Haglere und Nünalpstock


Publiziert von Mo6451 , 16. Juli 2011 um 09:50.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:15 Juli 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Hagleren und Giswilerstöcke   CH-LU   CH-OW 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:19,5 km - Sörenberg - Alpweid - Mittlist Gfäl - Dählebode - Haglere - Teufimattsattel - Nünalpstock - Rotspitz - Rübihütte - Heidberihubel - Jänzimatt - Juchli - Mittlist Arni - Arnischwand - Emmenuferweg - Sörenberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zug nach Schüpfheim - Postbus nach Sörenberg

Endlich wieder Wetter für eine Wanderung, das muss genutzt werden, bevor der nächste Regen kommt. Und so machte ich mich am Freitag auf den Weg, wieder ein neues Stück Entlebuch zu erkunden. Diesmal standen Haglere und Nünalpstock auf dem Programm.

Von Sörenberg aus führte der Weg ein Stück über die Straße, bevor er bei P 1289 abbog Richtung Alpweid. Von da aus weiter durch offnenes Gelände bis Mittlist Gfäl (P 1595) und Dählebode (P 1805). Das erste Ziel, der Haglere (oder die Haglere?) zeigte sich nun deutlich. Aber der Weg hinauf führte, wie so häufig durch eine Moorlandschaft. Und das Moor hatte den Regen der letzten Tag freundlich aufgenommen und gut gespeichert. Mit dem Morgentau ergab das eine richtig schöne nasse Sache, was vor allem Schuhe, Strümpfe und Hose zu spüren bekamen. Die waren nämlich in kurzer Zeit durchnässt. Da half nur die Hoffnung auf Sonne, die einen Trocknungsprozess einleiten konnte.
Am Gipfel angekommen empfing mich eine Kuhherde, mit drei ganz besonders neugierigen Exemplaren. Etwas später gesellte sich noch ein junges Paar aus Münster in Westfalen (Deutschland) hinzu, eine Stadt, in der ich einmal neun Jahre gearbeitet habe. Nach einer kurzen Pause wollte ich nun weiter Richtung Nünalpstock, der Wegweiser befand sich genau auf dem Stück, dass die Kühe heute für sich beanspruchten. Erst einmal musste ich überhaupt einen Weg auf das Terrain finden, es war mit dem üblichen elektrischen Band eingezäunt, dass es zu übersteigen galt. Kaum auf der Weide kamen die drei neugierigen Kühe auf mich zu und mir ziemlich nahe. Nun begann ein kleiner Wettlauf. Ich versuchte so schnell wie möglich das kleine Tor der Sicherheit zu erreichen, die drei Kühe hinter mir her. Ein Wettlauf, den die drei fast für sich entschieden hätten, ich stolperte mehr oder weniger den unebenen Abhang hinunter, die Kühe im spielerischen Galopp hinter mir her. Der Preis der Eleganz geht an die Kühe, trotz des großen Gewichtsunterschiedes. Der Fluchtpreis ging an mich, ich schaffte das rettende Tor, bevor sie mich erreichten. Es sollte nicht die einzige Begegnung dieser Art an diesem Tag sein.
Der Weg über den Teufimattsattel Richtung Nünalpstock ist ein kombinierter Wald- und Wiesenweg, sehr angenehm zu absolvieren. Die letzten Meter zum Gipfel des Nünalpstocks sind leichte Kletterei, gesichert mit Stahlseilen. Über die Heimegg geht es weiter abswärts Richtung Rotspitz. Ein Abstecher auf den Gipfel ist gut markiert, im Gegensatz zum Weg hinab Richtung Rubihütte. Vor allem in dem momentan hohen Gras sind die Wegspuren nicht zu entdecken, da in dem offenen Gelände die Hütte schon zu sehen ist, fällt die Orientierung nicht ganz so schwer. Etwas später gab es dann auch wieder Markierungen.
Aber erneut führte der Weg über eine Weide, auch hier war der Zutritt nur möglich über den Elektrozaun. Also erneut herübersteigen, in der Hoffnung, dass diese Kühe etwas friedlicher sind. Außer neugierigen Blicken hatte ich hier Gott sei Dank nichts zu befürchten. Allerdings war der Weg bedingt durch den Regen der Vortage sehr schlecht. Überall sank man ein, selbst direkt am Zaun, wo die Kühe sich ja nicht so oft aufhalten. Der Weg führt jetzt problemlos weiter abwärts Richtung Rubihütte. Auf der etwas darunter liegenden Alm machte ich meine Mittagspause. Den Zigerkäse dieser Alm kann ich nur bestens empfehlen. Auf dem Weg hinunter hatte ich schon bemerkt, dass mir meine Sonnenbrille abhanden gekommen war, gerade als ich die Alm verlassen hatte, kam das junge Paar hinter mir her. Sie hatten die Brille gefunden und sie mitgenommen, in der Hoffnung mich noch irgendwo zu treffen.
Nach einem kurzen Plausch und einem Dankeschön führte mich mein Weg weiter Richtung Heidberihubel/Jänzimatt.
Am Ende der Straße, oh Graus schon wieder der Wanderwegweiser in einer mit Kühen besetzten Weide. Also erneut über den Elektrozaun, in der Hoffnung auch hier auf friedliche Zeitgenossen zu treffen. Mit einem gewissen Unbehagen beschleunigte ich meine Schritte um das Terrain schnellstmöglich verlassen zu können. Aber auch diese Herde nahm keine Notiz von mir.
Hinter Jänzimatt verdunkelte sich der Himmel Richtung Höch Gumme und ich überlegte, ob ich noch den Weg weiter Richtung Brüningpass nehmen oder nach Sörenberg zurück sollte. Ich entschied mich, die Tour hier abzubrechen und den Heimweg anzutreten.
Der führte mich erneut, wie sollte es auch anders sein wieder über eine Kuhweide, wieder einen Elektrozaun übersteigen und wieder hoffen, dass die Tiere friedlich sind.
Der Weg hinunter Richtung Mittlist Arni, Arnischwand, Emmen ist steil, allerdings mit einer schönen Aussicht auf die Brienzer Rothornkette. Bei der Wegweisung fiel mir auf, dass viele Hinweispfähle niedergelegt ware, so als wollte man den Weg aufheben. Das machte die Orientierung etwas schwierig. Nach Überquerung der Hauptstraße gab es einen Hinweis, das der weitere Weg sehr sumpfig sei und bei schlechtem Wetter der Weg über die Straße empfohlen wurde. Im Hinblick auf den Regen der letzten Tag folgte ich der Empfehlung bis ich später auf den Emmenuferweg einbiegen konnte, der sich bis Sörenberg entlang der Emme schlängelt. In Sörenberg erreichte ich dann um 17 Uhr den Postbus nach Schüpfheim und von dort den Zug zurück nach Luzern.

Tourengänger: Mo6451


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