Kleiner Solstein (2637m), Großer Solstein (2541m)


Publiziert von Tef , 8. November 2011 um 19:56.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum: 1 November 2011
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 2050 m
Abstieg: 2050 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Zirl nach Hochzirl/Landeskrankenhaus. Unmittelbar vorm Bahnhof einige kostenlose Parkplätze. Die Tour ist auch hervorragend mit öffentlichen Verkehrsmittel zu erreichen: Strecke München - Innsbruck über Garmsich
Kartennummer:Kompass Nr.26

Der Kleine Solstein ist der höchste Gipfel der Nordkette, die aus dem Inntal einige schöne Südanstiege bietet, die auch noch relativ spät im Jahr gehen.
Auf den kleineren Großen Solstein kommt man eh fast das ganze Jahr, der Aufstieg zum Kleinen hängt von den Bedingungen ab. Momentan ist er bei etwas Umsicht gut zu besteigen.
Wir sind in Hochzirl gestartet und über die Zirler Mähder zur Magdeburger Hütte gegangen, wohl der kürzeste Anstieg, der Hin und zurück aber auch 200 Hm extra kostet.
Vermutlich ist der Schleifwandsteig von Kranebitten schöner. Von der Magdeburger Hütte empfiehlt sich im Aufstieg der schöne Höttinger Schützensteig durch eine wilde Felslandschaft und als Abstieg der Weg durch das Wörgeltal.
Etwas seltsam muten die Zeitangaben auf den Wanderschilder an: mal ist man doppelt so schnell, mal müßte man joggen, um es zu schaffen, mal steht drauf 45 Minuten und auf dem nächsten Schild 20 Minuten später immer noch 45 Minuten. Man sollte sich also nicht allzu sehr darauf  verlassen. Nur daß die Tour mit über 2000 Hm incl. aller Gegenanstiege nicht gerade kurz ist.
Los geht es beim Bahnhof Hochzirl am Bahnsteig 2 entlang und hinten parallel zur Bahn in den Wald. Ein Steig führt im Auf und Ab dahin, kreuzt einige Feldwege (bei einem geht es links zum Solsteinhaus) und senkt sich schließlich zu einer Forststraße.
Hier nicht links hoch, sondern schräg weiter Richtung Ehnbachtal hinab. Man geht einige Schleifen aus und gelangt schließlich parallel zur Bahn zum Talgrund. Die Gleise verschwinden im Tunnel, wir folgen dem Pfad auf der anderen Talseite aufwärts.
Es geht zügig bergan und zuletzt erreichen wir durch einen Rechtsschwenk eine Almstraße. Dieser folgen wir flach nach links Richtung Zirler Mähder. Hier stehen zahlreiche Ferienhäuschen. Nach gut 10 Minuten können wir die Straße nach rechts verlassen.
Beim Abzweig steht eine Kapelle und davor ein Brunnen mit leckerem Wasser. Über von alten Lärchen bestandene Wiesen geht es weiter zügig bergan, man passiert weiterhin einige Hütten. Weiter oben kommen wir wieder in dichten Wald und stoßen auf einen breiteren Weg, der uns schräg nach links zur Kirchberger Alm (1471m) bringt.
Direkt dahinter führt der Steig nun in nördlicher Richtung bergan, später queren wir ohne Höhengewinn zu den wunderschönen Wiesen bei der Magdeburger Hütte. Ein kleiner See und goldenen Lärchen vor schöner Karwendelkulisse verlocken eigentlich zu einer Pause, doch wir halten uns nur kaurz auf, denn die Tage sind kurz im November.
Wir wollen nun auf dem Höttinger Schützensteig aufsteigen. Dazu folgen wir ab der östlichsten Hütte schwachen Padspuren in ebenen, von Latschen bewachsenem Gelände nach Osten. Erst allmählich beginnt der Pfad zu steigen. Nach einer kurzen Waldpassage kommen wir an ein Eck, von wo wir einen schönen Blick auf senkrechte Felswände haben. Und zu Füßen dieser zieht der Pfad nun schräg empor, dabei werden einige Rinnen ausgegangen. Wohl mit der schönste Teil des Aufstieges.
Nach der Felspassage kommen wir zu einem Schrofenhang, den es nun nordwärts bergan geht. Wir erreichen eine Schulter und es öffnet sich ein sehr schöner Blick zum Kleinen Solstein und zur Hohen Warte. Da jedoch ein tiefes Kar dazwischen liegt, kann man ihn nicht direkt ansteuern, sondern muß in einem Linksbogen hoch zum breiten Sattel zwischen Großem und Kleinen Solstein.
Oben geht es dann nach rechts zum Kleinen. Wir verlieren wieder einiges an Höhe, da die Felsen in der Südflanke umgangen werden. Dazu geht es durch Gräben oder auf leicht ausgesetzten Bändern nach Osten, momentan gibt es einige Schneefelder zu queren, die jedoch nicht kritsich sind. Schließlich beginnt der Weg wieder zusteigen und in Serpentinen geht es die Schrofenflanke empor zum Grat.
Nun folgt noch ein Stück am Grat nach Osten zum Gipfelkreuz. Ein kurzer Grateinschnitt erweist sich wegen Schnee und Eis als etwas heikel, is bei Vorsicht jedoch (momentan) zu meistern.
Die Aussicht vom Gipfel ist einfach grandios und gefällt uns sogar noch besser als vom Hochwanner!
Nach der Pause geht es auf gleichem Weg zurück und vom Sattel unschwierig auf den behäbigen Großen Solstein. Auch von hier ist die Aussicht sehr schön, auch wenn sie nicht mit der vom Kleinen mithalten kann.
Wieder zurück im Sattel beginnt der Abstieg durchs Wörgltal. Ab und zu kann man ganz gut abfahren im Geröll, doch manchmal ist das Gelände recht heikel: auf schrägen Platten liegen lose Steine, optimales Gelände um mal zu testen, wie ein Kugellager funktioniert. Aber landschaftlich schön ist es auch hier. Schließlich erreichen wir wieder die Magdeburger Hütte und auf dem Aufstiegsweg geht's nach unten.

Tourengänger: Tef


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

morphine hat gesagt: Wunderschön!
Gesendet am 8. November 2011 um 20:50
Hallo Tef,

wundeschön krachige Herbsttour mit tollen Ausblicken und imposantem Tiefblick auf Innsbruck habt Ihr da gemacht.
Die Herbststimmung auf den Bildern finde ich beeindruckend.

Gruß
morphine

Tef hat gesagt: RE:Wunderschön!
Gesendet am 9. November 2011 um 22:55
Hi Morphine,
vielen Dank fürs Lob!
wir schauen auch immer deine guten Berichte von Osttirol an, wo wir leider viel zu selten sind
beste Grüße
Tef


Kommentar hinzufügen»