Hirzer / Punta Cervina (2781m) und Hönigspitze (2698m) - Im Spätherbst mit unerwartetem Biss

Der Hirzer ist ein weithin bekannter Gipfel, daher beschränke ich mich hier auf das, was bei meiner heutigen Tour "etwas anders als sonst" war - für den Fall, dass jemand in den nächsten Tagen Lust auf eine anregende Spätherbst-Tour in der Gegend von Meran/ im Trentino hat.

Zügige Auffahrt mit der Hizerbahn nach Klammleben (1985m), von dort bei besten Verhältnissen an der Hirzerhütte vorbei über den E5 in Richtung Obere Scharte (2663m). Ab 2200 m zunehmend Schnee. In der Wand unter der oberen Scharte verliert sich der Weg - hier liegt soviel Schnee, dass aus dem T3er unerwartet eine deutlich anspruchsvollere Strecke wird - steile Querungen in grundlosem Pulver, hoch über dem Geröllfeld zwischen Hirzer und Hönig. Zuletzt 20-30m während derer eine gewisse, am Hirzer nicht unbedingt erwartete Anspannung aufkam - eine sehr steile Rinne voller Pulverschnee, ohne nennenswerte Griffe und Tritte (?). Die Aussicht, bei einem Ausrutscher 100-150m tiefer zwischen Granitbrocken und Lawinenbollern zu landen, wirkte hier deutlich konzentrationsfördernd. Ab der Oberen Scharte dann eine sehr schöne, sonnige Querung über den Gebirgsjägersteig auf den ganz außergewöhnlich aussichtsreichen Hirzer (von dem aus man heute bis zum Karwendel sehen konnte...). Bis hier etwa 1 3/4 Std. Zurück über den leichten Weg über die Hönigspitze. Hier macht neben dem anregenden Auf- und Ab vor allem die große Aussicht in die Texelgruppe und nach links/Süden auf die Steilgrasfelder über Videgg Freude. Nach 3 1/2 Stunden wieder am Ausgangspunkt - hier ein schnelles Bier und mit der netten Hirzerbahn hinunter ins sonnige Saltaus.