Kleiner und Großer Solstein


Publiziert von scan , 18. August 2014 um 09:57.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum:17 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1850 m
Abstieg: 1850 m

Wer schon einmal auf der Reither- oder Erlspitze war, dem fallen die beiden Solsteine als größte Erhebung in der Umgebung ins Auge. Entsprechend gut ist die Aussicht auf den beiden Gipfeln, eine 360-Grad-Umsicht mit tiefen Einblicken ins Karwendel, Wetterstein und Stubaier. Allerdings fordert die Besteigung der beiden Gipfel jede Menge Schweiß und Kraft und speziell beim kleinen Solstein auch wirklich gute Trittsicherheit und absolute Schwindelfreit. Wer das investiert, bekommt dafür aber auch eine wirkliche schöne Tour mit vielen wechselenden Eindrücken. Spätestens am großen Solstein bemerkt man dann auch, dass Namen Schall und Rauch sind, denn der kleine Solstein ist knapp 100 Meter höher als der große Solstein.

Los geht es also am Bahnhof Hochzirl, direkt auf das Gleis 2 und von dort beschildert zu einen Pfad, der schnell zur drögen Forststraße wird. Diese zieht anfangs steil an, flacht aber später zunehmend ab. Die Forststraße endet an einem Pfad, welcher über einen schönen Wurzelweg zum Solsteinhaus führt. Das Solsteinhaus war bei mir brechend voll, allerdings sind die meisten Besucher bergfremde und untrainierte Touristen, so dass man relativ schnell wieder alleine ist. Über einen langen Latschenpfad geht es relativ direkt zum großen Solstein hinauf. Etwas frustriend am Anfang, denn man weiß, der Solstein ist höher als die Erlspitze, also muss man weit oben über sie hinweg blicken können. Somit kann man also immer an der Erlspitze ablesen, wie weit oben oder unten man sich tatsächlich befindet. Irgendwann ist der große Solstein geschafft und man kann sich dem kleinen großen Bruder zuwenden. Dieser verlangt jedoch wirklich gute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Einige vereiste Passagen oder luftige Stellen verlangen wirklich konzentriertes Gehen.Nur ein kurzer luftiger Quergang ist mit einem Stahlseil gesichert, ansonsten muss man ohne auskommen. Meiner persönlichen Meinung nach ist der kleine Solstein etwas schwerer als z.B. der Wörner oder die Ehrwalder Sonnenspitze, wobei das immer eine subjektive Einschätzung des Einzelnen ist. Allerdings: Wer mit dem Wörner oder der Sonnenspitze klarkommt, braucht auch vor dem kleinen Solstein keine Angst haben. Wieder zurück in der Scharte habe ich mich für den Höttinger Schützensteig entschieden. Der ist auf jeden Fall von beiden Wegen runter zur Magdeburger Hütte der einsamere und schönere Weg, dafür dauert er etwas länger.Bei der Magdeburger Hütte herrscht dann wieder Hochbetrieb, weil viele die Hütte als Ziel und Endpunkt ihrer Wanderung über die Mähder wählen. Der Rückweg nach Hochzirl verläuft dann realtiv abwechslungsreich gut ausgeschildert über verschiede Pfade und Wege nach Hochzirl zurück. Dabei kommt man kurz wieder an die Gleise zurück und merkt, warum man nochmal 100 Höhenmeter investieren muss: Der Zug fährt durch einen Tunnel - wir müssen obendrüber gehen. Allerdings fallen diese Höhenmeter auf einer Forststraße mit leichter Steigung sehr mild aus. Bleiben wir auf der nun abschüssigen Forststraße, müssen wir auf der Autostraße noch ein Stückchen wieder nach oben, oder wir biegen irgendwann rechts auf einen der Wege ab, steigen steil auf und und müssen später dafür wieder etwas absteigen. Allerdings kommt es bei einer solchen Wanderung auf die letzten Höhenmeter dann auch nicht mehr drauf an.

Am Ende einige kurze Anmerkungen:

- Da ich die Tour an einen Tag komplett gegangen bin, bin ich zuerst über das Solsteinhaus gegangen und im Abstieg über die neue Magdeburger Hütte. Das bringt den Vorteil, dass man das erste Drittel des Aufstiegs - eine langweilige Forststraße ohne Ausblicke - gleich zu Beginn abarbeitet, während noch alles im Schatten ist. Die abwechslungsreichere Route über die Magdeburger Hütte hat man dann in der Sonne am Ende. Außerdem sind beide Wege von der Magdeburger Hütte zur Scharte zwischen beiden Gipfeln besser im Abstieg zu gehen, da man viel im Schotter läuft ("zwei Schritte vor, einer zurück") Wer die Tour auf 2 Tage machen will, sollte aber doch andersrum gehen und dann im Solsteinhaus nach der Besteigung übernachten, dann kann man am nächsten Tag noch ggf. die Erlspitze dranhängen.

- Oft wird auch nur der Große Solstein bestiegen. Bei einer solchen Tour kommt es auf  den Zeitaufwand zum kleinen Solstein (1,5  Std. vom Sattel hin zurück inklusive ausgiebiger Gipfelpause) auch nicht mehr groß drauf an und lohnen tut sich der auf jeden Fall und gibt den nötigen Nervenkitzel. Wer kann, nimmt ihn also mit.

- Alle Wege sind ausgeschildert und hinreichend markiert.

- Die Tour nicht von Kranebitten aus starten, da sonst nochmal extrem viele Höhenmeter dazukommen.

Tourengänger: scan


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»