Nünalpstock und Haglere (1949 m)

Die Frühlingsblumen blühen  ums Haus herum,  ich denke aber mit den Schneeschuhen bin ich heute noch nicht zu spät dran. Nach einer kurzen Nacht fahre ich zeitig  in den Sörenberg.  Ich werde heute  an der Südwestseite von Sörenberg unterwegs sein, da ist schon bis hoch hinauf viel Gras und apere Stellen zu sehen.
Die Schneeschuhe kommen erstmal auf den Rucksack. Vom Parkplatz mitten im Dorf oben mache ich mich auf den Weg Richtung Nünalpstock.  Der Schnee und die aperen Stellen sind hart gefroren, so komme ich zügig vorwärts. Nach ca anderthalb Stunden bin ich festgefahren im Tiefschnee der hier oben zu wenig hart ist. Ab hier sind die Schneeschuhe unentbehrlich. Der weitere Aufstieg verläuft mehr oder weniger anstrengend, nur das oberste Stück ist ein bisschen kräfteraubend, da stotzig und nur wenig brauchbare Spuren. Der Ausblick oben ist gewaltig. Der Wind auch.
Nach ausgiebiger Rundumsicht gehe ich gleich weiter zum Abstieg gegen den Teufimattsattel. Vorsichtig gehe ich über den Grat abwärts, nach wenigen Metern kommt eine Schlüsselstelle, die mir etwas Kopfzerbrechen bereitet. Entweder ohne Schneeschuhe links über die Felsen(z.t. vereist.Das Sicherungsseil ist unerreichbar unter dem Schnee) oder rechts über den affensteilen Schneeteil mit einigen Stauden. Ich packe die Stöcke auf den Rucksack und wähle die Schneeseite .An den Stauden kann ich mich jeweils festhalten bis die Füsse wieder verankert sind.  Das geht eigentlich ganz gut und ab hier ist zwar vorsichtiges Gehen erforderlich, bereitet aber keine Schwierigkeiten mehr.
Im Teufimattsattel ist ein Unterstand vorhanden, windgeschützt kann ich jetzt eine gemütliche Stärkungspause einlegen.  Das ist auch nötig, der Aufstieg zur Haglere  beansprucht meine ganze Energie.
Nassschnee,  zum Teil steil und nicht die geringste Spur vorhanden.  Fast eine Stunde brauche ich für das bisschen. Oben ist wieder die gewaltige Rundsicht wie schon gehabt,  ebenfalls starker Wind und endlich sehe ich auch andere Leute.
Nochmal die Rundumsicht geniessen, dann geht’s abwärts zum Dählebode, hier sind die Türeler und Schneeschuhläufer im Dutzend im Anmarsch. Jetzt geht’s links steil runter zu Mittlist Gfäl, danach in angenehmen, sonnigen und windstillem Gelände abwärts Richtung Dorf Sörenberg.  Die letzten ca 150 Hm wieder ohne Schneeschuhe.
Eine wunderschöne Tour,  von hier hochgeschaut, kaum zu glauben wie viel Schnee ich heute gestapft habe.