Barrhörner (3583m & 3610m) - Schöllihorn (3500m)


Publiziert von Bergamotte , 4. September 2011 um 12:41.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 2 September 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 7:45
Aufstieg: 2050 m
Abstieg: 2050 m
Unterkunftmöglichkeiten:Turtmannhütte od. in Gruben
Kartennummer:1308 / evtl. 1307

Die einfach zu besteigenden Barrhörner geniessen unter Wanderern grosse Beliebtheit. Das liegt wohl an ihrer eindrücklichen Höhe. Mich interessiert diese Zahl nicht sonderlich. Faszinierend ist vielmehr die hochalpine Szenerie aus Fels und ewigem Eis, durch die man sich stundenlang bewegt.

Als ich beim Parkplatz Vorder Sänntum (1901m) starte, ist’s noch ruhig im hinteren Turtmanntal. Bereits hier unten lässt der Diablonsgletscher erahnen, in welch grossartiges Panorama man in Kürze vorstossen wird. Von den drei Varianten wähle ich den Schluchtenweg, welcher nach 20 Minuten aber ohnehin in die Naturstrasse mündet. Auf dem steilen Abschnitt zwischen Stausee und Turtmannhütte (2519m) wird der Puls erstmals etwas hochgetrieben.

Weiter dem rot-weiss markierten Weg folgend steh ich zehn Minuten später vor dem Gässi, welches bei trockenen Verhältnissen problemlos begehbar ist (T3). Das Drahtseil wird heute höchstens für das Gleichgewicht benötigt. Sobald man diesen Durchstieg hinter sich hat, eröffnet sich einem endgültig eine andere Welt: Gletscher und Fels, wohin das Auge schaut – ich bin erschlagen. Die nächste Stunde beweg ich mich in angenehmer Steigung über die Moräne des Brunegggletschers ostwärts.

Der steile Schlussanstieg beginnt vor diesem Felsband, wobei der markierte Normalweg rechts vorbei führt. Wer direkt aufs Üsser Barrhorn zieht, der passiert das Felsband vorzugsweise auf der linken Seite, ein (unmarkierter) Weg ist vorhanden (auf der LK eingezeichnet). Hat man schlussendlich das Schöllijoch (3343m) erreicht, fehlen nur noch wenige Höhenmeter bis zum Ziel. Doch zuerst montiere ich zusätzliche Kleiderschichten, denn es zieht ein giftiger Wind. Sogar Handschuhe wären angebracht.

Spontan entscheide ich mich, zunächst dem nahen, aber einsamen Schöllihorn (3500m) einen Besuch abzustatten, um dort in Ruhe meine Mittagspause zu geniessen. Ein schwacher Weg ist vorhanden. Das Schöllihorn bietet einen intimen Blick auf das Brunegghorn und die Bishorn Nordwand. Anschliessend ziehe ich wieder via Schöllijoch aufs Inners Barrhorn (3583m) und von dort aufs Üssers Barrhorn (3610m), wobei die letzen 100Hm im rutschigen Schutt äusserst anstrengend sind.

Den Abstieg bringe ich relativ rasch hinter mich. Ab Üssers Barrhorn zieht man idealerweise nicht zurück zum Schöllijoch, sondern wählt die vorhin angesprochene Direktvariante. Im obersten Teil hilft der Schutt etwas die Knie schonen. Dass man trotzdem nicht ziellos drauflos surfen sollte, merke ich spätestens, als ich direkt oberhalb des Felsbandes lande und mir so einen unnötigen Wiederaufstieg einhandle… Bei P. 2281 oberhalb des Stausees wähle ich im Abstieg die Variante via Kapelle Holustei (2222m). Dieser Höhenweg ist zweifellos reizvoll, aber etwas weiter als der Schluchtenweg, da mit zusätzlichen Höhenmetern verbunden. Mit ziemlich lädierten Füssen und Knien erreich ich schlussendlich Vorder Sänntum (1901m), wo der Parkplatz mittlerweile aus allen Nähten platzt.

Anmerkung: Bei guten Verhältnissen sind die technischen Schwierigkeiten an den Barrhörnern kaum der Rede wert. Zudem ist der Weg durchgehend markiert. Dass konditionsmässig aber nicht jedermann den beiden Gipfeln gewachsen ist, zeigt eine deutsche Gruppe, die vor mir gestartet ist: Jede halbe Stunde begegnet mir ein weiteres Mitglied, das erschöpft am Wegrand sitzt und auf die Rückkehr der Kameraden wartet.
 
Zwischenzeiten
Sänntum – Turtmannhütte          1:40
Turtmannhütte – Schöllihorn      2:30
Schöllihorn – Barrhörner             1:00
Üssers Barrhorn – Sänntum        2:30
 

Tourengänger: Bergamotte


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