Uri Rotstock: ein (Lebens-)Traum geht in Erfüllung!


Publiziert von Felix , 27. August 2011 um 15:00.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:21 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 2000 m
Strecke:Gitschenhörelihütte - P. 2424 - P. 2695 - P. 2740 - Rotstocksattel - Sattel Chlitaler Firn - Uri Rotstock > Gitschenhörelihütte - Im Lauberz - Wilderbutzen - Höch Egg - Biwaldalp - Jäntli - Ober Rüteli - P. 1404- Grosswald - Rütiwald - P. 1102 - P. 1060 - Stn. St. Jakob
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Isenthal, Seilbahn St. Jakob - cff logo Luzern
Unterkunftmöglichkeiten:Biwaldalp, Gitschenhörelihütte
Kartennummer:1191, 1171

Nach einer etwas unruhigen Nacht (dies lag in keiner Weise an der sich vorbildlich ruhig verhaltenden Gruppe um Hans Ziegler) stand ich um 2.50 Uhr auf - hatte so auch genügend Zeit, um auf 4 Uhr eingefeuert zu haben und das Wasser für heissen Kaffee bereitzuhalten: meine Töchter wünschten sich den Sonnenaufgang mindestens auf dem Grat zum Urirotstock zu erleben - so starteten wir um 4.45 Uhr ab der Gitschenhörelihütte im Licht des knappen Halbmondes und der Stirnlampen; die Sterne leuchteten hier oben aussergewöhnlich! Was für ein Erlebnis, in der Nacht (es war im Mittelland eine tropische) unter dem Sternenhimmel zu starten - rechts von uns der Blüemlisalpfirn gut erkennbar! Schnell einmal auf der Seitenmoräne, geht es es einfach lange dieser nach - immer wieder den herrlichen frühen Morgen, das Firmament und die eindrückliche Umgebung geniessend; die Abzweigung zum Direktaufstieg lassen wir links liegen (zu dunkel scheint es mir) und wandern weiter. Einige Male jedoch, nachdem wir die Moräne verlassen haben, ist ein guter Orientierungssinn gefragt: nicht immer sind die Markierungen nahe beieinander - so gilt es ein paar Male, kraxelmässig den Weiterweg zu erkunden ... auf jeden Fall ist das Gehen in der Nähe des Firns nördlich vom Brunnistock ein Genuss; und andeutungsweise tagt der Morgen - über dem Rücken, welcher vom Aussichtspunkt (P. 2753) zum Rotstocksattel führt, beginnt es, heller zu werden.

Nach dem, unerwartet problemlosen Aufstieg durch's Geröll auf den Verbindungsgrat zum namenlosen Gipfel P. 2826, erwartet uns bereits ein recht heller Morgen, der Blick zu Gitschen und Richtung Urnersee und Brunnen - doch die Sonne hält sich noch zurück ... Doch imposant auf alle Fälle - wir geniessen weiter! Während des Ganges über den flachen Rücken zum Rotstocksattel taucht sie auf: welch ein herrlicher Anblick! Alle freuen wir uns - und sind ergriffen ob dieses Naturschauspiels! Der Weiterweg ist nun noch einmal um eine Variante reicher; der kurze steilere Aufstieg gegen P. 2826, welcher nordwestseitig umgangen wird, schnell vollbracht. Kurz davor, wie auch nachher, im Sattel, welcher dann zum Gipfel führt, ist leider zu beobachten, wie sich der Chlitalfirn wieder massiv "zurückgezogen" hat - sprich: die Erderwärmung hier ganze Arbeit geleistet hat ...

Bei P. 2798 angelangt, stehen die letzten paar Minuten des zwar steileren, schuttigen Aufstieges zu unserem Gipfelziel bevor - diese bringen wir jedoch alle schnell hinter uns - und fallen uns vor Glück auf dem höchsten Punkt in die Arme: der Uri Rotstock "gehört" uns! Wie freue ich mich, mit meinen drei Töchtern auf meinem Lieblingsberg zu stehen - und diese guten Wetterverhältnisse angetroffen zu haben; und dazu durfte ich auch Urs vom SAC Einsiedeln ein erstes Mal auf diesen Gipfel führen - nachdem ich vor drei Jahren (Ende August) auf einer Clubtour fünf Mitglieder ein erstes Mal vom "Charme" des Uri Rotstockes überzeugen konnte ... Nur etwas schade, dass der Saharastaub die Sicht beeinträchtigte; Brunnen lag bereits im Dunst - doch die Sicht auf die Gegenseite, zu Titlis, Wissigstock und Engelberger Rotstock ist schon ausnehmend schön.

Wir geniessen an der wärmenden Sonne eine ausgiebige Gipfelrast, bevor wir uns auf demselben Weg zurückbegeben. Noch einmal nehmen wir Gitschen und Blüemlisalpfirn von oben in uns auf, bevor wir das steile Geröllfeld Richtung Seitenmoräne hinabsteigen. Dies, wie auch das nun problemlose Wandern im morgens unübersichtlichen Felsgelände, ist einfach. So streben wir an Dutzenden von Tourengängern vorbei der Gitschenhörelihütte zu - haben wir doch die letzten Aufräumarbeiten zu erledigen; und unseren Durst zu stillen. (Heinzelmännchen haben in der Zwischenzeit jedoch unser Morgengeschirr bereits abgewaschen und verräumt; es bleibt uns so nicht mehr viel Arbeit).

Der weitere Abstieg zur Biwaldalp gestaltet sich einfach; dort heisst es, unsere Rechnung zu begleichen, den Schlüssel abzugeben, eine stärkende Rast einzuschalten - und sich von der freundlichen Frau Infanger sr. zu verabschieden. Aus knieschonenden Gründen nehmen für den weiteren Abstieg die sanfte Variante übers Jäntli unter die Füsse - und gelangen so auch relativ rasch zur Station der LSB bei St. Jakob. Hier warten bereits gegen Hundert Leute aufs Postauto (ein grosser Verein hat einen Extrakurs bestellt); wir geniessen die letzten Minuten an einem Seitenbach des Isitalerbaches ...

Ich danke euch allen herzlich; ein lange gehegter Wunsch, ein grosser Traum, ist für mich in Erfüllung gegangen! Ich hoffe, ich kann mit Céline, Viviane und A-D nun jedes Jahr eine derartige tolle Tour unternehmen!

Tourengänger: Felix


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Kommentare (6)


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El Chasqui hat gesagt: Uri-Rote
Gesendet am 27. August 2011 um 15:19
Salü Felix
gratuliere Dir zu dieser Tour und dem tollen Bericht! Auch für mich ist der U.R.S der Lieblingsberg und tatsächlich bin ich dort auch schon mit meinen beiden Töchtern hoch!
Herzliche Grüsse
Urs

Baldy und Conny hat gesagt: gratulieren
Gesendet am 27. August 2011 um 18:31
Euch allen zum Gipfelerfolg und Dir, lieber Felix, zum informativen Bericht und wie immer, den tollen Fotos.
Gruess Angelo und Conny

Bombo hat gesagt:
Gesendet am 27. August 2011 um 19:28
Gratuliere Euch, Felix - super schön, dass Ihr den Uri Rotstock als Familie gerockt habt - ein Erlebnis, welches sicher noch über mehrere Generationen weitererzählt wird.

Lg, Dominik

johnny68 hat gesagt: Ich war am 17. August 2011 oben
Gesendet am 27. August 2011 um 19:42
Ich gratuliere euch zu dieser Besteigung, zum interessanten Bericht und zu den tollen Fotos. Berichte wie dieser können mich animieren, einen Berg zu besteigen, der nicht gerade vor meiner Haustüre liegt. Die Uri Rotstock-Tour war, natürlich auch dank des guten Wetters, eines meiner Highlights in diesem Jahr.
Gruss
Johnny

Sputnik Pro hat gesagt: Family on the Top!
Gesendet am 29. August 2011 um 16:24
Hallo zusammen!

Herzliche Gratulation zum schönen Gipfelerfolg auf dem Uri-Rotstock! Der Berg stand auch am Anfang meiner Berwunschlisten und er ist tatsächlich besonders schön, eine richtige Aussichtswarte der Zentralschweiz!

LG, Andi

Nicole hat gesagt: Das sind Momente die bleiben...
Gesendet am 29. August 2011 um 17:11
...bewegen und im Herzen in Erinnerung sich brennen!

Lieber Felix, ein toller Bericht der berührt...umso mehr, dass ich dies verpasste.

herzlichst Nicole


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