Schänzlekopf (2069m) - Überschreitung Schänzlespitze (2052m) - Lahnerkopf (2121m)


Publiziert von Andy84 , 23. Juli 2014 um 01:30.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:19 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1580 m
Abstieg: 1580 m
Kartennummer:AV BY4 Allgäuer Hochalpen

Nach einer doch etwas extremeren Tour zwei Tage zuvor in der einsamen Rosszahngruppe stand die heutige Tour unter einem ganz anderen Vorzeichen.
Zum einen sollte es eine kleine gemütliche Runde mit maximal 1700 Hm werden, zum anderen sollte es danach zum Baden gehen.
Da Diana noch nie am schönsten Bergsee der Allgäuer Alpen, dem Schrecksee, war, wählte ich eine Runde im ruhigen Mittelteil des Hintersteiner Tals aus, wo mir auch noch ein paar Gipfel fehlten.

Nach einem schönen Weißwurst-Frühstück auf dem Wochenmarkt in Kempten geht es nach Hinterstein, wo wir um 9.15 Uhr mit dem Giebelbus ins Tal hinein fahren. Die Fahrt ist zwar nicht ganz günstig, aber schon allein der nette Busfahrer ist das Geld wert. Zudem ist er eine Art Touristenführer und erzählt während der Fahrt interessante Details vom Wegesrande.
Während die anderen Fahrgäste bis zum Giebelhaus durchfahren, steigen wir als einzige an der Hubertus-Kapelle beim alten Erzberghof aus.
Von dort geht es nun in das urige und ruhige Erzbachtal.
Der Großteil der Tour wurde erst vor kurzem von Nic beschrieben, ich will deswegen nur ne kurze Beschreibung anfügen.

Auf einem recht steilen Fahrweg geht es hinauf zum Mitterhof. Von dort auf immer schwächer werdenden Wegspuren weiter ins Tal hinein. Kurz nach den Wasserfällen zweigt eine schwache Wegspur nach rechts ab, nach ein paar Meter wird diese jedoch wieder deutlicher und führt in den Sattel vor dem Roßkopf. Auf diesen geht es nun einfach aber weglos über den Südkamm nach oben. Am Gipfel steht ein einfaches kleines Kreuz., ein Gipfelbuch ist leider nicht vorhanden. Aber aufgrund der wenigen Wegspuren wird der Gipfel nicht allzu oft besucht, obwohl er trotz seiner geringen Höhe eine tolle Aussicht bietet.
Auf dem gleichen Weg geht es zurück in den Sattel und nun auf einem netten Pfad hinüber zum Schänzlesattel. Der Weg ist teilweise noch schwach markiert, auch finden sich nur Überreste ehemaligen Seilsicherungen. Auch an der Quelle des Erzbaches kommt man vorbei, wo wir eine Pause einlegen und das Wasser direkt von der Quelle trinken.
Während der Querung geht es größtenteils flach zugange, die letzten Meter hinauf in den Sattel sind dann wieder etwas steiler.
Während sich Diana hier in die Sonne liegt, mach ich mich an den Aufstieg zum Schänzlekopf. Vom Sattel aus geht es auf schwachen Wegspuren zunächst in die Nordflanke, dann direkt auf den Nord-Ostgrat. Ein Felsaufbau wird umgangen und dann zurück zum Grat aufgestiegen, über den es dann einfach hinauf zum Gipfel geht.
Der Schänzlekopf wird normalerweise selten besucht, heute war anscheinend eine Ausnahme. Von den ca. 15 Begehungen dieses Jahr fanden 4 am heutigen Tage statt.
So machte ich mich auch gleich wieder an den Abstieg. Zunächst auf dem Grat ein kurzer Stück hinunter, dann durch die schöne Nord-Ostrinne ein Stück Geröllsurfen um dann wieder auf den Ostgrat zu wechseln und dann die Flanke wieder schön im Geröll hinuntersurfen.
Vom Sattel machen wir uns dann auf um die Schänzlespitze zu besteigen. Die Latschen werden dabei rechts herum umgangen und über die Gras-/ Geröllschrofenflanke wird unschwierig aufgestiegen.
Gibt es am Schänzlekopf noch Buch und Kreuz, befindet sich auf der Schänzlespitze nur ein Grenzstein.
Nun folgt der schwierigste Teil der heutigen Tour, der Ostabstieg von der Schänzlespitze.
Zunächst wird ein kleines Stück nach Norden abgestiegen, um dann in die Ostrinne zu wechseln.
In teils brüchiger II-er Kletterei geht es in die Rinne hinunter und nach einem kurzen brüchigem Abschnitt steht man auch schon am Verbindungskamm zu den Felstürmen zwischen der Schänzlespitze und dem Lahnerkopf.
Da eine Überschreitung dieser Türme für uns heute nicht in Frage kommt, steigen wir über die steile Schrofenflanke nach Süden hinunter zum Jubiläumsweg und folgen diesem ein kurzes Stück. Nachdem wir die Felstürme unterwandert haben, steigen wir wieder in die nächste Scharte auf und von dort geht es über den breiten Westrücken hinauf zum Lahnerkopf.
Von dort haben wir einen wunderschönen Blick auf unser nächstes Ziel, den Schrecksee, zu welchem wir nach einer kurzen Pause absteigen.
Am südlichen Ende des Sees befindet sich eine kleine Landzunge, auf der wir es uns gemütlich machen und die nächsten gut 2 1/2 Stunden verbringen. Der See hat eine angenehme Temperatur und läd zum baden ein.
Nach einer gemütlichen Entspannung geht es dann auf dem Normalweg hinunter ins Hintersteiner Tal und nach ner leckeren Maß Russ im Konstanzer Jägerhaus im letzten Tageslicht zurück zum Auto.


Fazit:

Eine wunderschöne einsame Runde auf teils wenig beachtete Gipfel im sonst so überlaufenen Hintersteiner Tal. Der Schrecksee ist auch allein eine Tour wert, vorallem am Wochenende wird hier oft übernachtet und gecampt.


Zeiten und Schwierigkeiten:

9.45 - 11.15     Kapelle - Roßkopf                     T1 bis Mitterhof
                                                                               T3 bis zum Sattel
                                                                               T3+ Aufstieg Roßkopf
11.40 - 13.05   Roßkopf - Schänzlescharte     T3  (15 min Pause an der Quelle)
13.05 - 13.20   Scharte - Schänzlekopf             T4-
13.30 - 13.40   Schänzlekopf - Scharte             T4-
13.45 - 14.00   Scharte - Schänzlespitze          T3
14.15 - 15.30   Schänzlespitze - Lahnerkopf    T5, II  Abstieg durch Ostrinne
                                                                             T5-     Abstieg zum Jubiläumsweg
                                                                             T3      Aufstieg über Westgrat
15.45 - 16.15   Lahnerkopf - Schrecksee         T4-  bis Lahnerscharte
                                                                             T2  Rest
18.30 -  20.00  Schrecksee - Jägerhaus          T3
20.45 - 21.00   Zurück zum Parkplatz             T1
 


Tourengänger: Andy84


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Kommentare (2)


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quacamozza hat gesagt: Da habts Ihr einen...
Gesendet am 23. Juli 2014 um 09:41
...netten Ausflug ins Grüne, Graue und Blaue gemacht.

Dann bin ich ja jetzt an der Reihe mit der Runde...

Lieben Gruß
Ulf

Andy84 hat gesagt: RE:Da habts Ihr einen...
Gesendet am 23. Juli 2014 um 10:43
Hi Ulf,
ja ist echt ne nette einfache Runde.
Wird dir auch gefallen.
LG Andy


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