Rundtour deluxe zum Mont Blanc
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Den Mont Blanc hatte ich eigendlich schon von allen Himmelsrichtungen mal gesehen. Vor 2 Wochen dachte ich mir warum nicht einfach das nächste Schönwetterfenster abpassen und es einmal probieren. Gedacht,Getan. Und wenn ich schon mal in der Gegend bin, dann darf es ruhig etwas mehr sein. Raus kam eine wunderbare Grenzkamm-Tour mit dem Höhepunkt am letzten Tag: Mont Blanc. Glücklicherweise hatte es noch Platz in den 2 vorgesehenen Hütten Ref. Conscrits und Ref. Durier.. Los gings Punkt 12 Uhr Nähe Les Contamines, über Wanderweg schön gemütlich im Wald zur Hütte de la Tré La Tête. (oder auch Ref.Täterätää). Hier erstmal Wasser nachgetankt, ich hab bis hier schon geschwitzt wie ein Ochse und die Pumpe lief auch noch nicht rund. Sehr warm hier unten, also nichts wie hoch. Schon bald nach der Hütte gehts erst rauf und dann hinunter auf den Geröllgletscher. Eine schwache Spur führt geschmeidig auf der Mittelmoräne hochwärts bis über die erste Steilstufe. Ab hier immer mal nach links kucken, irgendwo beginnen die Eisenleitern und führen bequehm den Felsen hoch. Von hier ist die Hütte auch nicht mehr weit. Sehr schön gelegen ist diese Ref. des Conscits auf ca 2600m.
Details zum Tag : ca 9km, 1500hm hoch, 90m runter, 4h15
Ca 40 Leute sind on board, trotzdem sehr angenehme Atmosphäre und 52€ für HP (Nicht-Mitglied) find ich sehr fair. Die Sanitäranlagen haben fast schon Hotelniveau. Wasser ausn Hahn und Dusche, alles da. Echt top...! Außer natürlich die Nacht. Auch wenn ich 21uhr schon im Nest lag, mehr als 2h Schlaf gabs nicht. Ich hatte mal wieder ein Schnarchlager erwischt. Direkt neben mir fand ein 3-Mann Schnarchwettbewerb statt...Selbst minutenlanges Anleuchten im Blinkmodus half nicht,naja..Habs überlebt, geradeso. Um 4 war endlich die Nacht vorbei und sogar erstaunlich ruhig. Start war 5 Uhr, was eigendlich bei der Länge der Etappe etwas zu früh war. Gleich hinter der Hütte gehts den Südhang mal über Felsen, mal über Schneehänge gut hoch zur Aig.de la Bérangère und weiter den herrligen Schneegrat folgend im Auf und Ab über die 4 Dômes bis zum höchsten Punkt für heute bei 3673m. Ab hier bis zum Mt.Blanc führt dieser Grat genau auf der Grenze Frankreich/ Italien entlang. Also linkes Bein in France, rechtes Bein in bella Italia. Der Abstieg zur Ref. Durier ging dann auch noch über schöne Felsen kletternd und über Schneehänge rutschend recht flott über die Bühne, außer kurz vor unten gab es ein kurzen Steilstück im IIer Bereich mit Abseilschlingen. Allerdings hätte man sich mit dem Seil warscheinlich selbst ein paar Steine auf den Kopf geschoben, sehr locker teilweise aber trotzdem gut zu klettern. Ca 11uhr war auch dieser "Arbeitstag" vorbei, jetzt hieß es Ausruhen, Panorama Gucken, bisschen Beinevertreten, und natürlich literweise Tee trinken.( fast 5l runtergegurgelt). Die Sonne krachte aber dermaßen von oben herunter dass ich mich ab und zu in meine Koje verkroch um keinen Sonnenstich zu bekommen. Um 7 gabs dann Essen ( Vorsuppe, Linsen, ne Kartoffel und ne Wurst) und kurz danach gings ab ins Nest, morgen sollte es rund gehen und ein langer Tag werden.
Details zum Tag : ca 7km, 1400hm hoch, 660 runter, 6h
Die Nacht war erstaunlich gut, geschlafen wie ein Murmeltier (mit Ohrenstöpseln) und nicht einmal raus zum pullern gemusst. Nach dem Frühstück gings raus in die Nacht, es windete schon ganz ordentlich teilweise, Sterne waren auch nicht alle zu sehen und Nebel zog schon auf. Das schien mir erstmal nicht ideal für einen Mt.Blanc-Versuch zu werden. Aber erstmal hinauf zur Aiguille de Bionnassay. Eins nach dem Anderen war die Devise. Über Felsen und ziemlich weichen Schnee gehts trotzdem recht gut hochwärts. Auch Dank der Spur, die von den 2 franz. Seilschaften angelegt wurde. Merci. Kurz vor oben dann wird es für ca 50hm senkrecht, felsig, teils plattig aber meist herrlig gutgriffig. Kurze IIIer-Stellen erfordern gutes Zupacken. Und Festhalten. Die letzten Meter im Schnee und.....---keine Aussicht nach allen Seiten. Mist. Also weiter gehts. Ein ziemlich schmaler Schneegrat führt 160hm hinunter zum Col, und, mit 2 kleinen Abstiegen von 60 und 30hm, wieder hoch in Richtung Dôme du Goûter(4306m) und später auf die Normalspur die zum Mont Blanc führt. Nun die Frage: Links gehts runter und rechts gehts hoch. Es windet wie verückt, die Sicht ist auch mies. Wer weiß,wann es anfängt zu schneien. Alles Anderern vom Ref.Durier steigen ab. Aber der Garmin hat noch volle Ladung und auf einer Spur sind doch 600hm auch schnell gemacht. Zumindest theoretisch.Also ich probiers einfach mal. Also noch kurz im Biwak Vallot vorbeigekuckt, quasi eine Nase voll geholt, 8 Leute lungern hier rum, den letzten Schluck genommen, den letzten Riegel verdrückt, ne Daune angezogen, Skibrille auf, den Rucksack deponiert und auf gehts. Erstaunlich gut gings voran, über 50 Schritte am Stück war ich aber schon froh. Ein Solist kommt entgegen,ansonnst kein Mensch weit und breit. Die letzten Aufschwünge am Bossegrat sind genommen,die Sicht gleich 0, irgendwann wirds flacher, immer wieder geht der Blick aufn Garmin, noch 200 Meter. Und dann, schwupps, es geht wieder runter,also kurz zurück. Das wars. Ich stehe oben..Einfach nur geil !! Der Garmin zeigte nur 4808m an, ich war mir aber sicher, das hinten eine 48 ist. Aber das war dann doch ein anderer Berg, das ist mir dann am Rückweg wieder eingefallen. Mit einem breiten Grinsen gings nune wieder runter, der Sturm war mir egal, ich war schön eingemummelt. Außer dass dauernd meine Brille unter der Skibrille beschlägt, nervte etwas. Aber der Weg war meist gut zu erkennen, auch dank der vielen gelben Punkte und Löcher rechts und links der Spur. Auch stehen alle paar 100Meter kleine neongrüne Stangen mit Fähnchen am Weg. Sehr hilfreich bei diesen Bedingungen.
Der Sturm wurde kurz vor der Ref. du Goûter immer stärker, Wahnsinn, so eine steife Brise hab ich noch nie erlebt. Der bließ mir fast den Rucksack vom Rücken und zwang mich mehrmals in die Knie und in die Lee-Seite. Naturgewalten pur. Auch weil es schon ringsum ziemlich bedrohlich schwarz zugezogen hatte und ich keine Lust hate, als Blitzableiter zu fungieren, war ich froh, als ich endlich die Gouter-Hütte erreicht hatte. An der Hütte gings nur kurz rein kucken was so los ist, die Daune gegen ne Regenjacke getauscht, Helm auf und hinunter den zumindest oben versicherten Weg. Das Grande Couloir schien mir auch wohlgesonnen, trotzdem lieber im Sprint da rüber. So, das war jetzt endgültig die letzte Schlüsselstelle. Im Ref.de Tête Rousse gibts noch ein Tee und ne Cola und dann auf den nicht enden wollenden Abstieg hinunter zur Straße ins Val de Monjoie. Landschaftlich absolut herrlige Gegend. Ab La Villette muss der Daumen herhalten. Das 2.Auto hält an und erspaart mir eine weitere Stunde Latscherei....Sehr schön....Merci.....Langsam bin ich nämlich im Eimer. Und dunkel isses auch schon........
Gruß an Yvonne, die andere Sologängerin.
Details zum Tag: ca 29km, 1800hm hoch, 3950 runter, 17h
Details zum Tag : ca 9km, 1500hm hoch, 90m runter, 4h15
Ca 40 Leute sind on board, trotzdem sehr angenehme Atmosphäre und 52€ für HP (Nicht-Mitglied) find ich sehr fair. Die Sanitäranlagen haben fast schon Hotelniveau. Wasser ausn Hahn und Dusche, alles da. Echt top...! Außer natürlich die Nacht. Auch wenn ich 21uhr schon im Nest lag, mehr als 2h Schlaf gabs nicht. Ich hatte mal wieder ein Schnarchlager erwischt. Direkt neben mir fand ein 3-Mann Schnarchwettbewerb statt...Selbst minutenlanges Anleuchten im Blinkmodus half nicht,naja..Habs überlebt, geradeso. Um 4 war endlich die Nacht vorbei und sogar erstaunlich ruhig. Start war 5 Uhr, was eigendlich bei der Länge der Etappe etwas zu früh war. Gleich hinter der Hütte gehts den Südhang mal über Felsen, mal über Schneehänge gut hoch zur Aig.de la Bérangère und weiter den herrligen Schneegrat folgend im Auf und Ab über die 4 Dômes bis zum höchsten Punkt für heute bei 3673m. Ab hier bis zum Mt.Blanc führt dieser Grat genau auf der Grenze Frankreich/ Italien entlang. Also linkes Bein in France, rechtes Bein in bella Italia. Der Abstieg zur Ref. Durier ging dann auch noch über schöne Felsen kletternd und über Schneehänge rutschend recht flott über die Bühne, außer kurz vor unten gab es ein kurzen Steilstück im IIer Bereich mit Abseilschlingen. Allerdings hätte man sich mit dem Seil warscheinlich selbst ein paar Steine auf den Kopf geschoben, sehr locker teilweise aber trotzdem gut zu klettern. Ca 11uhr war auch dieser "Arbeitstag" vorbei, jetzt hieß es Ausruhen, Panorama Gucken, bisschen Beinevertreten, und natürlich literweise Tee trinken.( fast 5l runtergegurgelt). Die Sonne krachte aber dermaßen von oben herunter dass ich mich ab und zu in meine Koje verkroch um keinen Sonnenstich zu bekommen. Um 7 gabs dann Essen ( Vorsuppe, Linsen, ne Kartoffel und ne Wurst) und kurz danach gings ab ins Nest, morgen sollte es rund gehen und ein langer Tag werden.
Details zum Tag : ca 7km, 1400hm hoch, 660 runter, 6h
Die Nacht war erstaunlich gut, geschlafen wie ein Murmeltier (mit Ohrenstöpseln) und nicht einmal raus zum pullern gemusst. Nach dem Frühstück gings raus in die Nacht, es windete schon ganz ordentlich teilweise, Sterne waren auch nicht alle zu sehen und Nebel zog schon auf. Das schien mir erstmal nicht ideal für einen Mt.Blanc-Versuch zu werden. Aber erstmal hinauf zur Aiguille de Bionnassay. Eins nach dem Anderen war die Devise. Über Felsen und ziemlich weichen Schnee gehts trotzdem recht gut hochwärts. Auch Dank der Spur, die von den 2 franz. Seilschaften angelegt wurde. Merci. Kurz vor oben dann wird es für ca 50hm senkrecht, felsig, teils plattig aber meist herrlig gutgriffig. Kurze IIIer-Stellen erfordern gutes Zupacken. Und Festhalten. Die letzten Meter im Schnee und.....---keine Aussicht nach allen Seiten. Mist. Also weiter gehts. Ein ziemlich schmaler Schneegrat führt 160hm hinunter zum Col, und, mit 2 kleinen Abstiegen von 60 und 30hm, wieder hoch in Richtung Dôme du Goûter(4306m) und später auf die Normalspur die zum Mont Blanc führt. Nun die Frage: Links gehts runter und rechts gehts hoch. Es windet wie verückt, die Sicht ist auch mies. Wer weiß,wann es anfängt zu schneien. Alles Anderern vom Ref.Durier steigen ab. Aber der Garmin hat noch volle Ladung und auf einer Spur sind doch 600hm auch schnell gemacht. Zumindest theoretisch.Also ich probiers einfach mal. Also noch kurz im Biwak Vallot vorbeigekuckt, quasi eine Nase voll geholt, 8 Leute lungern hier rum, den letzten Schluck genommen, den letzten Riegel verdrückt, ne Daune angezogen, Skibrille auf, den Rucksack deponiert und auf gehts. Erstaunlich gut gings voran, über 50 Schritte am Stück war ich aber schon froh. Ein Solist kommt entgegen,ansonnst kein Mensch weit und breit. Die letzten Aufschwünge am Bossegrat sind genommen,die Sicht gleich 0, irgendwann wirds flacher, immer wieder geht der Blick aufn Garmin, noch 200 Meter. Und dann, schwupps, es geht wieder runter,also kurz zurück. Das wars. Ich stehe oben..Einfach nur geil !! Der Garmin zeigte nur 4808m an, ich war mir aber sicher, das hinten eine 48 ist. Aber das war dann doch ein anderer Berg, das ist mir dann am Rückweg wieder eingefallen. Mit einem breiten Grinsen gings nune wieder runter, der Sturm war mir egal, ich war schön eingemummelt. Außer dass dauernd meine Brille unter der Skibrille beschlägt, nervte etwas. Aber der Weg war meist gut zu erkennen, auch dank der vielen gelben Punkte und Löcher rechts und links der Spur. Auch stehen alle paar 100Meter kleine neongrüne Stangen mit Fähnchen am Weg. Sehr hilfreich bei diesen Bedingungen.
Der Sturm wurde kurz vor der Ref. du Goûter immer stärker, Wahnsinn, so eine steife Brise hab ich noch nie erlebt. Der bließ mir fast den Rucksack vom Rücken und zwang mich mehrmals in die Knie und in die Lee-Seite. Naturgewalten pur. Auch weil es schon ringsum ziemlich bedrohlich schwarz zugezogen hatte und ich keine Lust hate, als Blitzableiter zu fungieren, war ich froh, als ich endlich die Gouter-Hütte erreicht hatte. An der Hütte gings nur kurz rein kucken was so los ist, die Daune gegen ne Regenjacke getauscht, Helm auf und hinunter den zumindest oben versicherten Weg. Das Grande Couloir schien mir auch wohlgesonnen, trotzdem lieber im Sprint da rüber. So, das war jetzt endgültig die letzte Schlüsselstelle. Im Ref.de Tête Rousse gibts noch ein Tee und ne Cola und dann auf den nicht enden wollenden Abstieg hinunter zur Straße ins Val de Monjoie. Landschaftlich absolut herrlige Gegend. Ab La Villette muss der Daumen herhalten. Das 2.Auto hält an und erspaart mir eine weitere Stunde Latscherei....Sehr schön....Merci.....Langsam bin ich nämlich im Eimer. Und dunkel isses auch schon........
Gruß an Yvonne, die andere Sologängerin.
Details zum Tag: ca 29km, 1800hm hoch, 3950 runter, 17h
Tourengänger:
markom

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