Dossenhorn 3138m


Publiziert von Lulubusi , 3. August 2011 um 08:13.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum:31 Juli 2011
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: 3 (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1780 m
Abstieg: 1780 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Via Meiringen zur Rosenlaui
Unterkunftmöglichkeiten:Dossenhütte: http://www.dossenhuette.ch/ +41339714494
Kartennummer:LK 1:25000 / BL1230 Guttannen / BL1210 Innertkirchen

Dossenhorn 3138m

 

Wieder einmal eine Wochenendtour. Diese sollte uns auf das Dossenhorn führen. Uns heisst: Ich, mein Engel Livia, Dres, Anne, Stefan und Heike. Da die meisten Neuling sind und daher, was Hochtouren anbelangt noch recht unerfahren, bitetet sich das Dossenhorn recht gut an.

 

Eine einfach sehr abwechslungsreiche Tour, die von Fels bis Eis alles enthält und mit einer genialen Aussicht aufartet.

 

Erstmal gilt es aber den Hüttenaufstieg, der nicht ganz einfach ist zu bewältigen. Als Ausgangspunkt bietet sich der Parkplatz bei der Rosenlauischlucht bestens an. Morgens um sieben, treffen wir uns dort und nehmen gemeinsam den Weg unter die Füsse.

 

Über den sehr gut ausgebauten Wanderweg (T2) der vom Ausstieg aus der Gletscherschlucht abwärts führt geht es erstmal in die Gegenrichtung, nämlich aufwärts. Eine Rundwanderung durch die Gletscherschlucht ist sehr zu empfehlen!

Oberhalb des Gletscherschluchtausgangs wird aus dem Wanderweg ein Bergwanderweg (T3) über den wir schnell zur Verzweigung Engelhorn-, Dossenhornhütte auf Höhe des Gletscherhubels gelangen. Jetzt trennen sich die beiden Hüttenzustiege. Nach Norden geht es weiter zur Engelhornhütte und nach Süden zur Dossenhornhütte die unser Tagesziel darstellt.

 

Weiter geht es auf dem weiss blau weiss markierten Dossenweg in das Tälchen, dass südöstlich des Gletscherhubels liegt hinein. Hier kann man etwas Kraft und Energie für den weiteren Aufstieg schöpfen, da es flach bis an den Rand der Seitenmoräne geht. Nun im immer steiler werdenden Gelände au der linken Seite der Moräne oder direkt auf dem Moränenkamm hoch bis an dessen oberen Ende bei P.2068

 

Auf der östlichen Seite des folgenden Couloirs über Kalkplatten Stufen (teilweise künstlich) und Felsbänder weiter hoch bis auf eine kleine Terrasse. Vor dem Rosenlauibiwak.Ein grosser Teil dieses Abschnittes ist mit Drahtseilen oder Leitern gesichert. Wir kommen zügig voran und erreichen schon bald das Rosenlauibiwak P.2330. Nach der flacheren Passage beim Biwak geht es nun nur noch aufwärts.

Unterhlab des Biwaks queren wir nach links und galngen schliesslich auf einem zickzack Pfad über eine Felsrippe auf den Dossengrat. Den reichlich vorhandenen Markierung und Wegspuren fogend, mal links und mal rechts ausweichend, erreichen wir über den Dossengrat nach gut 4 ½ Stunden die Dossenhütte P.2663

 

Achtung: Bei Nebel und nässe kann der Zustieg sehr heikel werden! (Fels und Stein wird sehr rutschig)

 

Nach einer erstaunlich ruhigen Nacht starten wir um 7:00 Uhr unsere Tour. Von der Hütte geht auf kaum sichtbaren Pfadspuren, in südwestlicher Richtung auf den Dossenfirn. In den Karten ist dieser ohne Namen. Erst quert man den Dossenfirn in südlicher Richtung unterhalb des Grates und einer grossen Felsstufen. Die Felsstufe gibt vor wann man den Aufstieg angehen kann. Da diese auf dessen Südseite umgangen wird. Hier reicht der Firn durchgehend bis zum Dossensattel den man von südosten her kommend erreicht. Gegen den Sattel hin wird der Dossenfirn immer steiler, was bei ausaperung recht heikel werden könnte.

 

Wir haben heute recht gute Verhältnisse angetroffen. Dank dem in den letzten Tagen gefallenen Schnee, war kein Blankeis vorhanden, was die Begehung relativ einfach machte und wir ohne Schwierigkeiten den Dossensattel P.3032 erreichten.

 

Beim Dossensattel angelangt, kann man zwischen zwei verschiedene Aufstiegsrouten, auswählen. Variante 1 über die letzten Meter des Nordgrat (Dossengrat), Variante 2 über die Nordwestflanke. Wenn aper ist Variante 2 die etwas einfachere, aus meiner Sicht ist Variante 1 allerdings die lohnendere.

 

Auf dem Sattel angelangt, entschieden sich die meisten hier zu pausieren und den Gipfel ein andermal zu besteigen. Für die letzten 100 Höhenmeter auf den Gipfel verblieben schliesslich Stefan und ich. Wir entschieden uns für den Aufstieg über den Grat. Vom Sattel hält man sich leicht links und überwindet eine ca. 5m hohe Stufe. Weiter geht es mehr oder weniger direkt dem Grat entlang. Über mehrere Stufen und durch Verschneidungen (III) erreichen wir schon bald den Gipfel des Dossenhorn P.3138. Auf dem Grat sind einige neue Borhaken die recht nützlich sein können montiert. Allerdings können diese leicht übersehen werden.

 

Für den Abstieg zum Sattel wählten wir die selbe Route über den Grat. Im oberen Viertel befindet sich an einer Stelle eine Bandschlinge um einen Zacken und ungefähr in der Hälfte ist eine Repschnur an einem Borhaken montiert. Diese ermöglichen es, abzuseilen. Natürlich nur, wenn man sich vergewissert hat, dass diese auch wirklich halten. Vereinzelt könnte man sicherlich auch das Seil zum Abseilen um Zacken hänge. Grundsätzlich ist es dennoch das sicherste wen man abklettert. An zwei Passgen haben wir abgeseilt, den rest sind wir abgeklettert. So gelangen wir zügig zurück zur Gruppe die auf dem Sattel unsere Ankuft erwartet. Schade, dass nicht allen den Gipfel erreicht haben.

 

Meines wissens ist der gebräulichste Abstieg allerdings über die Nordwestflanke die wie bereits oben beschrieben, sofern aper, einfacher zum begehen ist.

 

Auf dem Rückweg zur Hütte, war der Schnee auf dem Firnfeld bereits so sehr aufgeweicht, dass man teilweise Kniehoch einsanke und wir deshalb sogar auf die Steigeisen verzichten konnte, was einen angenehmeren Abstieg zur Folge hatte. Die Route ist mehr oder weniger mit der Aufstiegsroute identisch. Wir stiegen vor der Qerung zur Hütte etwas weiter ab. Bis ca. auf eine Höhe von 2800m. Erst kurz vor der Felsinsel die südöstlich des Dossensattels liegt, haben wir die Querung in Angriff genommen. So können die steilsten Stellen umgangen werden. Der kleine und kurze Anstieg der sich auf halber Strecke befindet, kann vernachlässigt wereden.

 

Bei der Dossenhütte schieben wir nochmals eine kleine Pause ein, bevor wir schliessliche über den uns bereits bekannt Hüttenzustieg bis zum Parkplatz bei der Rosenlauischlucht absteigen.

 

Tipp: Das Dossenhorn kann auch über den Dossengrat, der unmittelbar hinter der Hütte beginnt, begangen werden. So ist es möglich, den Dossen ohne Eiskontakt zu besteigen.

 

Fazit:

 

·         Von der Dossenhütte aus eine wunderbare Halbtagestour

·         Ein sehr lohnender Aussichtspunkt

·         Wenig schwere Hochtour die von beinahe allem etwas enthält

·         Ideal für mal in den Sport des Bergsteigens reinzuschauen (nur mit Bergführer oder erfahrener Begleitung)

·         Der Hüttenzustieg von der Rosenlaui sollte nicht unterschätzt werden. Ist dieser doch recht lange und im T5 Bereich.

·         Alleine ein Besuch der Dossenhütte lohnt sich bereits. Diese liegt wie ein Adlerhorst auf dem Grat. „wahnsins Ausblick“

·         Eine viel begangene und auch lohnende Touren sind vom Rosenlauital ins Urbachtal oder umgekehrt. Hierbei wird in der Dossenhütte genächtigt.

 

Hütte:

 

·         Schöne nicht allzu grosse sehr komfortable Hütte.

·         Recht grosszügig bemessene Betten.

·         Sehr freundliches Hütten Team.

·         Genügend und gutes Essen.

·         Ausgangspunkt für Touren in die Wetterhorngruppe. Weiter Touren z.B. zu Räfenhorn möglich

 

Material:

 

·         Eis Ausrüstung für die begehung des Dossenfirns.

·         Minimale Kletter bzw Felsausrüstung.

 

Genaue Route:

 

Rosenlaui Parkplatz P.1360, Rosenlauischlucht, Dossenweg, P.2068, Rosenlauibiwak P.2330, Dossenhütte P.2663, Dossenfirn, Dossensattel P.3032, Dossenhorn P.3138, Dossensattel P.3032, Dossenfirn, Dossenhütte P.2663, Rosenlauibiwak


Tourengänger: Lulubusi, Stiefel


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