgleichen bleiben werden. Ein exklusiver Berg also...
Es gibt vier Möglichkeiten zur Besteigung: 1. den Nordgrat vom Kirchdachsattel über den Kirchturm mit kurzen, aber heftigen Steilaufschwüngen (Schwierigkeit: teilweise III) 2. den Südgrat (II+, äußerst brüchig, der AVF spricht von "bröseligem Fels") 3. den Übergang vom Kastenkopf und 4. den Normalweg (I-II, T 6, sehr steile Schrofen).
Ich entschied mich für die Überschreitung vom Kastenkopf mit anschließendem Abstieg über den Südgrat, eine anspruchsvolle Unternehmung in oft heiklem Gelände. Landschaftlich allerdings absolut einmalig, eine Tour für Genießer.
Zur Schwierigkeit:
Kastenkopf: T 3+
Übergang Kastenkopf-Kälbelespitze: am Beginn einfacher, aber sehr exponierter Felsgrat, dann II+ (eine Stelle 5m), II (vereinzelt), hauptsächlich aber sehr steiles und brüchiges Schrofengelände, ein klassisches T 6.
Kälbelespitze-Südgrat: II+ im unteren Teil bei sehr brüchigem Fels und ausgesetztem Grat, im oberen Teil T 6
Lahnerkopf: T 4+
Älpelegrat: T 4+ (direkt am Grat)
Die klettertechnische Gesamtbewertung mit II soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass der dritte Grad sicher beherrscht werden sollte, sonst wird man schnell überfordert sein!
Zur Ausrüstung:
Pickel und Stöcke
Vom Parkplatz "Auf der Höh" (890m) am Ortsende von Hinterstein bzw. vom Hinterdorf führt der breite Weg zunächst über dem Tal aufwärts, um nach einer Viertelstunde auf die Fahrstraße zum Giebelhaus zu treffen (Wegweiser). Dann am Haus der Konstanzer Jäger vorbei zum Hindelanger E-Werk.
Hier beginnt der steile und schweißtreibende, teilweise mühsame Aufstieg zum Schrecksee, den man nach knapp 2 Stunden etwas oberhalb bei einem großen Wegweiser (1824m) zum ersten Mal zu Gesicht bekommt. Nach der ersten gut viertelstündigen Rast geht's auf gutem Weg in moderater Steigung hoch zur Lahnerscharte (1985m) und weiter über den Westgrat auf angedeuteten Trittspuren, aber unmarkiert, zum Gipfel des Kastenkopf (2129m). Überwältigend ist der Gipfelblick von hier. Im Südwesten leuchtet die markante Eishaube des Tödi herüber. Ich trug mich ins sehr gepflegte Gipfelbuch ein und ließ meinen Blick schweifen.
Zeitbedarf von Hinterstein: 2 Std 55 min brutto
Auf den Weiterweg müssen die Wanderer verzichten. Ab jetzt sind Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und alpine Erfahrung im brüchigen Terrain notwendig. Los geht's mit einem ausgesetzten, leicht abfallenden Felsgrat, einfach, aber bereits hier leicht brüchig. Nach Überschreiten einer kleinen Gratscharte kommt man schnell in eine weitere Scharte, die tiefste zwischen den beiden Gipfeln.
Es folgt die klettertechnische Schlüsselstelle des Übergangs, eine kleine plattenartige Stufe von 5 Metern Höhe, im AVF mit III- bewertet. Da ich auf der Stufe aber auch mit ziemlich abgetretenen Schuhen noch guten Halt fand, lasse ich hier im Vergleich zum Kirchdachaufstieg mal die Kirche(ndächer) im Dorf: ein guter Zweier ist's natürlich schon, aber das ist eher harmlos im Vergleich, was nach dem Westgipfel der Kälbelespitze noch alles kommt...
Über der Stufe rechts auf einen grasigen Absatz klettern (I) und links hoch bis auf den Gipfelgrat des Westgipfels (bis hierher hatte ich gerade mal knapp 15 Minuten gebraucht), doch so zügig wie bisher ging's leider nicht weiter...
Noch VOR dem Westgipfel über steile Schrofen (II) gerade etwa 30 Meter hinunter, bis man links eine auffällige, schräge, sich unter einem ebenfalls markanten Überhang befindliche große Platte sieht.
Der AVF sieht nun vor, über diese Platte zu klettern: das ist sehr anspruchsvoll (IV), ohne Kletterschuhe und einigen Wagemut nicht machbar. Also stieg ich noch ein kleines Stück tiefer ab, bis ich recht heikel am Unterrand der Platte nach Osten die steile Schrofenflanke queren konnte. Allein für diesen Abstieg im T 6-Gelände sind 15 Minuten zu veranschlagen.
Nun nicht in die Gratlücke vor dem Hauptgipfel aufsteigen (möglicherweise ist ein Aufstieg über den Westgrat aber gut möglich, das kann ich nicht abschließend beurteilen), sondern schräg aufwärts den Südgrat anvisieren (weiterhin T 6; Ich setzte jetzt den Pickel ein, das half ungemein) und über den obersten Teil des Grates ("Normalweg") zum Gipfel. Kein GB, kein GK, nur ein kleiner Steinmann. Sehr schade: Es hätte mich schon interessiert, wieviele Leute dieses Jahr wohl hier oben gestanden haben.
Zeitbedarf vom Kastenkopf: gut 45 min (Die 30 min-Zeitangabe aus dem AVF ist aus der alten Ausgabe entnommen und meines Erachtens selbst bei optimaler Wegfindung nur mit eingebautem Hilfsmotor einzuhalten)
Der Abstieg über den Südgrat erfolgt zunächst in steilen, brüchigen Schrofen. Die Kletterei wird im weiteren Verlauf zunehmend schwieriger und der Fels ungemein brüchig. Sogar auf der Grathöhe brachen Steine bei geringster Belastung einfach aus und verabschiedeten sich mit lautem Getöse in die Südflanke. Es gibt auf der Route keinerlei Begehungsspuren!
Da in der Flanke ein vielbegangener Weg verläuft, muss man sehr vorsichtig sein. Trotzdem wird der Abstieg nicht ohne Steinschlag vonstatten gehen, so brüchig ist es hier. Heute hielten sich unten glücklicherweise keine Wanderer auf.
Selbst der Wegverlauf ist nicht immer eindeutig: im Zweifel lieber wieder einige Meter zurückklettern.
Im unteren Gratdrittel stehen zwei anspruchsvolle Passagen (jeweils II+) auf dem Programm: eine griff- und trittarme Platte, die vorsichtig abgeklettert werden muss und kurz oberhalb der Südgratscharte eine messerscharfe, steile und äußerst brüchige Kante. Jene abenteuerliche Stelle kommt gerade dann, wenn man sich schon gedanklich in der Scharte wähnt. Irgendwie war ich froh, an der Südgratscharte (ca.1960m) wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren.
Zeitbedarf: 50 min vom Gipfel (!). Auf diesem Abschnitt muss man ausnahmsweise viel Zeit investieren.
Auf dem markiertem Weg trifft man schnell auf Fixseile, die die Querung der Südflanke der Kälbelespitze erleichtern. Nun wieder 50 Höhenmeter aufwärts und man steht erneut (hoffentlich gesund und voller Tatendrang) in der Lahnerscharte (1985m).
Jetzt die Nordostflanke hoch. Es gibt einen Weg, der in eine Lücke nördlich des Gipfels führt. Diesen schlug ich im Abstieg ein.
"Hoch zu's" stieg ich weglos den Hang (T 4+, am Schluss recht steil) zum Lahnerkopf (2121m). Das GK steht nördlich etwas tiefer als der höchste Punkt, der eine schöne Aussicht ins Hochvogelgebiet bietet.
Zeitbedarf: knapp 30 min von der Südgratscharte
Auf dem sehr aussichtsreichen und meist unschwierig zu begehenden Grasgrat zunächst nach Norden, später nach Nordwesten umbiegend, zum Älpelekopf (2023m). Auch wenn man zuweilen eine Pfadspur in der Flanke unterhalb erblickt, so lohnt es sich doch, stets die Grathöhe beizubehalten, um so vor allem die schönen Tiefblicke zum Schrecksee zu genießen. Das letzte Stück zum Gipfel sowie der vorherige Abstieg in die tiefe Scharte sind steil (T 4+) und bei der momentanen Langzeittrockenphase mit Vorsicht zu begehen.
Zeitbedarf vom Lahnerkopf: 40 min
Ich erkannte auf dem Grat beim Blick auf die Karte, dass es wohl eine einfache Abstiegsmöglichkeit über die bereits von oben sichtbare, 400 Höhenmeter tiefer gelegenene Alphütte "Schienen" sowie den "Mitterhof" geben würde. Diese Möglichkeit zog ich in der Planung überhaupt nicht ins Kalkül. Der große Nachteil dieser Option: Vom Hinteren Erzberghof hätte man 8 Kilometer Rückweg auf der Giebelhaus-Fahrstraße bewältigen müssen. Da die Zeit ebenfalls schon recht weit fortgeschritten war, entschied ich mich für die sichere Alternative und kehrte über den Grasgrat mit 100 Höhenmetern Gegenanstieg in die Scharte vor dem Lahnerkopf zurück, um dann auf gut sichtbarer Spur bald die Lahnerscharte und den Schrecksee zu erreichen.
Eine weitere Variante wäre gewesen, weiter dem Grat zum Falken (1905m) zu folgen, um über sehr steile Schrofen ins Taufersbachtal zurückzukehren. In der Literatur ist noch von einem alten Jägersteig die Rede. Ich fand dagegen keinerlerlei Wegspuren, weder am Beginn der steilen Felswand am Ende des Taufersbachtals noch vorher. Die Route ist sicherlich sehr steil, auf jeden Fall ist auch einiges an Geröll dabei. Meiner Meinung nach kann dieser Abstieg nicht (mehr) empfohlen werden, auch wenn er kürzer ist als der von mir eingeschlagene Rückweg.
Schließlich ging's auf bekanntem Weg zurück zum E-Werk, das ich noch in der Dämmerung passierte. Mit zwei weiteren Bergsteigern, die vom Rauhhorn kamen, machte ich mich auf die letzten, im Talgrund frostigen 4 Kilometer zum Parkplatz "Auf der Höh".
Zeitbedarf: 2 Std 15 min vom Älpelekopf, 1 Std 15 min vom Schrecksee
Fazit: Eine lohnende und wahrscheinlich selbst in der Hauptsaison nicht allzu überlaufene kleine Runde am Schrecksee für Insider.
Tourengänger:
quacamozza

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