Chüeplanggenstock (3208 m) via SW-Grat
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Kraxeltour in wilder und einsamer Umgebung
Im Urner Land findet sich immer wieder eine Perle für den Alpinwanderer, abseits der Massen und in mitten herrlich einsamer Gegenden. Der Chüeplanggenstock im Voralptal ist eine solche kleine Perle; für uns war es eine ideale Einlauftour für den Ostgrat des Sustenhorns, den wir am folgenden Tag begehen wollten. Praktischerweise kann man bei der Voralphütte das Material deponieren und vom Gipfel des Chüeplanggenstock die Route über den Ostgrat genau studieren.
Während der erstaunlich milden Morgenstunden machten wir uns auf den Weg von der Voralpkurve (1409 m) Richtung Hütte. Die Tatsache, dass die Hütte schon bald zu sehen ist, sollte nicht dazu verleiten, die angeschriebenen 2h15min zu belächeln - der Weg zieht sich und die Hütte scheint nicht näher zu kommen. Irgendwann standen wir dann aber doch - rechtzeitig zum zweiten Frühstück - auf der Terasse der schön gelegenen Voralphütte (2126 m). Hier deponierten wir großzügig Material und machten uns auf den Weiterweg.
Zunächst folgten wir dem gut ausgebauten und markierten Weg Richtung Salbithütte bzw. Hängebrücke (die meisten Wegweiser sind nur mit der Aufschrift "Brücke" versehen - die Prioritäten der meisten Wanderer also ganz klar auszumachen). Über die Flüestaffel (2385 m) erreichten wir die grasigen Hänge der Chüeplanggen. Ein großer Steinmann markierte für uns den Abschied von der blau-weißen Autobahn und den Eintritt in die Einsamkeit. Von hier aus zogen wir nach oben in Richtung des auffälligen Couloirs, durch das wir in den Sattel nördlich von P. 2706 gelangten. Die Grashänge und das Schrofengelände im Couloir sind steil, und waren bei noch feuchtem Gras nicht immer einfach zu begehen. Im Couloir kann teilweise in den Fels ausgewichen werden, doch dieser ist nicht immer über jeden Zweifel erhaben.
Bei P. 2706 betritt man dann den Südwestgrat, der zunächst noch aus felsdurchsetztem Grasgelände besteht, das aber bald in einen Blockgrat mündet. Nun folgten wir - mehr oder weniger - dem Grat rechts an der Abbruchkante entlang. Der Grat führt über einige schöne Boulder- und Kletterstellen (I-II) und blockiges Gehgelände direkt zum Gipfel. Einige Türme können links umgangen werden, teilweise sind die Felsen oben etwas wackelig. Nach 3 Stunden von der Voralphütte aus standen wir auf dem Gipfel des Chüeplanggenstocks (3208 m). Zwar hatte sich das Wetter mittlerweile etwas eingetrübt, aber das Panorama war die Mühen wert. Vorallem der unverstellte Blick zum Sustenhorn war eindrücklich. Wir konnten die Routenverlauf über den Ostgrat genau studieren und freuten uns auf das morgige Abenteuer.
Auf dem gleichen Weg stiegen wir wieder zu P. 2706 hinunter. Da wir keine grosse Lust mehr hatten, durch das grosse Couloir abzusteigen, wählten wir nun die - im Nachhinein deutlich bessere - Variante durch das kleine östliche Couloir. Nach ein paar Metern abklettern (II) weitete sich die Rinne und wir stiegen über den steilen Grashang hinunter zu einem kleinen Pfad, der uns rechts um die Felsen herum an den Fuss des grossen Couloirs führte. Von hier stiegen wir wieder auf den Wanderweg ab und erreichten bald darauf die Voralphütte (ca. 2h Gehzeit vom Gipfel).
Eine interessante Tour in vollkommener Einsamkeit. Ausser Geissen mit ihren Jungen, einem Hasen, und Schafen in den Hängen unterhalb des Grates waren wir alleine. Der Grat beeindruckt durch seine Wildheit und die teils tief-schwarzen Felsen, die in bizarren Formationen zusammengewürfelt sind. Obwohl manche Passagen in Punkto Festigkeit nicht über alle Zweifel erhaben sind, ist der Fels absolut griffig und bietet Kraxelgenuss pur.
Eine Anmerkung zur Schwierigkeit: Wir würden die Tour als klassische "T5" einstufen; die Kletterstellen liegen nicht über II. Bruno Müller bewertet in seinem Führer "Zentralschweizer Alpen" den SW-Grat (R. 245) allerdings ausdrücklich als Hochtour mit "WS". Wir geben daher beide Bewertungen an - die übergänge sind bekanntlich fliessend.
Zur Ausrüstung: wir hatten ausser ein paar Schlingen und einer Reepschnur für Notfälle kein weiteres Sicherungsmaterial dabei. Wer möchte, der kann Seil und Schlingen mitbringen; auf dem Grat kann gut an Zacken gesichert werden. Durch das kleine Couloir kann abgeseilt werden (40-50 m Seil hier nützlich); eine Schlinge ist bereits vorhanden.
Im Urner Land findet sich immer wieder eine Perle für den Alpinwanderer, abseits der Massen und in mitten herrlich einsamer Gegenden. Der Chüeplanggenstock im Voralptal ist eine solche kleine Perle; für uns war es eine ideale Einlauftour für den Ostgrat des Sustenhorns, den wir am folgenden Tag begehen wollten. Praktischerweise kann man bei der Voralphütte das Material deponieren und vom Gipfel des Chüeplanggenstock die Route über den Ostgrat genau studieren.
Während der erstaunlich milden Morgenstunden machten wir uns auf den Weg von der Voralpkurve (1409 m) Richtung Hütte. Die Tatsache, dass die Hütte schon bald zu sehen ist, sollte nicht dazu verleiten, die angeschriebenen 2h15min zu belächeln - der Weg zieht sich und die Hütte scheint nicht näher zu kommen. Irgendwann standen wir dann aber doch - rechtzeitig zum zweiten Frühstück - auf der Terasse der schön gelegenen Voralphütte (2126 m). Hier deponierten wir großzügig Material und machten uns auf den Weiterweg.
Zunächst folgten wir dem gut ausgebauten und markierten Weg Richtung Salbithütte bzw. Hängebrücke (die meisten Wegweiser sind nur mit der Aufschrift "Brücke" versehen - die Prioritäten der meisten Wanderer also ganz klar auszumachen). Über die Flüestaffel (2385 m) erreichten wir die grasigen Hänge der Chüeplanggen. Ein großer Steinmann markierte für uns den Abschied von der blau-weißen Autobahn und den Eintritt in die Einsamkeit. Von hier aus zogen wir nach oben in Richtung des auffälligen Couloirs, durch das wir in den Sattel nördlich von P. 2706 gelangten. Die Grashänge und das Schrofengelände im Couloir sind steil, und waren bei noch feuchtem Gras nicht immer einfach zu begehen. Im Couloir kann teilweise in den Fels ausgewichen werden, doch dieser ist nicht immer über jeden Zweifel erhaben.
Bei P. 2706 betritt man dann den Südwestgrat, der zunächst noch aus felsdurchsetztem Grasgelände besteht, das aber bald in einen Blockgrat mündet. Nun folgten wir - mehr oder weniger - dem Grat rechts an der Abbruchkante entlang. Der Grat führt über einige schöne Boulder- und Kletterstellen (I-II) und blockiges Gehgelände direkt zum Gipfel. Einige Türme können links umgangen werden, teilweise sind die Felsen oben etwas wackelig. Nach 3 Stunden von der Voralphütte aus standen wir auf dem Gipfel des Chüeplanggenstocks (3208 m). Zwar hatte sich das Wetter mittlerweile etwas eingetrübt, aber das Panorama war die Mühen wert. Vorallem der unverstellte Blick zum Sustenhorn war eindrücklich. Wir konnten die Routenverlauf über den Ostgrat genau studieren und freuten uns auf das morgige Abenteuer.
Auf dem gleichen Weg stiegen wir wieder zu P. 2706 hinunter. Da wir keine grosse Lust mehr hatten, durch das grosse Couloir abzusteigen, wählten wir nun die - im Nachhinein deutlich bessere - Variante durch das kleine östliche Couloir. Nach ein paar Metern abklettern (II) weitete sich die Rinne und wir stiegen über den steilen Grashang hinunter zu einem kleinen Pfad, der uns rechts um die Felsen herum an den Fuss des grossen Couloirs führte. Von hier stiegen wir wieder auf den Wanderweg ab und erreichten bald darauf die Voralphütte (ca. 2h Gehzeit vom Gipfel).
Eine interessante Tour in vollkommener Einsamkeit. Ausser Geissen mit ihren Jungen, einem Hasen, und Schafen in den Hängen unterhalb des Grates waren wir alleine. Der Grat beeindruckt durch seine Wildheit und die teils tief-schwarzen Felsen, die in bizarren Formationen zusammengewürfelt sind. Obwohl manche Passagen in Punkto Festigkeit nicht über alle Zweifel erhaben sind, ist der Fels absolut griffig und bietet Kraxelgenuss pur.
Eine Anmerkung zur Schwierigkeit: Wir würden die Tour als klassische "T5" einstufen; die Kletterstellen liegen nicht über II. Bruno Müller bewertet in seinem Führer "Zentralschweizer Alpen" den SW-Grat (R. 245) allerdings ausdrücklich als Hochtour mit "WS". Wir geben daher beide Bewertungen an - die übergänge sind bekanntlich fliessend.
Zur Ausrüstung: wir hatten ausser ein paar Schlingen und einer Reepschnur für Notfälle kein weiteres Sicherungsmaterial dabei. Wer möchte, der kann Seil und Schlingen mitbringen; auf dem Grat kann gut an Zacken gesichert werden. Durch das kleine Couloir kann abgeseilt werden (40-50 m Seil hier nützlich); eine Schlinge ist bereits vorhanden.
Tourengänger:
alpinos

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Kommentare (1)