Sveto Brdo im Nationalpark Paklenica - Auf den Spuren von Winnetou und Old Shatterhand 1. Teil


Publiziert von 360 Pro , 8. Oktober 2011 um 22:14.

Region: Welt » Kroatien
Tour Datum:10 September 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: HR   Velebit 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Starigrad
Busse von Zadar oder Rijeka

Das Velebit Gebirge gehört wohl zum interessantesten was Kroatien alpinistisch zu bieten hat. Der etwa 145km lange Gebirgszug, der parallel zur Küste verläuft, besteht ausschliesslich aus Karst und bietet wunderbare Kalkberge, um sich auf verschiedenste Arten in den Bergen "auszutoben". Der berühmte Nationalpark Paklenica ist ein Klettereldorado sondergleichen und auch dementsprechend gut besucht, wenn nicht sogar überbevölkert. Unternimmt man aber im Velebit Bergwanderungen, sowohl im, wie auch ausserhalb der Nationalpärke ist man sehr schnell abseits der grossen Touristenströme und meist sogar alleine unterwegs.

Zwar ist der höchste Berg des Velebit, der Vaganski Vrh, "lediglich" 1757m hoch, da man für Bergtouren im Velebit aber oft auf Meereshöhe startet, ergeben sich vorallem für die höher gelegenen Ziele doch beträchliche Aufstiege und Distanzen. Der anschliessende Bericht (zusammen mit *diesem) beschreibt eine zweitägige Wanderung auf den Sveto Brdo (= Heiliger Berg) und anschliessendem Besuch des höchsten Punktes im Velebit, dem Vaganski Vrh. Wir haben die Tour von Starigrad aus in zwei Tagen gemacht und dabei auf dem Gipfel des Sveto Brdo biwakiert.


Im Bus von Zadar nach Starigrad sagt uns ein ehemaliger Bergführer vom Nationalpark Paklenica, dass es seit etwa 5 Monaten nicht mehr geregnet hätte und dass deshalb praktisch alle Zisternen, Quellen und Wasserlöcher im Nationalpark ausgetrocknet seien. Dies stellte sich nachträglich zwar als völlig falsch heraus, da wir dies aber nicht wissen können, decken wir uns in einem Laden in Starigrad mit noch mehr Wasser ein als wir schon mitgebracht haben, bevor wir zum Eingang des Parkes laufen. Dort kaufen wir für 40 Kuna einen Eintritt zum Park und wandern gemütlich die "Velika Paklenica" hoch, zuerst Richtung Ivancev Dom (die grösste Hütte im Park) und beobachten an den Wänden links und rechts die unzähligen Kletternden. Es gibt hier auch verschiedenste andere Sehenswürdigkeiten, insbesondere die Filmdrehorte von Winnetoufilmen.

Die meisten wandernden Paklenica Besucher machen eine Tour zur Hütte Ivancev Dom und zurück, dementsprechend sind zu Beginn unserer Waderung auch relativ viele Leute unterwegs. Auf einer Höhe von ca. 290m verlassen wir jedoch den Hauptweg, überqueren den (ausgetrockneten) Fluss und nehmen den nun weniger gut ausgebauten Wanderweg Richtung Grabove Doline und Mala Pakelnica. In Jurline, wo es ein paar, meist zerfallene Häuser gibt, machen wir eine kurze Rast und finden zu unserer Überraschung in der Zisterne sogar Wasser.

Anschliessend folgen wir weiter dem Weg Richtung Mala Paklenica und bei Njive Lekine zweigen wir links ab, hoch Richtung der Hütte Ivine Vodice. Obwohl es September ist, sind die Temperaturen immer noch um knapp 30 Grad und wir sind froh genügend Wasser dabeizuhaben. Auch bei der Hütte Ivine Vodice machen wir wieder eine kurze Pause und finden auch hier im Wasserloch noch ausreichend Wasser und füllen deshalb unsere Flaschen nochmals auf. Danach wandern wir in ständigen Auf und Ab weiter zur nächsten Hütte, der Vlaški Grad und machen dort nochmals eine kurze Essensrast.

Die letzten 450Hm Aufstieg zum Sveto Brdo erfolgen von der Hütte Vlaški Grad nordwärts zu einem Sattel nordwestlich des Sijaset, danach rechst über eine flachere Passage in östlicher Richtung an den Fuss und anschliessend zum Sattel nördlich des Sveto Brdo und schlussendlich über den Norgrat zum Gipfel. Insgesamt brauchen wir für die knapp 2000Hm von Starigrad (inklusive allen Pausen) knapp 10h und kommen rechtzeitig für das Sonnenuntergansspektakel oben an. Die Aussicht ist atemberaubend, auf die verschiedenenen Inseln, die Küste und das Meer, in nördlicher Rictung die Lika und der Blick zu den bosnischen Bergen. Die Sonne versinkt im Meer und im Osten geht der fast volle Mond auf, einfach wunderbar!

Wir kochen noch kurz eine Suppe und machen uns etwas Tee, bevor wir auf der Nordseite an einem mehr oder weniger windgeschützten Ort in unsere Schlafsäcke kriechen.

Tourengänger: 360


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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 9. Oktober 2011 um 08:49
Wie gewohnt super Fotos von Dir und schön mal wieder einen Bericht von Dir zu sehen. Ich hatte schon befürchtet, dass Du Dich auf Hikr ausgeklinkt haben könntest.

Grüße
alpstein

360 Pro hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. Oktober 2011 um 10:23
Danke. Ich war fast 4 Wochen in den Ferien, ohne Email und Internet (sehr empfehlenswert!) und habe deshalb erst nach meiner Rückkehr die hikr-Saga gelesen und sehe das Ganze wohl etwas lockerer als andere...


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