Letzter schöner Sommertag. Ich hatte Heimweh nach dem Wallis und Suonen-Entzugserscheinungen!! Also los durch den Tunnel. Ich wollte eigentlich die Schöpfe der Manera unter der Bietschtalbrücke erforschen und dann den verbotenen Weg bis zum Ende der Suone begehen. Aber es kam, wie so oft bei mir, völlig anders!!
Obligates Startkafi im Lauber in St. German. Dann steiler Aufstieg Richtung Riedgarto. Kurz nach der ersten Spitzchehre querte eine wasserführende Suone den Weg, die ich bei früheren Auf- und Abstiegen kaum bemerkt hatte.
Gwundrig folgte ich dem schönen Suonenweg westwärts. Nach 100 m eine Tafel mit dem Hinweis, dies sei eine Sackgasse. He nu so denn...nach ca. 1 km eine zweite Tafel...Wanderweg gesperrt! Normalerweise halte ich mich an solche Verbote, aber heute war ich halt gwundrig. Ich ging weiter ins Bietschtal hinein bis mich dann der Mut doch verliess. Zu gefährlich schien mir das Weitergehen.
Ich ging den gleichen Weg zurück und folgte ab Wanderweg der Suone auf die andere Seite. Ging gut bis oberhalb St. German, dann war nichts mehr zu sehen. Das Wasser ging wahrscheinlich in einem Rohr durch bebautes Land. Ich stieg nach St. German hinunter und auf der anderen Seite des Dorfes wieder steil eine Wiese empor und traf nicht nur auf die ausgetrocknete Suone, sondern auf dichtes Gestrüpp. Nach dem Durchqueren dieses Dickichtes waren meine Hände und Arme blutig, die Hosen und das T-Shirt hatten Risse bis ich zur Schlucht hinunter kam, wo ein rostiges Rohr das Wasser der Suone über die Schlucht führt.
Auf der anderen Seite der Schlucht, jetzt auf dem Kulturweg nach Ausserberg wurden neue Tretschbords und ein Holzchännel neu erstellt. Der Chännel wo interessanterweise Wasser floss, war unbegehbar.
Auf Umwegen fand ich die Suone wieder, und kurz darauf wurde das Wasser den Abgrund hinunter abgeleitet. Von da an war die Suone ausgetrocknet. Ich folgte dem Trassee, der Weg wurde immer unwegsamer, links und rechts Alles verdorrt, überall verrostete Reste von Schiebern und haufenweise Hindernisse.
Über der Strassenverzweigung Ausserberg/St- German war dann Schluss. Ich ging wieder ein Stück zurück und erreichte auf sieben Umwegen endlich die Strasse. Ich wusste nicht genau, wo ich war (hatte natürlich wieder mal keine Karte bei mir!). Dann kam ein Postauto, ich machte Poschistopp und traf dann irgendwann in Visp ein.
Das Dessert...ich liess das Portemonnaie im Postauto liegen!!! Auf der Heimfahrt klingelte mein Handy...dran koralle: Gäll du hesch s Portmoné la liege (der Notfallausweis im Portemonnaie lässt grüssen, der Postautochauffeur hatte das verlorene Gut gefunden). Nun komme ich heute in den Genuss einer zusätzlichen Bahnfahrt nach Visp. Wetten, dass ich die Zeit bis zur Rückfahrt mit Käfelen verbringen werde!!
Ah ja, zu Hause habe ich herausgefunden, dass es sich bei Suone um die Niwa handeln muss.
Fazit: Die Begehung der Niwa von oberhalb St. German Richtung Bietschtal ist zu empfehlen. Vom ausgetrockneten Teil ab dem Kulturweg rate ich eher ab.
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