Karhorn über den alten (östlichen) KS - und Warther Horn


Publiziert von Felix , 6. September 2011 um 18:12. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:30 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 710 m
Abstieg: 710 m
Strecke:Bergstation Steffisalp-Express (Sessellift) - P. 2193 - Karhorn - Karegg - P. 2193 - Warther Horn - P. 2193 - Bergstation Steffisalp-Express (Sessellift)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Steffisalp-Express (Sessellift) Warth - Steffisalp
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Steffisalp-Express (Sessellift) Steffisalp - Warth
Unterkunftmöglichkeiten:Gasthaus Walserstube, Warth
Kartennummer:Alpenvereinskarte 3/2 Lechtaler Alpen | Arlberggebiet

Im kleinen, jetzt sehr ruhigen Warth haben wir uns nach der Zugspitze-Tour für zwei Übernachtungen einquartiert; der Gasthof Walserstube ist für unsere weiteren zwei Touren sehr gut gelegen - die Zimmer modernisiert und die kleine Küche schmackhaft - wir denken, dass wir wieder mal hier logieren könnten ...
Ab zwei Nächten Aufenthalt wird vom Tourismusbüro die Arlberg-Card abgegeben: mit ihr sind die Busse und Bergbahnen gratis.


Wir starten also im oberen Dorfteil von Warth, vis-à-vis des Gasthofes liegt die Talstation des Steffisalp-Express'. Dieser Sessellift lässt uns bis zur auf 1884 Metern hoch gelegenen Bergstation schweben - noch können wir unsere Gipfelziele nicht erkennen: sie sind noch von Wolken umgeben. Doch die Wirtin hatte uns mitgeteilt, dass das Wetter aufklaren würde. Einige blaue "Fenster" fördern unseren Optimismus; so steigen wir auf dem Weglein im Alpgelände hoch, erst Richtung Bergstation einer weiteren Wintersport-Transportanlage im Hementobel. Hier biegt der Weg markant nach links, also in südöstlicher Richtung ab, und die Hangneigung nimmt zu. Nach dieser kurzen Steilstufe flacht unsere Route entlang des riesigen Geröllfeldes der Vorderen Öde (oder Warther Wanne) wieder etwas; in dieser beobachten wir vier Gämsen, welche dort gemütlich unterwegs sind. Bald einmal sind wir im Sattel, P. 2193, angelangt, wo der Wegweiser deutlich auf den hier beginnenden blau-weiss markierten felsigen Aufstieg zum Karhorn hinweist.

In erster Linie wegen des Karhorn Klettersteiges haben wir diesen Gipfel auserwählt (und weil der Widderstein in unmittelbarer Nähe lockt - kenne ich doch das Gebiet aus früheren Zeiten gut; fehlten jedoch diese zwei Gipfel [neben andern] noch). Etwas schlüpfrig gestalten sich die ersten Einstiegsmeter - die vergangenen Neuschneefälle haben Spuren hinterlassen (unterwegs haben wir auf dem Weg sogar ein Restchen Schnee angetroffen). Der Steig ist vorbildlich blau-weiss markiert und ebenso gut gesichert - er verläuft mehrheitlich dem NE-Grat nach aufwärts (und immer wieder auch abwärts - so dass sich wohl mehr Höhenmeter als angeschrieben, ergeben). Charakteristisch für den, dank des Nebels teilweise mystisch erscheinenden, Kletterverlauf sind relativ viele etwas lockere Steine (die gut sitzenden muss man sich aussuchen) und verhältnismässig viel Felskontakt. Ausserdem liegen dazwischen einige Abschnitte, die eher Gehgelände darstellen - doch einige Tiefblicke bietet die Route schon!

Sehr abwechslungsreich also insgesamt der Gratverlauf und die Tour; besonders auch der Wechsel zwischen Gratkraxeln, Umgehen von Felszähnen, Tiefblicken v.a. auf der Nordseite und den stets sich erweiterenden Ausblicken Richtung Valluga, gefällt uns allen sehr - auch wenn der vermeintlich kurze Grat sich doch länger hinzieht (eben wegen des beinahe permanenten Auf und Abs). Und wie dann schliesslich das Gipfelkreuz naht, lösen sich beinahe alle verbleibenden Wolkenreste auf, und wir können auf dem Karhorn eine angenehme Mittagsrast abhalten. Besonderes Augenmerk erhält unser morgiges Ziel, der Widderstein; doch auch zahlreiche andere Gipfel prägen sich als weitere mögliche Projekte für einen nächsten Aufenthalt im Lechquellengebirge ein. Den 2009 neu eröffneten westlichen KS lassen wir erst mal bleiben - auch wenn, wie uns unsere zwei jungen "Nachfolger" später bestätigen, er wohl auch für uns machbar gewesen wäre (er wird eine Klasse schwieriger bewertet; die Abkletterstelle als "kräftig" bezeichnet - so vielleicht im Aufstieg zu begehen?).

Auf dem ebenfalls blau-weiss markierten Bergweg (nur für "Geübte") steigen wir ab zum Wanderweg, welcher von Oberlech her zum Sattel beim Warther Horn führt. Doch auch hier ist Konzentration angesagt: einige rutschige, steile Stellen, teilweise sogar seilgesichert, erfordern unsere Aufmerksamkeit. Auf dem so erreichten Wanderweg geht es unproblematisch etwas hoch zum Sattel beim Beginn des Klettersteiges. Selbstverständlich nehmen wir den einfachen Weg zum Warther Horn hoch auch noch unter die Füsse, und geniessen nach wenigen Minuten die Sicht nach Warth hinunter und ins Lechtal - und visieren hier ein erstes Mal den Biberkopf an ...

Nachdem wir vom Gipfelkreuz aus auch noch die wenigen weglosen Meter zum höchsten Punkt begangen haben, steigen wir wieder ab und entdecken, nun bei klarer Sicht, von der Warther Wanne aus eine Seilbrücke, welche vom NNW-Ausläufer des Karhorns sehr luftig zum Warther Hörnli führt. Später lassen wir den Besuch in der Punsch-Hütte bleiben (die Wirtin hat eben das Beizli geschlossen, weil auch sie die letzte Talfahrt des Sesselliftes erreichen will) und gondeln gratis wieder zur Talstation und unserem Gasthof hinunter.

Gut, haben wir hier diesen Zwischenhalt eingelegt - und morgen soll das Wetter noch besser werden - wir freuen uns auf den Widderstein!...

Tourengänger: Ursula, Felix
Communities: Bregenzerwald


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Kommentare (3)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 6. September 2011 um 18:24
Dieser Bericht hat meine Liste "Tourenplanung" gerade um einen weitere Tour verlängert.

Danke für den Bericht.

Grüße
Hanspeter

monigau hat gesagt: Ein schönes Gipfelziel ...
Gesendet am 6. September 2011 um 19:59
... das Karhorn. Ich erinnere mich an eine schöne Tour da hinauf.

LG
Monika

Jackthepot hat gesagt: Gratulation.
Gesendet am 7. September 2011 um 21:17
Hey Felix,
du wilderst ja in 'meinen' Revieren ;-)).

Gruß Harald


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