Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?

Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen.
Denn das Glück ist immer da.
(Goethe, "Erinnerung")
 
Getreu diesem Motto haben wir uns für heute eine Tour vor der "Haustür" ausgesucht. Es sollte mal wieder auf die Rigi gehen, in der Hoffnung, dass sich zu dieser Zeit der Betrieb etwas in Grenzen hält. Aus diesem Grund haben wir eine Stecke gewählt, die abseits der Wanderautobahn liegt.

Um den Weg hinauf zum Gätterli zu erreichen geht man erst durch das Dorf, vorbei an der Rigi Bahn und dann über den Platz eines Bauunternehmens bevor man wieder eine Straße erreicht. Die Wegfindung ist etwas schwierig, sie führt teilweise über unübersichtliches Gelände.

Dort, wo der Weg in den Wald einbiegt kam die erste Überraschung: der Hinweis, dass seit dem 26. August der Weg hinauf zum Gätterli gesperrt ist wegen Bauarbeiten. (Auf dem Weg ist im Frühjahr beim Abstieg eine junge Frau tödlich abgestürzt, das erfuhren wir allerdings erst später; [www.tagesanzeiger.ch/panorama/vermischtes/Toedlicher-Bergunf...]). Wir haben uns davon nicht abhalten lassen und sind den Weg hinauf zum Gätterli gegangen. Allerdings muss man sagen, der Weg ist teilweise sehr schmal, es lag viel Laub so dass man nicht immer sehen konnte wohin man trat und die Tausenden von Bucheckern wirkten wie Kugellager. Es war also bei jedem Schritt etwas Vorsicht geboten. Trotz allem erreichten wir nach etwas mehr als zwei Stunden das Gätterli und traten aus dem Wald in den strahlenden Sonnenschein.

Der weitere Weg führte jetzt über den Grat hinauf nach Burggeist. Das Restaurant hatte heute noch geschlossen, aber eine große Aussichtsterrasse lud nicht nur zum Essen ein, sondern auch zum Staunen ob der Tief- und Weitblicke. Tief unter uns der zum Teil im Nebel liegende See und weit vor uns eine imposante Bergkette. In der Ferne waren Uri Rotstock, der Brisen, Hoh Brisen, das Schärhorn und nicht zuletzt auch Eiger und Mönch zu erkennen. Die ganze Kette woillte kein Ende nehmen.

Nach einer ausgiebigen Mittagsrast, wo wir uns zweier Katzen erwehren mussten, die es auf unser Mittagessen abgesehen hatten, ging es weiter Richtung Dossen und Chli Dossen. Beim Abstieg vom Dossen haben wir uns dann ein wenig in der Richtung vertan, so dass wir auf halber Höhe den halben Berg nach links traversieren mussten. War aber ohne Probleme möglich. Allerdings hielt sich der Raureif auf den Nordseiten den ganzen Tag, ein wenig Obacht auf glatte Stellen musste schon sein.

Bei P 1452 hatten wir dann die Wahl entweder den Felsenweg oder den normalen Weg Richtung Klösterli zu nehmen. Wir entschieden uns für den normalen Weg, allerdings wäre es noch besser gewesen, den direkten Weg zu nehmen, aber da war ich zu skeptisch und habe meinem Wanderkollegen Eduard nicht geglaubt. So gab es denn einen kleinen Umweg, die Bahn hinunter nach Goldau haben wir trotzdem noch erreicht.

Auf dem "klassischen" Rigi Gelände war soviel Betrieb, dass für die Abfahrt noch eine Entlastungsbahn eingesetzt wurde. Nach fünf Stunden waren wir an unserem Ausgangspunkt wieder zurückgekehrt.

Tour mit Eduard.