Ben Nevis, 1344m
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Familien-Urlaub in Schottland. Schön, dass es im 2. Anlauf doch noch geklappt hat mit unserer Schottland-Reise, nachdem wir dieselbe am 1. Juni ca. 2 Std. vor Abflug abbrechen mussten (auf nähere Details möchte ich hier verzichten) ...
Damals, am 3. Juni (geplante Ben Nevis-Besteigung) hätte ich gemäss webcam sensationelles (sprich wolkenloses) Wetter gehabt, was mich natürlich etwas wurmte - wie würde das Wetter wohl Mitte Oktober aussehen?
Wir waren während einer Woche in einem sehr schönen (ok, eigentlich ziemlich luxuriösen) B&B in Fort William untergebracht, wo wir richtiggehend verwöhnt wurden. Diverse Aktivitäten wie eine Zugfahrt mit dem Jacobite Train, Loch Ness, Schlösser-Besichtigungen, etc. waren angesagt. Und siehe da, das Glück war uns hold: mit Ausnahme vom Dienstag-Morgen gab's die ganze Woche KEIN Regen! Doch der Reihe nach ...
Das Ziel unserer Schottland-Reise waren also die Highlands. Per Mietwagen sind wir von Edinburgh nach Fort William gereist. Das Städtchen nennt sich selbst "outdoor capital" und liegt tatsächlich ideal, um unzählige Touren in dieser herrlichen Berglandschaft zu unternehmen. An dieser Stelle möchte ich nicht vergessen, mein Dank an
pame zu richten, der mir ein paar wertvolle Tipps gegeben hat.
Doch nun zur eigentlichen Tour auf den Ben Nevis. Interessant erschien mir die Variante über den CMD-Grat; allerdings benötigt man einigermassen stabiles Wetter dafür. Am Dienstag plante ich mit meinem Sohn die Ben Nevis-Tour; sooo sicher schien mir dann jedoch das Wetter an diesem Tag nicht zu sein ...
Jedenfalls fuhren wir in wenigen Minuten von unserem B&B in Richtung Glen Nevis zum Visitor Centre. Dort gab uns der freundliche Herr bereitwillig alle notwendigen Informationen - das Wichtigste waren natürlich die neuesten Wetterdaten: "Nullgrad-Grenze bei 1200m, mehrheitlich trocken, 90% Chance auf wolkenfreie Sicht auf dem Gipfel; selten so gute Prognosen also wie heute!". Soweit zur Theorie ...
Gestartet sind wir auf 15m "Höhe" bei angenehmen 9 Grad; vorerst kein Wind. Zuerst ein kurzes Stück dem Fluss entlang, dann ging's auf breitem Bergweg die langgezogene Talflanke hoch. Auffällig war v.a. im unteren Teil der üppige Farnwuchs, welcher sich jetzt grösstenteils braun verfärbt hatte.
Die Sicht war gut und schon bald eröffnete sich uns ein schöner Blick ins Glen Nevis-Tal. Auch liessen sich erste Sonnenstrahlen blicken - allerdings sahen wir auch eine Regenfront über Fort William ...
Weiter ging's über unzählige Steinstufen (teilweise war's wie Treppensteigen ...) und einige Brücken, welche über kleine Bäche führten. Dann wurden wir vom Regen eingeholt, welcher jedoch nach ca. 10 Min. vorüber war - und es sollte bei diesem einen Regenguss bleiben.
Bald erreichten wir dann den schönen Bergsee Lochan Meall an t-Suidhe (559m), der auf einer Hochebene liegt. Dort legten wir eine Trinkpause ein, welche allerdings eher kurz ausfiel, da hier der Wind auffrischte und man ziemlich schnell fror.
Der weitere Wegverlauf war gut einsehbar, schon bald querten wir den Wasserfall, der die Hälfte des Aufstiegs bedeutet. Im Visitor Centre sagte man uns, wenn wir diese Stelle nach 2 Std. erreichen würden, wären wir genau im Budget des mittleren Wertes: 4 Std. für den Aufstieg, 3 Std. für den Abstieg. Da wir die Stelle nach ca. 1.5 Std. passierten, waren wir also im "Soll".
Wir gingen nicht schnell, jedoch stetig; so wie immer eigentlich. Gleich zu Beginn überholte uns eine britische Familie, ob deren Tempo ich ein wenig staunte. Aber offensichtlich zollten sie Tribut, denn sie mussten etwa in der Hälfte umkehren. Auch andere Berggänger waren sichtlich überfordert, da sie vermutlich sonst keine Bergtouren machen. Immerhin sind ja 1300 Hm zu bewältigen, technisch gibt es jedoch keinerlei Schwierigkeiten.
Der Blick schweifte immer wieder hoch in Richtung Gipfel. Doch der war schon während des ganzen Aufstieges bis hierher in Wolken gehüllt. Und bald standen wir dann auch im Nebel (bei ca. 1100m) und erreichten den ersten der riesigen Steinmänner. Von hier aus bis zum Gipfel steht alle 50m ein solcher Steinmann. Jetzt windete es auch heftig und kurz bevor wir das Gipfelplateau erreichten, begann es auch noch zu schneien.
Bei also ziemlich garstigem Wetter (so wie es halt die Meisten hier oben antreffen) erreichten wir nach exakt 3 Std. den Gipfel des Ben Nevis, höchster Berg von Grossbritannien. Nach den obligaten Gipfelfotos verkrochen wir uns in die kleine Schutzhütte, welche Platz für etwa 4 - 6 Personen bietet. Derart windgeschützt hielten wir ca. 30 Min. Gipfelrast und unterhielten uns mit Leuten aus Manchester, welche ebenfalls regelmässig Berge besteigen.
Nachdem wir wieder aus der Schutzhütte herausgekrochen waren, hatte sich der Wind etwas gelegt und die Sonne drückte durch. Die Wolken gingen jedoch nicht weg und obwohl der Gipfel von weiter unten nicht einsehbar ist, behaupte ich mal, dass der Gipfel während des ganzen Tages nicht "wie versprochen" wolkenfrei war ...
Der Abstieg im Nebel fühlte sich in den ersten 20 Min. eiskalt an; nebst Kappe montierten wir deshalb auch noch unsere Handschuhe. Doch sobald wir wieder aus der Nebelsuppe kamen, wurde es sofort viel angenehmer. Zudem bot sich wieder ein herrlicher Blick auf Fort William und die umliegenden Seen. Beim Bergsee hielten wir nochmals Rast und bestaunten im Sonnenschein die satten, herbstlichen Farben an den Hängen des Ben Nevis.
Die nicht mehr endenden Steinstufen, welche im Aufstieg noch einigermassen angenehm waren, empfand ich im Abstieg mit der Zeit als eher lästig. Doch bald erreichten wir wieder die Schafweiden und kurz darauf den Parkplatz beim Visitor Centre.
Fazit:
schöne Tour in einer herrlichen Landschaft!
Würde ich in Schottland wohnen, wäre das Ziel wohl klar: alle sog. Munro's zu besteigen (= Berge, welche höher als 3000 ft resp. 914.4m sind) - 283 an der Zahl ...!
Ausrüstung:
mindestens Mütze, Handschuhe, Regenjacke ...
Zeiten (inkl. Pausen):
- Visitor Centre (10.17) - Ben Nevis (13.17): 3 Std.
- Ben Nevis (13.52) - Visitor Centre (16.17): 2.5 Std.
Damals, am 3. Juni (geplante Ben Nevis-Besteigung) hätte ich gemäss webcam sensationelles (sprich wolkenloses) Wetter gehabt, was mich natürlich etwas wurmte - wie würde das Wetter wohl Mitte Oktober aussehen?
Wir waren während einer Woche in einem sehr schönen (ok, eigentlich ziemlich luxuriösen) B&B in Fort William untergebracht, wo wir richtiggehend verwöhnt wurden. Diverse Aktivitäten wie eine Zugfahrt mit dem Jacobite Train, Loch Ness, Schlösser-Besichtigungen, etc. waren angesagt. Und siehe da, das Glück war uns hold: mit Ausnahme vom Dienstag-Morgen gab's die ganze Woche KEIN Regen! Doch der Reihe nach ...
Das Ziel unserer Schottland-Reise waren also die Highlands. Per Mietwagen sind wir von Edinburgh nach Fort William gereist. Das Städtchen nennt sich selbst "outdoor capital" und liegt tatsächlich ideal, um unzählige Touren in dieser herrlichen Berglandschaft zu unternehmen. An dieser Stelle möchte ich nicht vergessen, mein Dank an

Doch nun zur eigentlichen Tour auf den Ben Nevis. Interessant erschien mir die Variante über den CMD-Grat; allerdings benötigt man einigermassen stabiles Wetter dafür. Am Dienstag plante ich mit meinem Sohn die Ben Nevis-Tour; sooo sicher schien mir dann jedoch das Wetter an diesem Tag nicht zu sein ...
Jedenfalls fuhren wir in wenigen Minuten von unserem B&B in Richtung Glen Nevis zum Visitor Centre. Dort gab uns der freundliche Herr bereitwillig alle notwendigen Informationen - das Wichtigste waren natürlich die neuesten Wetterdaten: "Nullgrad-Grenze bei 1200m, mehrheitlich trocken, 90% Chance auf wolkenfreie Sicht auf dem Gipfel; selten so gute Prognosen also wie heute!". Soweit zur Theorie ...
Gestartet sind wir auf 15m "Höhe" bei angenehmen 9 Grad; vorerst kein Wind. Zuerst ein kurzes Stück dem Fluss entlang, dann ging's auf breitem Bergweg die langgezogene Talflanke hoch. Auffällig war v.a. im unteren Teil der üppige Farnwuchs, welcher sich jetzt grösstenteils braun verfärbt hatte.
Die Sicht war gut und schon bald eröffnete sich uns ein schöner Blick ins Glen Nevis-Tal. Auch liessen sich erste Sonnenstrahlen blicken - allerdings sahen wir auch eine Regenfront über Fort William ...
Weiter ging's über unzählige Steinstufen (teilweise war's wie Treppensteigen ...) und einige Brücken, welche über kleine Bäche führten. Dann wurden wir vom Regen eingeholt, welcher jedoch nach ca. 10 Min. vorüber war - und es sollte bei diesem einen Regenguss bleiben.
Bald erreichten wir dann den schönen Bergsee Lochan Meall an t-Suidhe (559m), der auf einer Hochebene liegt. Dort legten wir eine Trinkpause ein, welche allerdings eher kurz ausfiel, da hier der Wind auffrischte und man ziemlich schnell fror.
Der weitere Wegverlauf war gut einsehbar, schon bald querten wir den Wasserfall, der die Hälfte des Aufstiegs bedeutet. Im Visitor Centre sagte man uns, wenn wir diese Stelle nach 2 Std. erreichen würden, wären wir genau im Budget des mittleren Wertes: 4 Std. für den Aufstieg, 3 Std. für den Abstieg. Da wir die Stelle nach ca. 1.5 Std. passierten, waren wir also im "Soll".
Wir gingen nicht schnell, jedoch stetig; so wie immer eigentlich. Gleich zu Beginn überholte uns eine britische Familie, ob deren Tempo ich ein wenig staunte. Aber offensichtlich zollten sie Tribut, denn sie mussten etwa in der Hälfte umkehren. Auch andere Berggänger waren sichtlich überfordert, da sie vermutlich sonst keine Bergtouren machen. Immerhin sind ja 1300 Hm zu bewältigen, technisch gibt es jedoch keinerlei Schwierigkeiten.
Der Blick schweifte immer wieder hoch in Richtung Gipfel. Doch der war schon während des ganzen Aufstieges bis hierher in Wolken gehüllt. Und bald standen wir dann auch im Nebel (bei ca. 1100m) und erreichten den ersten der riesigen Steinmänner. Von hier aus bis zum Gipfel steht alle 50m ein solcher Steinmann. Jetzt windete es auch heftig und kurz bevor wir das Gipfelplateau erreichten, begann es auch noch zu schneien.
Bei also ziemlich garstigem Wetter (so wie es halt die Meisten hier oben antreffen) erreichten wir nach exakt 3 Std. den Gipfel des Ben Nevis, höchster Berg von Grossbritannien. Nach den obligaten Gipfelfotos verkrochen wir uns in die kleine Schutzhütte, welche Platz für etwa 4 - 6 Personen bietet. Derart windgeschützt hielten wir ca. 30 Min. Gipfelrast und unterhielten uns mit Leuten aus Manchester, welche ebenfalls regelmässig Berge besteigen.
Nachdem wir wieder aus der Schutzhütte herausgekrochen waren, hatte sich der Wind etwas gelegt und die Sonne drückte durch. Die Wolken gingen jedoch nicht weg und obwohl der Gipfel von weiter unten nicht einsehbar ist, behaupte ich mal, dass der Gipfel während des ganzen Tages nicht "wie versprochen" wolkenfrei war ...
Der Abstieg im Nebel fühlte sich in den ersten 20 Min. eiskalt an; nebst Kappe montierten wir deshalb auch noch unsere Handschuhe. Doch sobald wir wieder aus der Nebelsuppe kamen, wurde es sofort viel angenehmer. Zudem bot sich wieder ein herrlicher Blick auf Fort William und die umliegenden Seen. Beim Bergsee hielten wir nochmals Rast und bestaunten im Sonnenschein die satten, herbstlichen Farben an den Hängen des Ben Nevis.
Die nicht mehr endenden Steinstufen, welche im Aufstieg noch einigermassen angenehm waren, empfand ich im Abstieg mit der Zeit als eher lästig. Doch bald erreichten wir wieder die Schafweiden und kurz darauf den Parkplatz beim Visitor Centre.
Fazit:
schöne Tour in einer herrlichen Landschaft!
Würde ich in Schottland wohnen, wäre das Ziel wohl klar: alle sog. Munro's zu besteigen (= Berge, welche höher als 3000 ft resp. 914.4m sind) - 283 an der Zahl ...!
Ausrüstung:
mindestens Mütze, Handschuhe, Regenjacke ...
Zeiten (inkl. Pausen):
- Visitor Centre (10.17) - Ben Nevis (13.17): 3 Std.
- Ben Nevis (13.52) - Visitor Centre (16.17): 2.5 Std.
Tourengänger:
Linard03

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