Kuegrat via Alpila

Im SAC-Clubführer ist diesem Weg nur ein kleiner Nebensatz gegönnt: „keine ... nennenswerte seitlichen Zugänge zum Grat, abgesehen von einem steilen, wenig benutzten Bergweg von Schaan zum Kuegrat“.
So wundert es nicht, daß ich auf diesem Wegstück keinem Menschen begegnet bin. Fast auf den Tag genau vor 30 Jahren habe ich diese Tour schon einmal gemacht und jetzt wollt ichs noch mal wissen: wie sich gut 1600 Höhenmeter auf einer Distanz von 3 km anfühlen. Um noch 5 Höhenmeter mehr rauszukitzeln, parkiere ich das Auto in der Tiefgarage beim Saal am Lindaplatz ;-) Bei der Kapelle St. Peter gehts links ab und dann immer geradeaus. Bei schwülwarmem Wetter (der einzige heiße Tag in diesem verregneten Juli) sind schon die ersten Meter an den Liechtensteinischen Villen vorbei recht schweißtreibend. Sobald der Waldrand erreicht ist, wirds schattiger und angenehmer, dafür aber auch bald immer steiler. Bis zur Alpila-Hütte gehts durch dichten Wald, erst ab dem Sporn gestattet der jetzt etwas lichtere Wald die ersten Rückblicke auf den Ausgangspunkt. Oberhalb der Hütte ändert sich der Charakter des Weges rasch. In unzähligen Kehren (angeblich 151) geht es zwischen den Legföhren hindurch bis zum Grat. Dafür, daß der Weg selten begangen wird, ist er erstaunlich gut ausgebaut und gepflegt. Im Aufstieg unproblematisch, im Abstieg und bei Nässe hat man aber wohl wenig Freude daran. Auf dem Grat trifft man auf den stark frequentierten Wanderweg Fürstensteig – Drei Schwestern. Die letzten Meter bis zum Kuegrat sind dann nur noch ein Spaziergang. Für den Rückweg wähle ich den Weg durch das Chemi zur Gaflei. Dort findet sich ein freundlicher Autofahrer, der mich bis Triesenberg mitnimmt und mit dem Bus gehts weiter bis Schaan.
Die Zeitangabe 4 Std. 15 Min. auf dem Wegweiser in Schaan stimmt exakt, das macht im Schnitt 6,6 Höhenmeter pro Minute.