Ziel: Mont Blanc (4810 m)
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Spontane Entscheidung, Tourenplanung mit leichten Hindernissen und Ausrüstungsfragen
Schon lange wollte ich mich mit der Tour auf den Mont Blanc mal konkreter beschäftigen, aber da ich kein Freund von überfüllten Hütten und Massenandrang bin hab ich´s immer wieder verworfen. Letztlich war der Wunsch, einmal dort oben zu stehen dann doch größer und so reservierte ich kurzentschlossen einen der begehrten Plätze im neuen Refuge de I'Aiguille du Gôuter. Eigentlich wollte ich mir 3 Tage Zeit nehmen für den Mont Blanc. Die Hütte war aber jetzt zum Ende der Hochtourensaison und dann noch bei dem erwarteten Schönwetterwochenende samstags und sonntags schon komplett belegt. Nur am Freitag war noch ein Platz zu erhaschen. Ich buchte kurzentschlossen und übewies die geforderte Vorauszahlung. Jetzt gab´s für mich kein Zurück mehr. Dummerweise schaute ich mich erst jetzt nach dem Fahrplan der Tramway du Mont Blanc um, mit der ich bis zum "Bahnhof" Nid d'Aigle fahren wollte, denn, wie sich herausstellte, war der Sommerbetrieb Ende September längst eingestellt. Von der Bergbahn in Les Houches nach Bellevue wusste ich leider nichts. So sah dann meine Tourenplanung wie folgt aus:
1. Tag Bionnassay - Refuge de I'Aiguille Gôuter 2500 Höhenmeter Aufstieg
2. Tag Dôme du Gôuter-Mont Blanc- 1000 Höhenmeter Aufstieg
Mont Blanc-Bionnassay 3500 Höhenmeter Abstieg
Diese Verteilung schien mir akzeptabel. Ich vertraute auf meine Fitness. Das einzige was mir wegen meiner kurzfristigen Anreise Kopfzerbrechen bereitete, war die Höhe und ob ich damit zurechtkommen würde. Außerdem natürlich die Temperaturen (Wind), die ja auch bei schönstem Sonnenschein die Tour vereiteln können. Zum Berg habe ich meine relativ spartanische Tourenausrüstung mitgenommen, die ich auch bei diversen Dreitausendertouren im Sommer benutze. Gegen womögliche Kälte sollten mehrere Kleidungsschichten aus Fleece helfen und darüber eine leichte winddichte Softshell-Jacke. Dann noch lange Unterwäsche, Handschuhe, warme Kopfbedeckung und fertig. Meine Schuhe sind eigentlich auch nicht für solche Höhen geschaffen. Die stabileren und besser isolierten Bergstiefel ruiniern mit schöner Regelmäßigkeit meine Füße. So habe ich mich vor Jahren für eine leichteres steigeisenfestes Modell entschieden, dass für solche Hochtouren eigentlich nicht geeignet ist, aber dafür meine Füße schont, vor allem im Abstieg! Dazu aber später mehr.
1. Tag
-Aufstieg zum höchsten Bahnhof Frankreichs Nid d'Aigle 2372 m
Wie lange ich mit dem 10 kg Rucksack auf dem Buckel bis zur Hütte brauchen würde war mir nicht klar und so verließ ich vorsichtshalber die Ortschaft Bionnassay schon um 4.15 Uhr in stockdunkler Nacht. Im Schein der Stirnlampe folgte ich dem gut sichtbaren Wanderweg der mit 3,5 Std. Gehzeit bis Nid d'Aigle ausgeschildert war. Bei einer Bachüberquerung musste ich aber etwas suchen und irrte ein wenig hin und her bevor ich die Wegspur wiederfand. Sonst gab´s aber keine Zwischenfälle bis Nid d'Aigle, bis auf die Tatsache, dass mich mein Rucksack schon jetzt fertig machte. Dass konnte ja noch heiter werden heute. Im Morgengrauen erreichte ich mein erstes Etappenziel Nid d'Aigle. Jemand biwakierte dort und so setzte ich mich etwas abseits um nicht zu stören. Ich machte eine erste ausgiebige Pause und aß drei große "Power-Riegel".
-Weiterweg zur Baraque Forestière des Rognes 2768 m
Nach 15 Minuten hatte sich mein Rücken wieder erholt und auf ging es zum nächsten Etappenziel, der Baraque Forestière des Rognes. Der Weg hierhin ist leicht und führt durch trümmerübersähte Landschaft. Man sieht die ganze Zeit schon weit oben auf der Aiguille du Gôuter das Tagesziel, was auch schon mal leicht demotivierend wirken kann. Ich gab lieber etwas Zwischengas um mich nicht zu verspäten. Als ich die einfache Biwakhütte erreichte, stellte ich fest, dass auch hier ein einzelner Alpinist übernachtet hatte. Er verließ gerade die Hütte als ich dort ankam. Nun wieder dieselbe Prozedur. Energie tanken und Rücken ausruhen lassen.
-Aufstieg zum Refuge de Tête Rousse 3167 m (Infostand)
Der Weiterweg in Richtung Refuge de Tête Rousse sah dann doch schon etwas winterlicher aus. Der Felsgrat, auf dem der Bergweg nach oben führt, war schon schneebedeckt. Ich ging´s an und wollte meine nächste Pause am Infostand für Mont-Blanc-Aspiranten -ungefähr auf der Höhe der Tête Rousse Hütte- machen. Der Schnee auf diesem Wegabschnitt war schon gut plattgetrampelt. So platt, dass es an vielen Stellen sehr eisig und rutschig war. Hier hätte ich schon gut mit Steigeisen laufen können. Dazu war ich aber zu bequem und eierte lieber den Weg weiter hinauf ohne stehen zu bleiben. Beim Info-Unterstand angekommen pfiff nun ein eisiger Wind über den vor mir liegenden Firn, der zum Grand Coloir leitete, wo dann die finale -ca. 700 Höhenmeter- Kraxelei zum Tagesziel begann. Aber auch hier erstmal in ruhe pausiert, Gamaschen und Steigeisen angelegt und noch die Jacke übergezogen, wegen der etwas grimmigen Temperaturen. Die gesamte Felsflanke lag schließlich noch im Schatten.
-Schreck im Grand Coloir und Aufstieg zum Nouveau Refuge de l'Aiguille du Gôuter 3835 m
Ich stiefelte hinüber zum Beginn der Felsen und erreichte nach wenigen Minuten die Stelle, wo das -jetzt schneebedeckte- Grand Coloir zu queren ist. Die absolute Zitterstelle der ganzen Tour. Ich setzte den Steinschlaghelm auf, lauschte und schaute nach oben. Alles friedlich. Ich spurtete so schnell und vorsichtig wie ich konnte hinüber. Geschafft!!! Auf der anderen Seite kam mir ein Bergführer mit Gast entgegen. Sie mussten die Rinne jetzt im Abstieg ebenfalls queren. Ich stieg langsam weiter und wurde durch lautes Rufen und Geschrei stutzig. Ich schaute mich um und sah, wie der Bergführer seinen Gast und sich gerade noch in Sicherheit bringen konnte, und zwar vor dem, was dann Sekunden später die Rinne hinunterstürzte. Das waren keinen kleinen Steine, sondern massive Felsbrocken, die jeden in der Rinne sofort erschlagen hätten. Da hilft dann auch kein Steinschlaghelm mehr. Danach blieb es wieder ruhig und die Beiden querten schnell die gefährliche Passage. Ich musste schon schlucken. Was, wenn ich hier 5 Minuten später vorbeigekommen wäre? Hoffentlich hatte ich mein Glück nicht schon hier aufgebraucht.
Im weiteren Aufstieg kamen mir schon viele der heutigen Gipfelaspiranten entgegen. Ab und zu musste ich an den engeren Kraxelpassagen warten. Da ich sehr gut in der Zeit war, hatte ich damit aber keinerlei Probleme. Die Kletterei ist überall einfach und zudem gut mit Stahlseilen und Metall-Tritten versichert. Überdies hatten hgu und Co. am Vortag bereits gute Spurarbeit geleistet, so dass der Schnee den Aufstieg nicht erschwerte.
Beim alten Refuge de I'Aiguille du Gôuter stand ich dann erstmals komplett in der Sonne. Wenige Meter weiter oben, auf dem Schneegrat zur neuen Hütte dann das A-ha-Erlebnis des Tages. Nach stundenlangem Aufstieg im Dunkeln und kaltem Schatten konnte ich jetzt diese gleißende Schneelandschaft, die gewaltige Gletscherkulisse hinunter nach Chamonix und hinauf zum Dôme du Gôuter genießen. Einfach einmalig.
Bevor ich in der Hütte eincheckte bin ich noch schnell über den Schneegrat zum ersten Gipfel meiner Mont Blanc Tour, der Aiguille du Gôuter, gestiefelt.
Die Hütte
Die Räumlichkeiten in der Hütte halten, was das futuristische Äußere verspricht. Sehr modern, hell, sauber. Trotz der Massenabfertigung und leichter Sprachprobleme blieb die Hüttencrew freundlich und entspannt. Die Preise für Übernachtung (70 € mit Frühstück) und "Drei-Gänge-Dinner" am Abend (26 €) empfinde ich -Nichtmitglied in irgendwelchen Alpenclubs oder- Vereinen- auch angesichts der Lage der Hütte auf über 3800 m als fair und keinesfalls überzogen. Die beiden oberen Schlafetagen sind sehr angenehm in kleinere Abteile abgetrennt. Ich hatte das Glück, ein einzelnes Doppelstockbett in einer Ecke direkt am Fenster zugewiesen zu bekommen, so dass ich ohne direkten Nachbarn rechts und links übernachten konnte. Wegen der Aufregung hab´ ich trotzdem kein Auge zubekommen.
2. Tag
-Aufbruch zum Mont Blanc 4810 m
Die Hüttengäste stehen gewöhnlich geschlossen um 3.00 Uhr auf. Um 3.30 gibts für alle Frühstück. Um 4.00 Uhr läuft die "Meute" dann in pechschwarzer Nacht los.
Im Erdgeschoss, wo alle die Hardware für die Tour anlegen herrschte ein solches Chaos, dass ich sofort kehrt machte und mir einfach noch 1Std. Ruhe (Musikhören) im Schlafraum gönnte. Um. 5.00 Uhr habe ich mich dann ganz entspannt für die Tour fertig gemacht und die Hütte kurz danach verlassen.
Es war kalt, aber der Wind hielt sich in Grenzen. Er hatte gegenüber dem Vortag schon deutlich nachgelassen. Erst jetzt viel mir auf, dass ich bis hier hin überhaupt keine Probleme mit dem schnellen Aufstieg in großer Höhe gehabt hatte. Auch jetzt keinerlei Schwierigkeiten. So fand ich schnell in meinen Gehrythmus und überholte weiter oben bereits die ersten Seilschaften.
Kurz vor dem Col du Dôme verließ ich die Spur nach rechts und erreichte in wenigen Minuten das riesige Gipfelplateau des Dôme du Gôuter. Hier machte ich Pause und verspeiste in der Dunkelheit mal wieder diverse Energieriegel. Im Osten kündigte sich der bevorstehende Sonnenaufgang an. Weiter oben Richtung Mont Blanc überall winzige Lichterketten, gebildet aus den vielen Stirnlampen von sich hochkämpfenden Alpinisten. Dieser Anblick spornte mich zum Weitergehen an.
Im Col du Dôme zeigte der Wind dann doch noch mal seine Zähne und Füße und Nase wurden zunehmend kälter. Deshalb war ich froh, beim Vallot Biwak in die Blechhütte kriechen zu können, für eine "Windpause"! Ich fand die Hütte im erbärmlichen Zustand vor. Zugemüllt und schmutzig. Überall lag auch noch Alufolie herum, die vor der Kälte schützen soll. Warum man diese nicht wieder einpacken kann ist mir ein Rätsel, die wiegt doch nichts. Ich fand ein einigermaßen sauberes Plätzchen und verfpflegte mich erst mal. Gegenüber lagen zwei Alpinisten aus den Niederlanden in ihren Schlafsäcken. Der Eine putzmunter, mit seinem Smartphone beschäftigt. Der Andere wachte gerade auf und fing an sich fast pausenlos zu übergeben. Der war total höhenkrank. Ich fragte die Beiden, ob sie nicht lieber schnell absteigen wollten, bevor es noch schlimmer würde. Der Kranke war aber total apathisch und reagierte nicht weiter und sein Kumpel zuckte nur mit den Schultern. Ich hatte genug gesehen und verließ diesen gruseligen Ort lieber. Der Appetit war mir sowieso vergangen. Außerdem wollte ich anderen dann doch lieber keine guten Ratschläge erteilen, da meine Solotour ja auch nicht gerade als Vorbild dienen konnte.
Draußen empfing mich dann wieder der wirklich unangenehm kalte stürmische Wind. Meine Füße spürte ich in den leichten Bergstiefeln schon lange nicht mehr, aber es war zu ertragen. Einige kehrten hier wegen Wind und Kälte wieder um. Ich stieg jedoch unverdrossen weiter. Ich war topfit und gab jetzt Gas. Seilschaft um Seilschaft ließ ich hinter mir. Irgendwie hatte ich einen super Tag erwischt. Egal ob der Grat sich aufsteilte oder nicht, ich konnte stets mein gutes Tempo halten. Auch die dünne Luft hier über 4500 m , die ich ja noch nie geatmet hatte, konnte mir überraschenderweise nichts anhaben. Ich war an deutlich weniger hohen Bergen auch schon kurzatmiger untewegs gewesen. Zwischendurch blieb ich aber öfter zum fotografieren stehen. Dann hieß es immer wieder Handschuhe aus- und anziehen.
Endlich, am Beginn des Gipfelgrates, stand ich in der Sonne. Ich genoss die wärmenden Strahlen und kurioser Weise schlief auch der Wind hier oben ein. Jetzt war es fast schon angenehm. Mir wurde bewusst, dass ich es geschafft hatte und entsprechend glücklich stieg ich über den ausgesetzten Schneegrat der Sonne und dem Gipfel entgegen.
-Auf dem Gipfel
Hier oben war nicht viel los. Der große Schwung Alpinisten war bereits wieder abgestiegen. Ich genoss das weite Panorama in vollen Zügen. Walliser- und Berner Berge wirkten von hier oben fast schon klein und unbedeutend. Auf der anderen Seite die kompletten Grajischen Alpen von der Paradiso Gruppe bis zu den Dreitausendern des Nationalparks Vanoise. Außerdem weit draußen die Dauphiné und der markante Monte Viso. Die unmittelbar um den Gipfel aufragenden Viertausender werden derart vom Mont-Blanc dominiert, dass man das Gefühl bekommt, aus einem Flugzeug auf sie herabzuschauen.
Stichwort Fliegen. Zwei Bergsteiger hatten doch tatsächlich Ihre Gleitschirme hinaufgeschleppt, und kreisten jetzt jauchzend um den Gipfel herum bevor sie sich langsam über die riesigen Gletscher hinunter nach Chamonix verabschiedeten.
Ich fühlte mich sehr gut und wäre am liebsten noch Stunden hier oben geblieben. Aber der Monsterabstieg über 3500 m nach Bionnassay lag noch vor mir und ich wollte nicht zu spät am Grand Coloir ankommen. Also stieg ich schweren Herzens wieder ab.
-Abstieg bis zum bitteren Ende
Schnell war ich wieder an der Vallot Biwakhütte. Die Sonne entfaltete jetzt ihr ganze Kraft und wirklich kalt war es nicht mehr. Erstaunlich viele Nachzügler gingen den Gipfel erst jetzt am Nachmittag an. Nach dem Col du Dôme wurde es dann richtig warm, weil der Wind komplett eingeschlafen war. Ich bewunderte die Eislandschaft hier oben, die ich bei der Dunkelheit im Aufstieg ja gar nicht gesehen hatte.
Bei der Hütte hielt ich mich nicht lange auf und verließ sie um kurz vor 14.00 Uhr. Die Felsflanke unterhalb der Hütte konnte ich gut und zügig hinabklettern. Wenn man alleine unterwegs ist geht´s halt oft schneller als in einer Seilschaft.
Ich hatte nochmals Glück und konnte das Grand Coloir ohne Zwischenfälle passieren. Obwohl die Bedingungen für Steinschlag jetzt viel besser waren als tags zuvor beim Aufstieg, kam kein einziges Steinchen hinunter. Hier wird einem wieder mal klar, wie unberechenbar diese Stelle ist.
Unten, am Infostand, behielt ich die Steigeisen wegen dem vereisten Weg diesmal an und das war auch gut so.
Später, Richtung Nid d'Aigle wurde es dann doch bitter. Ich hatte wohl einmal zu wenig die Schuhe nachgeschnürt und mir unbemerkt einen Bluterguss unter meinem Zehnagel zugezogen. Jetzt kamen die Schmerzen und ich humpelte ganz langsam und vorsichtig Richtung "Adlernest" hinunter. Auf dieser Wegpassage wurde ich nun von jung und alt überholt und war der Langsamste weit und breit. Besonders bitter, die ausgemergelten Männer im Rentneralter, die in ihren knallbunten Bergläufer-Outfits und leichten Halbschuhen an mir vorbeirauschten und mir dabei mit mitleidsvoll viel sagenden Blicken "Bon Jour" wünschten. Ich kam mir ganz schön alt vor. Aber es half ja nichts.
Als ich Nid d'Aigle erreichte, verkroch ich mich erst mal in den Schatten. Ich führte mir Protein in Bodybuilder-Portionen zu und bemerkte, dass sich auch mein Trinkvorrat dem Ende neigte. Und ich hattte ´nen Riesendurst. So gurgelte und spülte ich mehr als das ich trank. Was blieb mir auch anderes übrig.
Jetzt noch das Tal hinunter nach Bionnassay. Nochmal 1000 Höhenmeter vernichten. Ich schlich mich davon und weiter unten, wo ein kleiner Wasserfall über moosbewachsene Felsen hinunter kam, löschte ich meinen furchtbaren Durst. So hab ich dann auch noch den Rest des Weges irgendwie geschafft.
Längst im Dunkeln erreichte ich so um 20.45 Uhr Bionnassay.
Die Nacht verbrachte ich im Auto, wo ich trotz Erschöpfung kein Auge zu bekam. Mir tat einfach alles weh. Der Abstieg hatte seinen Tribut gefordert. Am nächsten Tag auf dem Weg nach Hause waren die Pausen am schlimmsten, da ich kaum laufen konnte. Nicht nur sämtliche Muskeln sogar die Lunge schmerzte ein wenig. Dennoch bekam ich mein Dauergrinsen kaum aus dem Gesicht. Ich hatte die Sache bis zum etwas bitteren Ende durchgezogen. Drei Tage später war ich aber wieder vollständig auf dem Damm.
Schon lange wollte ich mich mit der Tour auf den Mont Blanc mal konkreter beschäftigen, aber da ich kein Freund von überfüllten Hütten und Massenandrang bin hab ich´s immer wieder verworfen. Letztlich war der Wunsch, einmal dort oben zu stehen dann doch größer und so reservierte ich kurzentschlossen einen der begehrten Plätze im neuen Refuge de I'Aiguille du Gôuter. Eigentlich wollte ich mir 3 Tage Zeit nehmen für den Mont Blanc. Die Hütte war aber jetzt zum Ende der Hochtourensaison und dann noch bei dem erwarteten Schönwetterwochenende samstags und sonntags schon komplett belegt. Nur am Freitag war noch ein Platz zu erhaschen. Ich buchte kurzentschlossen und übewies die geforderte Vorauszahlung. Jetzt gab´s für mich kein Zurück mehr. Dummerweise schaute ich mich erst jetzt nach dem Fahrplan der Tramway du Mont Blanc um, mit der ich bis zum "Bahnhof" Nid d'Aigle fahren wollte, denn, wie sich herausstellte, war der Sommerbetrieb Ende September längst eingestellt. Von der Bergbahn in Les Houches nach Bellevue wusste ich leider nichts. So sah dann meine Tourenplanung wie folgt aus:
1. Tag Bionnassay - Refuge de I'Aiguille Gôuter 2500 Höhenmeter Aufstieg
2. Tag Dôme du Gôuter-Mont Blanc- 1000 Höhenmeter Aufstieg
Mont Blanc-Bionnassay 3500 Höhenmeter Abstieg
Diese Verteilung schien mir akzeptabel. Ich vertraute auf meine Fitness. Das einzige was mir wegen meiner kurzfristigen Anreise Kopfzerbrechen bereitete, war die Höhe und ob ich damit zurechtkommen würde. Außerdem natürlich die Temperaturen (Wind), die ja auch bei schönstem Sonnenschein die Tour vereiteln können. Zum Berg habe ich meine relativ spartanische Tourenausrüstung mitgenommen, die ich auch bei diversen Dreitausendertouren im Sommer benutze. Gegen womögliche Kälte sollten mehrere Kleidungsschichten aus Fleece helfen und darüber eine leichte winddichte Softshell-Jacke. Dann noch lange Unterwäsche, Handschuhe, warme Kopfbedeckung und fertig. Meine Schuhe sind eigentlich auch nicht für solche Höhen geschaffen. Die stabileren und besser isolierten Bergstiefel ruiniern mit schöner Regelmäßigkeit meine Füße. So habe ich mich vor Jahren für eine leichteres steigeisenfestes Modell entschieden, dass für solche Hochtouren eigentlich nicht geeignet ist, aber dafür meine Füße schont, vor allem im Abstieg! Dazu aber später mehr.
1. Tag
-Aufstieg zum höchsten Bahnhof Frankreichs Nid d'Aigle 2372 m
Wie lange ich mit dem 10 kg Rucksack auf dem Buckel bis zur Hütte brauchen würde war mir nicht klar und so verließ ich vorsichtshalber die Ortschaft Bionnassay schon um 4.15 Uhr in stockdunkler Nacht. Im Schein der Stirnlampe folgte ich dem gut sichtbaren Wanderweg der mit 3,5 Std. Gehzeit bis Nid d'Aigle ausgeschildert war. Bei einer Bachüberquerung musste ich aber etwas suchen und irrte ein wenig hin und her bevor ich die Wegspur wiederfand. Sonst gab´s aber keine Zwischenfälle bis Nid d'Aigle, bis auf die Tatsache, dass mich mein Rucksack schon jetzt fertig machte. Dass konnte ja noch heiter werden heute. Im Morgengrauen erreichte ich mein erstes Etappenziel Nid d'Aigle. Jemand biwakierte dort und so setzte ich mich etwas abseits um nicht zu stören. Ich machte eine erste ausgiebige Pause und aß drei große "Power-Riegel".
-Weiterweg zur Baraque Forestière des Rognes 2768 m
Nach 15 Minuten hatte sich mein Rücken wieder erholt und auf ging es zum nächsten Etappenziel, der Baraque Forestière des Rognes. Der Weg hierhin ist leicht und führt durch trümmerübersähte Landschaft. Man sieht die ganze Zeit schon weit oben auf der Aiguille du Gôuter das Tagesziel, was auch schon mal leicht demotivierend wirken kann. Ich gab lieber etwas Zwischengas um mich nicht zu verspäten. Als ich die einfache Biwakhütte erreichte, stellte ich fest, dass auch hier ein einzelner Alpinist übernachtet hatte. Er verließ gerade die Hütte als ich dort ankam. Nun wieder dieselbe Prozedur. Energie tanken und Rücken ausruhen lassen.
-Aufstieg zum Refuge de Tête Rousse 3167 m (Infostand)
Der Weiterweg in Richtung Refuge de Tête Rousse sah dann doch schon etwas winterlicher aus. Der Felsgrat, auf dem der Bergweg nach oben führt, war schon schneebedeckt. Ich ging´s an und wollte meine nächste Pause am Infostand für Mont-Blanc-Aspiranten -ungefähr auf der Höhe der Tête Rousse Hütte- machen. Der Schnee auf diesem Wegabschnitt war schon gut plattgetrampelt. So platt, dass es an vielen Stellen sehr eisig und rutschig war. Hier hätte ich schon gut mit Steigeisen laufen können. Dazu war ich aber zu bequem und eierte lieber den Weg weiter hinauf ohne stehen zu bleiben. Beim Info-Unterstand angekommen pfiff nun ein eisiger Wind über den vor mir liegenden Firn, der zum Grand Coloir leitete, wo dann die finale -ca. 700 Höhenmeter- Kraxelei zum Tagesziel begann. Aber auch hier erstmal in ruhe pausiert, Gamaschen und Steigeisen angelegt und noch die Jacke übergezogen, wegen der etwas grimmigen Temperaturen. Die gesamte Felsflanke lag schließlich noch im Schatten.
-Schreck im Grand Coloir und Aufstieg zum Nouveau Refuge de l'Aiguille du Gôuter 3835 m
Ich stiefelte hinüber zum Beginn der Felsen und erreichte nach wenigen Minuten die Stelle, wo das -jetzt schneebedeckte- Grand Coloir zu queren ist. Die absolute Zitterstelle der ganzen Tour. Ich setzte den Steinschlaghelm auf, lauschte und schaute nach oben. Alles friedlich. Ich spurtete so schnell und vorsichtig wie ich konnte hinüber. Geschafft!!! Auf der anderen Seite kam mir ein Bergführer mit Gast entgegen. Sie mussten die Rinne jetzt im Abstieg ebenfalls queren. Ich stieg langsam weiter und wurde durch lautes Rufen und Geschrei stutzig. Ich schaute mich um und sah, wie der Bergführer seinen Gast und sich gerade noch in Sicherheit bringen konnte, und zwar vor dem, was dann Sekunden später die Rinne hinunterstürzte. Das waren keinen kleinen Steine, sondern massive Felsbrocken, die jeden in der Rinne sofort erschlagen hätten. Da hilft dann auch kein Steinschlaghelm mehr. Danach blieb es wieder ruhig und die Beiden querten schnell die gefährliche Passage. Ich musste schon schlucken. Was, wenn ich hier 5 Minuten später vorbeigekommen wäre? Hoffentlich hatte ich mein Glück nicht schon hier aufgebraucht.
Im weiteren Aufstieg kamen mir schon viele der heutigen Gipfelaspiranten entgegen. Ab und zu musste ich an den engeren Kraxelpassagen warten. Da ich sehr gut in der Zeit war, hatte ich damit aber keinerlei Probleme. Die Kletterei ist überall einfach und zudem gut mit Stahlseilen und Metall-Tritten versichert. Überdies hatten hgu und Co. am Vortag bereits gute Spurarbeit geleistet, so dass der Schnee den Aufstieg nicht erschwerte.
Beim alten Refuge de I'Aiguille du Gôuter stand ich dann erstmals komplett in der Sonne. Wenige Meter weiter oben, auf dem Schneegrat zur neuen Hütte dann das A-ha-Erlebnis des Tages. Nach stundenlangem Aufstieg im Dunkeln und kaltem Schatten konnte ich jetzt diese gleißende Schneelandschaft, die gewaltige Gletscherkulisse hinunter nach Chamonix und hinauf zum Dôme du Gôuter genießen. Einfach einmalig.
Bevor ich in der Hütte eincheckte bin ich noch schnell über den Schneegrat zum ersten Gipfel meiner Mont Blanc Tour, der Aiguille du Gôuter, gestiefelt.
Die Hütte
Die Räumlichkeiten in der Hütte halten, was das futuristische Äußere verspricht. Sehr modern, hell, sauber. Trotz der Massenabfertigung und leichter Sprachprobleme blieb die Hüttencrew freundlich und entspannt. Die Preise für Übernachtung (70 € mit Frühstück) und "Drei-Gänge-Dinner" am Abend (26 €) empfinde ich -Nichtmitglied in irgendwelchen Alpenclubs oder- Vereinen- auch angesichts der Lage der Hütte auf über 3800 m als fair und keinesfalls überzogen. Die beiden oberen Schlafetagen sind sehr angenehm in kleinere Abteile abgetrennt. Ich hatte das Glück, ein einzelnes Doppelstockbett in einer Ecke direkt am Fenster zugewiesen zu bekommen, so dass ich ohne direkten Nachbarn rechts und links übernachten konnte. Wegen der Aufregung hab´ ich trotzdem kein Auge zubekommen.
2. Tag
-Aufbruch zum Mont Blanc 4810 m
Die Hüttengäste stehen gewöhnlich geschlossen um 3.00 Uhr auf. Um 3.30 gibts für alle Frühstück. Um 4.00 Uhr läuft die "Meute" dann in pechschwarzer Nacht los.
Im Erdgeschoss, wo alle die Hardware für die Tour anlegen herrschte ein solches Chaos, dass ich sofort kehrt machte und mir einfach noch 1Std. Ruhe (Musikhören) im Schlafraum gönnte. Um. 5.00 Uhr habe ich mich dann ganz entspannt für die Tour fertig gemacht und die Hütte kurz danach verlassen.
Es war kalt, aber der Wind hielt sich in Grenzen. Er hatte gegenüber dem Vortag schon deutlich nachgelassen. Erst jetzt viel mir auf, dass ich bis hier hin überhaupt keine Probleme mit dem schnellen Aufstieg in großer Höhe gehabt hatte. Auch jetzt keinerlei Schwierigkeiten. So fand ich schnell in meinen Gehrythmus und überholte weiter oben bereits die ersten Seilschaften.
Kurz vor dem Col du Dôme verließ ich die Spur nach rechts und erreichte in wenigen Minuten das riesige Gipfelplateau des Dôme du Gôuter. Hier machte ich Pause und verspeiste in der Dunkelheit mal wieder diverse Energieriegel. Im Osten kündigte sich der bevorstehende Sonnenaufgang an. Weiter oben Richtung Mont Blanc überall winzige Lichterketten, gebildet aus den vielen Stirnlampen von sich hochkämpfenden Alpinisten. Dieser Anblick spornte mich zum Weitergehen an.
Im Col du Dôme zeigte der Wind dann doch noch mal seine Zähne und Füße und Nase wurden zunehmend kälter. Deshalb war ich froh, beim Vallot Biwak in die Blechhütte kriechen zu können, für eine "Windpause"! Ich fand die Hütte im erbärmlichen Zustand vor. Zugemüllt und schmutzig. Überall lag auch noch Alufolie herum, die vor der Kälte schützen soll. Warum man diese nicht wieder einpacken kann ist mir ein Rätsel, die wiegt doch nichts. Ich fand ein einigermaßen sauberes Plätzchen und verfpflegte mich erst mal. Gegenüber lagen zwei Alpinisten aus den Niederlanden in ihren Schlafsäcken. Der Eine putzmunter, mit seinem Smartphone beschäftigt. Der Andere wachte gerade auf und fing an sich fast pausenlos zu übergeben. Der war total höhenkrank. Ich fragte die Beiden, ob sie nicht lieber schnell absteigen wollten, bevor es noch schlimmer würde. Der Kranke war aber total apathisch und reagierte nicht weiter und sein Kumpel zuckte nur mit den Schultern. Ich hatte genug gesehen und verließ diesen gruseligen Ort lieber. Der Appetit war mir sowieso vergangen. Außerdem wollte ich anderen dann doch lieber keine guten Ratschläge erteilen, da meine Solotour ja auch nicht gerade als Vorbild dienen konnte.
Draußen empfing mich dann wieder der wirklich unangenehm kalte stürmische Wind. Meine Füße spürte ich in den leichten Bergstiefeln schon lange nicht mehr, aber es war zu ertragen. Einige kehrten hier wegen Wind und Kälte wieder um. Ich stieg jedoch unverdrossen weiter. Ich war topfit und gab jetzt Gas. Seilschaft um Seilschaft ließ ich hinter mir. Irgendwie hatte ich einen super Tag erwischt. Egal ob der Grat sich aufsteilte oder nicht, ich konnte stets mein gutes Tempo halten. Auch die dünne Luft hier über 4500 m , die ich ja noch nie geatmet hatte, konnte mir überraschenderweise nichts anhaben. Ich war an deutlich weniger hohen Bergen auch schon kurzatmiger untewegs gewesen. Zwischendurch blieb ich aber öfter zum fotografieren stehen. Dann hieß es immer wieder Handschuhe aus- und anziehen.
Endlich, am Beginn des Gipfelgrates, stand ich in der Sonne. Ich genoss die wärmenden Strahlen und kurioser Weise schlief auch der Wind hier oben ein. Jetzt war es fast schon angenehm. Mir wurde bewusst, dass ich es geschafft hatte und entsprechend glücklich stieg ich über den ausgesetzten Schneegrat der Sonne und dem Gipfel entgegen.
-Auf dem Gipfel
Hier oben war nicht viel los. Der große Schwung Alpinisten war bereits wieder abgestiegen. Ich genoss das weite Panorama in vollen Zügen. Walliser- und Berner Berge wirkten von hier oben fast schon klein und unbedeutend. Auf der anderen Seite die kompletten Grajischen Alpen von der Paradiso Gruppe bis zu den Dreitausendern des Nationalparks Vanoise. Außerdem weit draußen die Dauphiné und der markante Monte Viso. Die unmittelbar um den Gipfel aufragenden Viertausender werden derart vom Mont-Blanc dominiert, dass man das Gefühl bekommt, aus einem Flugzeug auf sie herabzuschauen.
Stichwort Fliegen. Zwei Bergsteiger hatten doch tatsächlich Ihre Gleitschirme hinaufgeschleppt, und kreisten jetzt jauchzend um den Gipfel herum bevor sie sich langsam über die riesigen Gletscher hinunter nach Chamonix verabschiedeten.
Ich fühlte mich sehr gut und wäre am liebsten noch Stunden hier oben geblieben. Aber der Monsterabstieg über 3500 m nach Bionnassay lag noch vor mir und ich wollte nicht zu spät am Grand Coloir ankommen. Also stieg ich schweren Herzens wieder ab.
-Abstieg bis zum bitteren Ende
Schnell war ich wieder an der Vallot Biwakhütte. Die Sonne entfaltete jetzt ihr ganze Kraft und wirklich kalt war es nicht mehr. Erstaunlich viele Nachzügler gingen den Gipfel erst jetzt am Nachmittag an. Nach dem Col du Dôme wurde es dann richtig warm, weil der Wind komplett eingeschlafen war. Ich bewunderte die Eislandschaft hier oben, die ich bei der Dunkelheit im Aufstieg ja gar nicht gesehen hatte.
Bei der Hütte hielt ich mich nicht lange auf und verließ sie um kurz vor 14.00 Uhr. Die Felsflanke unterhalb der Hütte konnte ich gut und zügig hinabklettern. Wenn man alleine unterwegs ist geht´s halt oft schneller als in einer Seilschaft.
Ich hatte nochmals Glück und konnte das Grand Coloir ohne Zwischenfälle passieren. Obwohl die Bedingungen für Steinschlag jetzt viel besser waren als tags zuvor beim Aufstieg, kam kein einziges Steinchen hinunter. Hier wird einem wieder mal klar, wie unberechenbar diese Stelle ist.
Unten, am Infostand, behielt ich die Steigeisen wegen dem vereisten Weg diesmal an und das war auch gut so.
Später, Richtung Nid d'Aigle wurde es dann doch bitter. Ich hatte wohl einmal zu wenig die Schuhe nachgeschnürt und mir unbemerkt einen Bluterguss unter meinem Zehnagel zugezogen. Jetzt kamen die Schmerzen und ich humpelte ganz langsam und vorsichtig Richtung "Adlernest" hinunter. Auf dieser Wegpassage wurde ich nun von jung und alt überholt und war der Langsamste weit und breit. Besonders bitter, die ausgemergelten Männer im Rentneralter, die in ihren knallbunten Bergläufer-Outfits und leichten Halbschuhen an mir vorbeirauschten und mir dabei mit mitleidsvoll viel sagenden Blicken "Bon Jour" wünschten. Ich kam mir ganz schön alt vor. Aber es half ja nichts.
Als ich Nid d'Aigle erreichte, verkroch ich mich erst mal in den Schatten. Ich führte mir Protein in Bodybuilder-Portionen zu und bemerkte, dass sich auch mein Trinkvorrat dem Ende neigte. Und ich hattte ´nen Riesendurst. So gurgelte und spülte ich mehr als das ich trank. Was blieb mir auch anderes übrig.
Jetzt noch das Tal hinunter nach Bionnassay. Nochmal 1000 Höhenmeter vernichten. Ich schlich mich davon und weiter unten, wo ein kleiner Wasserfall über moosbewachsene Felsen hinunter kam, löschte ich meinen furchtbaren Durst. So hab ich dann auch noch den Rest des Weges irgendwie geschafft.
Längst im Dunkeln erreichte ich so um 20.45 Uhr Bionnassay.
Die Nacht verbrachte ich im Auto, wo ich trotz Erschöpfung kein Auge zu bekam. Mir tat einfach alles weh. Der Abstieg hatte seinen Tribut gefordert. Am nächsten Tag auf dem Weg nach Hause waren die Pausen am schlimmsten, da ich kaum laufen konnte. Nicht nur sämtliche Muskeln sogar die Lunge schmerzte ein wenig. Dennoch bekam ich mein Dauergrinsen kaum aus dem Gesicht. Ich hatte die Sache bis zum etwas bitteren Ende durchgezogen. Drei Tage später war ich aber wieder vollständig auf dem Damm.
Tourengänger:
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