Der Guajara wird oft als tagesfüllende Tour zusammen mit den berühmten Mondlandschaften Paisaje Lunar auf dessen Südseite besucht. Als einzelnes Ziel taugt er auch als Halbtagestour von Norden, wobei man sogar eine Art "Überschreitung" durchführen kann, die sich insgesamt etwas alpiner als die Südroute ausnimmt.
Vom Parador Nacional folgen wir zunächst dem Weg, der in südöstlicher Richtung auf den Guajara zuführt. Wir treffen auf eine Piste, die wir überqueren und dem Weg Nr. 31 folgen, er führt zur Degollada de Ucanza. Zunächst noch recht gemächlich steigt der Pfad bald steiler an und führt in Serpentinen hoch, zwischenzeitlich gar recht alpin. Kurz darauf geht's an einer langen Felsstufe entlang, bis wir zur Degollada de Ucanza auf 2450 m gelangen.
Hier bläst der Wind bereits wieder recht kräftig, diesmal mehr von Südost, so dass wir schnell auf die Lee-Seite des Guajara hochsteigen. Bald betreten wir das markante Felsband, das schräg entlang der Wand Richtung Nordost hochführt. Die Bilder vermitteln einen ausgesetzteren Eindruck, als es in Wirklichkeit ist. Ab und an ist der Einsatz der Hände erforderlich und nach einem scharfen Schwenk nach Süden stehen wir auf dem Gipfelplateau.
Heute haben etliche Bergfreunde die Tour unternommen und suchen nun Windschatten, genauso wie wir. Nach der Gipfelrast wählen wir für den Abstieg die mit grünen Punkten markierte Route Richtung Nordost. Zunächst steigen wir den Felsabsatz ab und folgen einem Pfad, der sich direkt am Ostkamm des Guajara bis zur Degollada de Guajara zieht. Am Kamm zieht's nun wirklich wie an einem Eckhaus, so dass wir unseren Tritt etwas beschleunigen. Unterhalb des Passes (Degollada) gibt's schöne Bimssteinformationen zu fotografieren, vorausgesetzt, der Sturm schlägt einem die Kamera nicht aus der Hand.
Schliesslich wandern wir auf dem Pfad bis zur Sandpiste hinab und auf dieser Richtung Westen zum Parador zurück. Was recht langweilig klingt, entpuppt sich noch als gute Gelegenheit, die Kletterfelsen am Fuß des Guajara in Augenschein zu nehmen. Vor allem im Abendlicht bieten sie ein schönes Motiv und wer genau hinhört, lernt hier schnell Spanische Kraftausdrücke.
Natürlich kann diese Runde auch in umgekehrter Richtung durchgeführt werden. Der steilere Part ist dann im Abstieg zu bewältigen. Scheinbar folgen doch viele Bergfreunde diesem Vorschlag des Rother-Wanderführers.
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