Weissmies (4'017m) - mein erster (Geburtstags) Viertausender


Publiziert von Paet , 15. August 2011 um 22:56. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:13 August 2011
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2500 m
Abstieg: 900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW Saas Grund
Unterkunftmöglichkeiten:Hohsaas
Kartennummer:1329 Saas

Geburtstage an einem Sonntag bieten sich geradezu an, um etwas Besonderes zu organisieren. Oder aber, etwas Besonderes zu unternehmen. Und so war der Plan in diesem Jahr, an meinem Geburtstag meinen ersten Viertausender zu besteigen. Auch Petrus schien dem Plan wohlgesonnen, denn das Wetter hat wunderbar mitgemacht. Hier die Eindrücke unserer Tour von Saas Grund über Hohsaas auf den Weissmies.

Tag 1: Aufstieg nach Hohsaas
Das Bergrestaurant/Unterkunft Hohsaas wirbt auf seiner homepage (http://www.bergrestaurant-hohsaas.ch/) mit dem Routenbeschrieb: "Der Weg führt durch frisch duftende Nadelwälder über saftige Alp- und Bergwiesen zur Triftalp und den Kreuzboden. Den Abschluss der Wanderung bildet eine imposante Moränenlandschaft." Das trift die Sache ganz gut. Wir nehmen uns Zeit, geniessen das Panorama und legen eine längere Rast bei der Mittelstation der Hohsaas-Bahn ein. In etwas mehr als 4 Std. gelangen wir so von Saas Grund aus nach Hohsaas. Die 1600hm mögen etwas abschrecken, aber ich habe jeden Höhenmeter davon genossen und dank der ziemlich angenehm konstanten Steigung, kommt man schnell voran. Sehr empfehlenswert. Ausserdem geniessen wir nach dem Aufstieg aus eigener Kraft das leckere Abendessen doppelt (auf jeden Fall mit doppeltem Appetit). Die Abendsonne beleuchtet den Weissmies im schönsten Licht und steigert die Vorfreude auf den nächsten Tag.

Tag 2: Hohsaas - Weissmies
Tagwache um 04.00 Uhr, Frühstück (ein veritables Frühstücksbuffet!) um 04.30 Uhr, Abmarsch noch vor den ersten Sonnenstrahlen, kurz nach 5 Uhr. Im Schein der Stirnlampen steigen wir zum Gletscher auf. Der Vollmond scheint vom sternenklaren Himmel und sorgt für eine ganz besondere Stimmung. Bald ist die Stelle erreicht, an der schon zwei Seilschaften vor uns dabei sind, sich anzuseilen. Der Vollmond erhellt nach wie vor die Nacht und mittlerweile beginnt's zu dämmern. Also Stirnlampen weg, Sonnenbrillen bereit und ab auf den Gletscher.

Wir folgen mit etwas Abstand den zwei Seilschaften vor uns. Die ersten paar hundert Meter, auf flachem Gletscher, müssen wir uns den Weg über die Spalten suchen (Spur nicht ersichtlich) treffen jedoch bald auf eine Schneeauflage, von wo aus dann ein jederzeit sehr gut ersichtlicher "Weg" auf den Gipfel führt. Über die zahlreichen Spalten führen solide wirkende Schneebrücken. Manchmal müssen wir auch einen etwas grösseren Schritt über offene Risse nehmen. Bald erreichen wir die eindrückliche Sérac Zone. Auch hier scheinen die Schneebrücken solide, Eis und Schnee sind hart gefroren. Die berühmt berüchtigte Alu-Leiter steht isoliert mit dem Gletscher verwachsen und wird nicht mehr verwendet. Statt dessen windet sich die Aufstiegsspur relativ steil um einen Gletscherturm. 

Mittlerweile sind wir einer grösseren und einer kleinere Seilschaften vor uns aufgelaufen (es herrscht Hochbetrieb!) und starten ein Überholmanöver. Das kostet zwar ziemlich viel Kraft und treibt den Puls in die Höhe, doch umso angenehmhr steigen wir danach - in unserem Tempo - dem Gipfel entgegen. Die Sonne scheint auf die Mischabelgruppe und erhellt das Monte Rosa Massiv. Ein fantastisches Panorama. Der Weissmies liegt immernoch im Schatten und wir kommen im harten Schnee gut voran. 

Es folgt der finale Gipfelaufstieg und damit gleichzeitig das steilste Stück der Tour. Kaum haben wir auch dieses bezwungen, klettert die Sonne über den Weissmies Gipfel und wir ersteigen die letzten Meter exakt der Sonne entgegen. Gut 3 Std. nach Abmarsch haben wir den Gipfel als 5. Seilschaft an diesem Tag erreicht. Trotz der Sonne und der gigantischen Aussicht hält es uns nicht lange hier oben. Der ungemütlich kalte Wind treibt uns schnell in den Abstieg. Zahlreiche Seilschaften kommen uns entgegen. Bei der Sérac Zone treffen wir auf die aufsteigenden Tagestouristen. Der Aufstiegsspur folgend geht es problemlos zurück zur Hohsaas Hütte, welche wir kurz nach 10 Uhr, also nach gut 5 Stunden, erreichen.

Hier gönnen wir uns erstmal eine ausgiebige Stärkung und betrachten die vielen Alpinisten, die sich wie Ameisen auf den Berg hoch oder schon von ihm hinunter bewegen. Den Weg von Hohsaas nach Saas Grund schenken wir uns und nehmen die Gondelbahn. Dividiert man die 12 Franken Fahrtkosten durch die 1600hm so kommt man auf einen Preis von rund 80 Rappen pro 100hm gespartem Abstieg. Wenn das kein gutes Angebot ist... 

Tourengänger: Paet, zaissmo, sake, Chrigae


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