Mont Blanc via Aguille de Bionnassay - unsupported solo -
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Mont Blanc via Aguille de Bionnassay - unsupported solo - (30.07.2011 - 01.08.2011)
Besteigungsbericht
Neben all den Traumzielen in Chamonix kamen für mich dieses Jahr vor allem drei Stück in Frage: Domes de Miage, Aguille de Bionnassay und letzten Endes das Dach Europas, der Mont Blanc. Schnell reifte dabei der Entschluss diese drei Ziele zu einer Traumtour zu kombinieren und das Wetter spielte dann in der zweiten Woche meines Sommerurlaubs mit. Die Lage besserte sich nach einer durchwachsenen ersten Woche und es kündigte sich für vier Tage herrliches Wetter an. Genug Zeit für das diesjährige Projekt.
Nach einer ruhigen Nacht ging es am Morgen des 30. Juli schließlich los. Entspanntes Aufstehen und das Einkaufen von Reiseproviant, sowie der letzte Check der Ausrüstung standen auf dem Plan, bevor ich gegen 12:00 Uhr vom Parkplatz in Les Contamines mit einem vollen Rucksack, Zelt, Kocher und allem was man sonst noch braucht, zum Refuge du Conscrits aufbrach.
Die ersten paar Meter waren nun tatsächlich etwas mühsam, da ich es bei meinen Touren schon lange nicht mehr gewohnt war so schwer zu tragen. Fluch und Segen der schnellen Tagestouren könnte man auch sagen...
Aufgrund von gutem Trainingszustand ging der Aufstieg zum Refuge Tre la Tete jedoch zügig voran, wo ich eine kleine Rast einlegte und frisch gestärkt in Richtung Refuge Conscrits weiter marschierte.
Der weitere Weg gestaltete sich zunächst entspannt auf einem gut ausgetretenem Weg und setzte sich dann auf dem mit Schutt und Geröll bedeckten Rücken des Tre La Tete Gletschers fort. Durch den starken Gletscherschwund war es im oberen Teil des Zustiegs zum Refuge nötig geworden Leitern anzubringen um den Zustieg zu erleichtern. Ich staunte dabei nicht schlecht, weil es eine der Stellen ist, an denen einem der Rückgang des Gletschers besonders auffällt.
Unmittelbar vor der Ankunft am Refuge kippte jedoch das Wetter und es begann zu regnen was nur herunterkam. An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an Meteo-Chamonix für das Bergwetter... ;-)
In strömendem Regen baute ich in Rekordzeit mein Zelt auf und verkroch mich darin. Hoffend das das Wetter sich bis zum Morgen wieder bessern würde.
Dies war zum Glück (oder wie angekündigt?) der Fall. Als ich um 4:00 Uhr aufstand war der Himmel bereits wieder sternenklar und ich begann damit in aller Ruhe Tee zu kochen, zu frühstücken und die Steinböcke neben meinem Zelt zu beobachten. Einziges Manko waren die vom Vorabend immer noch feuchten und eiskalten Klamotten in die es dann wieder hineinging. Bei dem Gedanken an das heutige Tagesprogramm war das aber gut zu verschmerzen. Ich packte in aller Ruhe zusammen und setzte gut ausgeruht meinen Aufstieg zu den Domes de Miage fort.
Nach einem kurzen Stück Fußmarsch erreichte ich gerade noch rechtzeitig mit den einsetzenden Sonnenstrahlen das Ende des Gletschers. Dieser war in der Nacht davor gut angefroren, was mir zusammen mit einem guten Marschtempo doch ein Minimum an Sicherheit vermittelte. Alleine einen Gletscher zu überqueren, selbst wenn er spaltenarm ist, muss schließlich auch nicht öfter als unbedingt nötig sein. Daran ändert auch die gut ausgetretene Spur nichts!
Im Aufstieg zum Col de Miage wurde es nun etwas steiler und vor allem im letzten Aufstieg auf den Grat zum Refuge Durier spürte man die zusätzlichen Kilogramm auf dem Rücken doch deutlich. Dies tat dem Genuss oben am "Gipfel" vor dem weiteren Grat aber keinen Abbruch. Ebenfalls waren die feuchten Klamotten in der Sonne schlagartig trocken. Oben angekommen machte ich erstmal eine schöne Pause und nahm mir Zeit den Ausblick auf den Mont Blanc zu genießen.
Der Abstieg zum Refuge Durier war eine wunderbare Grattour mit tollen Tief- und Ausblicken. Stellenweise wurde der Schnee dabei von kurzen Fels- und Kletterpassagen unterbrochen, welche aber keine großen Schwierigkeiten darstellen. An einer Stelle wird jedoch für gewöhnlich abgeseilt, was für den Solo-Bergsteiger falls er nicht ein Minimum an Seil dabei hat und abklettern muss ein bisschen knifflig wird. Nach dieser Stelle ist der Rest des Grates einfach nur noch ein purer Genuss. Rechts der Blick hinab auf den Miage Gletscher und die italienische Mont Blanc Route, links der Blick hinab ins Tal von Les Contamines.
Das Refuge Durier ist eine kleine Hütte, jedoch mit einer sehr netten mehrsprachigen Hüttenwirtin (franz., ital. und englisch). Der Platz vor der Hütte ist einer der Besten Biwakplätze, die man sich vorstellen kann. Für die Aussicht auf den Sonnenuntergang gibt es mindestens Fünf Sterne! In der netten Gesellschaft einiger Italiener und Spanier verbrachte ich einen wunderschönen Abend auf 3358 Metern.
Die Nacht war wieder knackig kalt und sternenklar als ich um kurz vor 3:00 Uhr aufstand. Perfekte Bedingungen an diesem Morgen. Lediglich der bitterkalte Wind fuhr mir in die Knochen, als ich mein Zelt abbaute und mich abmarschbereit machte. Beim anschließenden Aufstieg zur Aguille de Bionnassay wurde mir jedoch sehr schnell wieder warm. Die gut sichtbare Spur wand sich zuerst über mäßig steilen Firn hinauf bis zu einer kurzen, aber mir schwerem Rucksack doch anspruchsvollen Kletterstelle und danach über ein letztes Firnfeld auf den Gipfel. Dieses ist zwar am Schluss recht steil, jedoch technisch unschwierig. Nach einem kurzen Gipfelphoto setzte ich meinen Weg über den recht schmalen und leider von der Sonne bereits etwas aufgeweichten Grat zum Piton des Italiens fort. Da ich an der Kletterstelle mehr Zeit als geplant benötigt hatte, wurde die Überquerung des Grates etwas zitterig.
Als das Gelände zum Dome du Gouter wieder anstieg spürte ich trotz guten Trainings und guter Akklimatisation zum ersten mal die Höhe. Der Aufstieg zum Dome zog sich für mein Gefühl ewig hin und hatte das Gefühl nur noch quälend langsam voran zu kommen. In diesem Teil der Tour dachte ich nicht nur einmal daran auf dem Dome umzudrehen und auf die anschließende Besteigung des Mont Blanc zu verzichten.
Irgendwie erreichte ich letztendlich doch den Gipfel des Dome und das dabei auch noch in einer recht brauchbaren Zeit. Der weitere Weg zum Vallot-Biwak ging dann auch schnell vonstatten, der Akklimatisierung in der ersten Woche sei Dank. Am Vallot-Biwak deponierte ich meinen Rucksack und kam auf einmal wunderbar schnell voran. Hatte ich, bevor ich den Rucksack ablegte noch keine Ahnung, ob ich das letzte Stück des Aufstiegs schaffe, hatte ich nun das Gefühl, als ob ich förmlich nach oben flog.
Auf dem Bosses-Grat war noch eine Seilschaft vor mir unterwegs, die aber sehr schlecht akklimatisiert war und sich nur quälend langsam nach oben kämpfte, alle 5 Schritte anhaltend und nach Atem ringend. Ich überholte sie und kam gut voran. Nach einiger Zeit wurde das Gelände dann flacher und mit einem Mal ging es nicht mehr höher.
Ich erreichte das Dach Europas am 1. August gegen 14:00 Uhr. Mit mir war nur noch ein französischer Bergsteiger auf dem Gipfel. Wir gratulierten uns, photographierten uns gegenseitig und machten uns danach schnell wieder an den Abstieg zu dieser schon recht späten Stunde.
Der Abstieg zur Gouter-Hütte verlief zügig und ich war erstaunt, dass meine Beine immer noch Kraft hatten. An der Gouter-Hütte angekommen, war ich froh darüber mir einen anderen Zustieg ausgesucht zu haben. So arrogant es jetzt vielleicht auch klingen mag, man glaubt nicht, was dort für Leute herumspringen. Aber in diesem Sinne: Suum Cuique, jedem das Seine. Ist schließlich nicht mein Leben. Aber trotzdem halte ich eine Mont Blanc Besteigung ohne Steigeisen und in Baumwoll-Jogginghosen für mehr als nur grob fahrlässig!
Ich setzte meinen Abstieg weiter fort um an der Tete Rousse Hütte ein letztes mal zu übernachten, da der Weg bis nach Les Contamines doch noch ein ganz schönes Stück Fußmarsch war. Das Grand Couloir verhielt sich zu dieser späten Stunde erstaunlicherweise ruhig, so dass es ich es in einem schnellen Sprint gefahrlos hinter mir lassen konnte.
An der Tete-Rousse Hütte angekommen entschied ich mich nun doch dazu weiter abzusteigen und den Weg bis zum Auto in einem Gewaltmarsch an diesem Abend noch zu erledigen. Ich erreichte Nid d'Aigle in der Dämmerung und stieg dann weiter über die Bahnlinie bis nach Bellevue ab. Obwohl ich mittlerweile fast stehend K.O. war, schaffte ich es irgendwie bis nachts um 2:00 Uhr ans Auto, wo ich nach fast 22 Stunden Gehzeit augenblicklich ins Koma fiel.
Erst am nächsten Morgen habe ich eigentlich richtig realisiert, was ich am Tag davor geleistet hatte. Ich muss zugegeben, dass ich schon mächtig stolz darauf bin diese Tour tatsächlich ohne jegliche fremde Hilfsmittel und im Alleingang durchgezogen zu haben.
Auch wenn das Solo-Bergsteigen sicher nicht immer die optimalste Form des Bergsteigens darstellt, so stellt sie zumindest die ehrlichste Form dar.
Besteigungsbericht
Neben all den Traumzielen in Chamonix kamen für mich dieses Jahr vor allem drei Stück in Frage: Domes de Miage, Aguille de Bionnassay und letzten Endes das Dach Europas, der Mont Blanc. Schnell reifte dabei der Entschluss diese drei Ziele zu einer Traumtour zu kombinieren und das Wetter spielte dann in der zweiten Woche meines Sommerurlaubs mit. Die Lage besserte sich nach einer durchwachsenen ersten Woche und es kündigte sich für vier Tage herrliches Wetter an. Genug Zeit für das diesjährige Projekt.
Nach einer ruhigen Nacht ging es am Morgen des 30. Juli schließlich los. Entspanntes Aufstehen und das Einkaufen von Reiseproviant, sowie der letzte Check der Ausrüstung standen auf dem Plan, bevor ich gegen 12:00 Uhr vom Parkplatz in Les Contamines mit einem vollen Rucksack, Zelt, Kocher und allem was man sonst noch braucht, zum Refuge du Conscrits aufbrach.
Die ersten paar Meter waren nun tatsächlich etwas mühsam, da ich es bei meinen Touren schon lange nicht mehr gewohnt war so schwer zu tragen. Fluch und Segen der schnellen Tagestouren könnte man auch sagen...
Aufgrund von gutem Trainingszustand ging der Aufstieg zum Refuge Tre la Tete jedoch zügig voran, wo ich eine kleine Rast einlegte und frisch gestärkt in Richtung Refuge Conscrits weiter marschierte.
Der weitere Weg gestaltete sich zunächst entspannt auf einem gut ausgetretenem Weg und setzte sich dann auf dem mit Schutt und Geröll bedeckten Rücken des Tre La Tete Gletschers fort. Durch den starken Gletscherschwund war es im oberen Teil des Zustiegs zum Refuge nötig geworden Leitern anzubringen um den Zustieg zu erleichtern. Ich staunte dabei nicht schlecht, weil es eine der Stellen ist, an denen einem der Rückgang des Gletschers besonders auffällt.
Unmittelbar vor der Ankunft am Refuge kippte jedoch das Wetter und es begann zu regnen was nur herunterkam. An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an Meteo-Chamonix für das Bergwetter... ;-)
In strömendem Regen baute ich in Rekordzeit mein Zelt auf und verkroch mich darin. Hoffend das das Wetter sich bis zum Morgen wieder bessern würde.
Dies war zum Glück (oder wie angekündigt?) der Fall. Als ich um 4:00 Uhr aufstand war der Himmel bereits wieder sternenklar und ich begann damit in aller Ruhe Tee zu kochen, zu frühstücken und die Steinböcke neben meinem Zelt zu beobachten. Einziges Manko waren die vom Vorabend immer noch feuchten und eiskalten Klamotten in die es dann wieder hineinging. Bei dem Gedanken an das heutige Tagesprogramm war das aber gut zu verschmerzen. Ich packte in aller Ruhe zusammen und setzte gut ausgeruht meinen Aufstieg zu den Domes de Miage fort.
Nach einem kurzen Stück Fußmarsch erreichte ich gerade noch rechtzeitig mit den einsetzenden Sonnenstrahlen das Ende des Gletschers. Dieser war in der Nacht davor gut angefroren, was mir zusammen mit einem guten Marschtempo doch ein Minimum an Sicherheit vermittelte. Alleine einen Gletscher zu überqueren, selbst wenn er spaltenarm ist, muss schließlich auch nicht öfter als unbedingt nötig sein. Daran ändert auch die gut ausgetretene Spur nichts!
Im Aufstieg zum Col de Miage wurde es nun etwas steiler und vor allem im letzten Aufstieg auf den Grat zum Refuge Durier spürte man die zusätzlichen Kilogramm auf dem Rücken doch deutlich. Dies tat dem Genuss oben am "Gipfel" vor dem weiteren Grat aber keinen Abbruch. Ebenfalls waren die feuchten Klamotten in der Sonne schlagartig trocken. Oben angekommen machte ich erstmal eine schöne Pause und nahm mir Zeit den Ausblick auf den Mont Blanc zu genießen.
Der Abstieg zum Refuge Durier war eine wunderbare Grattour mit tollen Tief- und Ausblicken. Stellenweise wurde der Schnee dabei von kurzen Fels- und Kletterpassagen unterbrochen, welche aber keine großen Schwierigkeiten darstellen. An einer Stelle wird jedoch für gewöhnlich abgeseilt, was für den Solo-Bergsteiger falls er nicht ein Minimum an Seil dabei hat und abklettern muss ein bisschen knifflig wird. Nach dieser Stelle ist der Rest des Grates einfach nur noch ein purer Genuss. Rechts der Blick hinab auf den Miage Gletscher und die italienische Mont Blanc Route, links der Blick hinab ins Tal von Les Contamines.
Das Refuge Durier ist eine kleine Hütte, jedoch mit einer sehr netten mehrsprachigen Hüttenwirtin (franz., ital. und englisch). Der Platz vor der Hütte ist einer der Besten Biwakplätze, die man sich vorstellen kann. Für die Aussicht auf den Sonnenuntergang gibt es mindestens Fünf Sterne! In der netten Gesellschaft einiger Italiener und Spanier verbrachte ich einen wunderschönen Abend auf 3358 Metern.
Die Nacht war wieder knackig kalt und sternenklar als ich um kurz vor 3:00 Uhr aufstand. Perfekte Bedingungen an diesem Morgen. Lediglich der bitterkalte Wind fuhr mir in die Knochen, als ich mein Zelt abbaute und mich abmarschbereit machte. Beim anschließenden Aufstieg zur Aguille de Bionnassay wurde mir jedoch sehr schnell wieder warm. Die gut sichtbare Spur wand sich zuerst über mäßig steilen Firn hinauf bis zu einer kurzen, aber mir schwerem Rucksack doch anspruchsvollen Kletterstelle und danach über ein letztes Firnfeld auf den Gipfel. Dieses ist zwar am Schluss recht steil, jedoch technisch unschwierig. Nach einem kurzen Gipfelphoto setzte ich meinen Weg über den recht schmalen und leider von der Sonne bereits etwas aufgeweichten Grat zum Piton des Italiens fort. Da ich an der Kletterstelle mehr Zeit als geplant benötigt hatte, wurde die Überquerung des Grates etwas zitterig.
Als das Gelände zum Dome du Gouter wieder anstieg spürte ich trotz guten Trainings und guter Akklimatisation zum ersten mal die Höhe. Der Aufstieg zum Dome zog sich für mein Gefühl ewig hin und hatte das Gefühl nur noch quälend langsam voran zu kommen. In diesem Teil der Tour dachte ich nicht nur einmal daran auf dem Dome umzudrehen und auf die anschließende Besteigung des Mont Blanc zu verzichten.
Irgendwie erreichte ich letztendlich doch den Gipfel des Dome und das dabei auch noch in einer recht brauchbaren Zeit. Der weitere Weg zum Vallot-Biwak ging dann auch schnell vonstatten, der Akklimatisierung in der ersten Woche sei Dank. Am Vallot-Biwak deponierte ich meinen Rucksack und kam auf einmal wunderbar schnell voran. Hatte ich, bevor ich den Rucksack ablegte noch keine Ahnung, ob ich das letzte Stück des Aufstiegs schaffe, hatte ich nun das Gefühl, als ob ich förmlich nach oben flog.
Auf dem Bosses-Grat war noch eine Seilschaft vor mir unterwegs, die aber sehr schlecht akklimatisiert war und sich nur quälend langsam nach oben kämpfte, alle 5 Schritte anhaltend und nach Atem ringend. Ich überholte sie und kam gut voran. Nach einiger Zeit wurde das Gelände dann flacher und mit einem Mal ging es nicht mehr höher.
Ich erreichte das Dach Europas am 1. August gegen 14:00 Uhr. Mit mir war nur noch ein französischer Bergsteiger auf dem Gipfel. Wir gratulierten uns, photographierten uns gegenseitig und machten uns danach schnell wieder an den Abstieg zu dieser schon recht späten Stunde.
Der Abstieg zur Gouter-Hütte verlief zügig und ich war erstaunt, dass meine Beine immer noch Kraft hatten. An der Gouter-Hütte angekommen, war ich froh darüber mir einen anderen Zustieg ausgesucht zu haben. So arrogant es jetzt vielleicht auch klingen mag, man glaubt nicht, was dort für Leute herumspringen. Aber in diesem Sinne: Suum Cuique, jedem das Seine. Ist schließlich nicht mein Leben. Aber trotzdem halte ich eine Mont Blanc Besteigung ohne Steigeisen und in Baumwoll-Jogginghosen für mehr als nur grob fahrlässig!
Ich setzte meinen Abstieg weiter fort um an der Tete Rousse Hütte ein letztes mal zu übernachten, da der Weg bis nach Les Contamines doch noch ein ganz schönes Stück Fußmarsch war. Das Grand Couloir verhielt sich zu dieser späten Stunde erstaunlicherweise ruhig, so dass es ich es in einem schnellen Sprint gefahrlos hinter mir lassen konnte.
An der Tete-Rousse Hütte angekommen entschied ich mich nun doch dazu weiter abzusteigen und den Weg bis zum Auto in einem Gewaltmarsch an diesem Abend noch zu erledigen. Ich erreichte Nid d'Aigle in der Dämmerung und stieg dann weiter über die Bahnlinie bis nach Bellevue ab. Obwohl ich mittlerweile fast stehend K.O. war, schaffte ich es irgendwie bis nachts um 2:00 Uhr ans Auto, wo ich nach fast 22 Stunden Gehzeit augenblicklich ins Koma fiel.
Erst am nächsten Morgen habe ich eigentlich richtig realisiert, was ich am Tag davor geleistet hatte. Ich muss zugegeben, dass ich schon mächtig stolz darauf bin diese Tour tatsächlich ohne jegliche fremde Hilfsmittel und im Alleingang durchgezogen zu haben.
Auch wenn das Solo-Bergsteigen sicher nicht immer die optimalste Form des Bergsteigens darstellt, so stellt sie zumindest die ehrlichste Form dar.
Tourengänger:
landlake88

Communities: Biwak- und Zelttouren
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