Bestes Herbstwetter im November und Feiertag, nichts wie los ins Tannheimer Tal.
Mit dabei unsere beiden lieben Nachbarn Renate und HD. Mit beiden waren wir schon häufiger auf der Schwäbischen Alb unterwegs, in den Bergen jedoch noch nicht.
Als wir nach gut 2h Fahrt den Parkplatz Enge erreichten war dieser bereit komplett voll! Da hatten noch mehr die Idee das Wetter und die teilweise noch offenen Hütten und Bergbahnen zu nutzen.
Über den zunächst gut bekannten Waldweg Richtung Bad Kissinger Hütte, erreichten wir bald den Abzweig zum Vilser Jöchl und Sebenalpe. Durch schattigen Wald, hier spürten wir die Jahreszeit, stiegen wir stetig und teilweise steil am Seebach entlang zur Alpe hinauf. Auf der sonnendurchfluteten Weide machten wir unser 2tes Frühstück. An der Sebenalpe führt nun ein nicht ausgeschilderter Steig felsig dem Vilser Jöchl entgegen. Wunderbare Fernblicke, hinunter zur Vilser Alpe, nach Füssen, dem Lech und auf den Forggensee empfingen uns. Das Tagesziel, der Brentenjoch Gipfel war noch nicht in Sicht. Erst nach einem Bogen um die Latschen bewachsenen Hänge öffnete sich der Blick auf die restlichen, verbleibenden 290 HM. Der Steig war zunächst noch fest und teilweise felsig, wechselte jedoch bald in schottrige, steile Serpentinen die wir uns zum Gipfel hoch kämpften. Vier Gleitschirmflieger waren gerade am Start und so bot uns der Anstieg noch eine kurzweilige Beobachtung. Der Gipfel des Brentenjoch ist glücklicherweise weit weniger besucht als sein bekannterer Nachbar, der Aggenstein. Während wir die Gipfelrast mit toller Fernsicht genossen waren nie mehr als 10 Personen gleichzeitig am Gipfel.
Ein Natur-Highlight auf dem Brentenjoch war neben der tollen Aussicht die Alpendolen Fütterung. Klar, die Vögel kommen immer wenn bei der Gipfelrast etwas für Sie abfällt, aber dass sich manche Vögel auf unsere Hand setzten um an das gereichte Brot zu gelangen, war uns neu. Schönes Naturerlebnis! Klar gibt‘s keine Bilder, wir hatten ja die Hände voller Vögel :-)
Nach diesem Schauspiel stiegen wir auf selben Steig zur Sebenalpe hinunter. Kurze Beratung und als Rückweg entschieden wir uns für die 8er Gondel am Füssener Jöchle. Aber so komfortabel wie es klingen mag war das natürlich nicht, zunächst mussten wir nämlich erneut 220 HM auf teilweise rutschig, feuchten Felsen über den Sefensattel aufsteigen. Ein Kaiserschmarrn mit Getränk, in unserer Vorstellung, erleichterte den kurzen Abstieg zur Sonnenalm. 10 Minuten zu spät! Wegen Saisonabschluss war bereits um 15:30 Feierabend. Egal, schnell mit der Bahn hinunter nach Grän und die 1,5 km, fast eben, zum Parkplatz zurück.
Die verdiente Einkehr dieses erlebnisreichen Tages machten wir dann in Pfronten –
in der Dorfgaststätte „Alte Tränke“ - empfehlenswert!
Text: Oli
Fotos: Oli + HD
Namensgebung Brentenjoch (aus Wikipedia)
Ursprünglich wurde die Bezeichnung Roßberg auf Pfrontener und Gräner Seite für den ganzen Berg verwendet und ist für das Jahr 1561 erstmals in einer Tannheimer Urkunde belegt. Auf Vilser Seite verwendete man Roßberg Saul. Für eine Verebnungszone in der Südflanke wurde jedoch die Bezeichnung Brentjoch verwendet. Dieser Name wurde nach und nach als offizielle Bezeichnung für den Hauptgipfel gebraucht. Die vermutlich Herkunft könnte von Brandrodungen im Latschen-Wald stammen.
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