Hochwanner (2085 m), Tormetz (1811 m)
|
||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Jupiiee - ein Zwischenhoch beschert uns einen Sonnentag in diesem unbeständigen Vorsommer. Den Rucksack gepackt und ab in die Ammergauer - nicht zu weit, um die wenigen Sonnenstunden auszukosten, bevor der nächste polare Tiefdruckkeil weitere Regenfronten beschert.
Abmarsch gegen 5:15 Uhr am Parkplatz neben der Straße zwischen Griesen und Ehrwald. Die hier noch ganz junge Loisach wird überquert, danach leitet ein Ww nach links (südwärts) Richtung Daniel und Lermooser Alm. Eine geteerte Forststraße führt nach einer fast unmittelbar folgenden Spitzkehre relativ steil aufwärts, dann nochmals eine Spitzkehre, der Teerbelag weicht einer Schotterung, etwas später führt Weg Nr. 692 an der Haselgör-Alm (1108 m) vorbei. Ein Stück geht es noch auf der geschotterten Forststraße dahin, der waldbestandenen Althüttenboden wird erreicht, und bevor das Sträßlein sich hinüber zum Bäckerloamboden windet, erreiche ich an einem Wegweiser nach 45 Minuten den Abzweig hinauf Richtung Meirtljoch.
Jetzt geht es auf einem romantischen Wiesenpfad zusehends steil aufwärts ins Meirtl; dies ist das Geröllfeld nordöstlich unter dem alles beherrschenden Felshorn des Daniel. Der Wald wird immer lichter, er weicht grünen Matten und führt dann hinauf zum zum schon lange sichtbaren Meirtljoch (1983 m); 7:30 Uhr - also gute 2 Std. sind seit Abmarsch vergangen.
Nun teilt sich der Weg: während ein gebahnter Steig hinüberführt ins Büchsentaljoch und weiter zum Daniel, folge ich auf Steigspuren dem Südgrat des Ammergauer Hochwanner. Im ersten Moment sieht er mit seinen Felsköpfln etwas abweisend aus, erweist sich dann aber doch als gut gangbar. Ich bleibe immer unmittelbar auf der Kammhöhe und vermeide es, links- oder rechtsseitig in die Flanken auszuweichen: einige kurze Kraxeleinlagen sind zu meistern, bei denen man auch durchaus mal für wenige Meter Hand anlegen muß - am im wesentlichen gibt es bei normaler Trittsicherheit keine schwierigen oder gar heiklen Stellen zu meistern. Der II. Grad wird zwar für wenige Momete erreicht - aber nur insofern, als es eben OHNE Hände nicht geht. Ansonsten ist alles Gehgelände - und ich schwelge in der wärmenden Morgensonne dem schon lange sichtbaren Gipfel entgegen.
Um 8:15 Uhr stehe ich dann droben auf dem Ammergauer Hochwanner (2085 m). Kein Kreuz, nur eine kleine Stange mit Gipfelbuch vom 12. Dezember 1985 markiert den höchsten Punkt. Ich trage mich ein und faulenze dann, das prächtige Panorama genießend: im Süden beherrscht zwar der Daniel die Szenerie, aber ansonsten grüßen das nahe Wetterstein, die Ammergauer, die Tannheimer und Allgäuer Berge sowie die westlichen Ausläufer des Karwendel.
Wie geht es weiter? Ich möchte noch ein bißchen mehr von diesem weltabgeschiedenen Teil der Ammergauer Berge kennenlernen und steige nordseitig über harmloses Schrofengelände hinunter. Nur ab und an gibt es hier Steigspuren; sie leiten mich durch breite Latschengassen und knöcheltiefe Wiesen hinunter auf den Tormetzanger (1719 m). Dies wäre ein schönes Plätzchen zum Biwakieren, denke ich mir - hätte Braunbär Bruno HIER seinerzeit sein Domizil aufgeschlagen und nicht auf der Rotwand - er wäre keine Gefahr gewesen und hätte unbehelligt sein Dasein fristen können.
Jenseits des Angers geht es weglos hinauf zum Tormetz - hier ist "Blick fürs (Latschen)gelände" gefragt, immer wieder springen Gemsen vor mir davon, ich bin wahrscheinlich der erste Mensch in diesem Jahr hier auf diesem gottverlassenen Fleckchen Bergerde. Nur - wo finde ich jetzt diesen Tormetz? Hätte ich meinen Freund Armin nicht dabei - ich hätte wohl den höchsten Punkt immer noch nicht gefunden. Armin aber sagt ganz eindeutig: Du stehst unmittelbar vor dem Gipfel, nur noch 5 Meter durch dieses Latschendickicht, und dann hast Du auch den Tormetz erklommen. Also gut - gehorsam und latschenerfahren, wie ich nun mal bin, krieche ich noch durch ein Gestrüpp hinauf - und habe dann zwar mühsam, aber ganz eindeutig den höchsten Punkt des Tormetz (1811 m) erreicht. Irgendwie abstrus - ich stehe inmitten dichtester Latschen, aber ganz eindeutig höher als die Latschenbüschel 20m weiter da drüben. Na sei's drum - auf dem Tormetz war ich also auch droben.
Der Rückweg ..... am liebsten würde ich ihn schamhaft übergehen: Wanderer, folge ab dem Tormetzanger NICHT meinem GPS-Track, der durch übles Latschengestrüpp die Ostflanke des Hochwanner hinüber zum Meirtl quert, sondern steige - wie es der Ammergauer Führer des DAV vorsieht - auf einem (wahrscheinlich unauffälligen) Pfad nordseitig des Klausbaches hinab zum Bäckerloamboden. Ich aber folgte einem zuerst sehr bequemen, von Menschenhand freigehackten Latschensteig entlang der Hochwanner-Ostflanke; später verfällt dieser Steig aber zusehends, und ... na, ich krabbelte, als an eine Umkehr nicht mehr zu denken war, durch teils dichte Latschen in relativ steilem Gelände hinüber zum Meirtl und damit zum Aufstiegsweg. Eine detaillierte Beschreibung erübrigt sich - letztlich wanderte ich dann wieder auf dem Aufstiegsweg zurück zum Parkplatz und damit zum Ausgangspunkt meiner Bergtour.
Die Tour ist ein Geheimtip für Liebhaber des Ammergauer Berglandes: keine Menschenseele, grüne Matten, großartige Aussicht, Gamsrudel - und eine unerwartet abwechslungsreiche, mit kurzen Kraxeleinlagen gewürzte Tagestour. Herz, was willst Du mehr .....
Abmarsch gegen 5:15 Uhr am Parkplatz neben der Straße zwischen Griesen und Ehrwald. Die hier noch ganz junge Loisach wird überquert, danach leitet ein Ww nach links (südwärts) Richtung Daniel und Lermooser Alm. Eine geteerte Forststraße führt nach einer fast unmittelbar folgenden Spitzkehre relativ steil aufwärts, dann nochmals eine Spitzkehre, der Teerbelag weicht einer Schotterung, etwas später führt Weg Nr. 692 an der Haselgör-Alm (1108 m) vorbei. Ein Stück geht es noch auf der geschotterten Forststraße dahin, der waldbestandenen Althüttenboden wird erreicht, und bevor das Sträßlein sich hinüber zum Bäckerloamboden windet, erreiche ich an einem Wegweiser nach 45 Minuten den Abzweig hinauf Richtung Meirtljoch.
Jetzt geht es auf einem romantischen Wiesenpfad zusehends steil aufwärts ins Meirtl; dies ist das Geröllfeld nordöstlich unter dem alles beherrschenden Felshorn des Daniel. Der Wald wird immer lichter, er weicht grünen Matten und führt dann hinauf zum zum schon lange sichtbaren Meirtljoch (1983 m); 7:30 Uhr - also gute 2 Std. sind seit Abmarsch vergangen.
Nun teilt sich der Weg: während ein gebahnter Steig hinüberführt ins Büchsentaljoch und weiter zum Daniel, folge ich auf Steigspuren dem Südgrat des Ammergauer Hochwanner. Im ersten Moment sieht er mit seinen Felsköpfln etwas abweisend aus, erweist sich dann aber doch als gut gangbar. Ich bleibe immer unmittelbar auf der Kammhöhe und vermeide es, links- oder rechtsseitig in die Flanken auszuweichen: einige kurze Kraxeleinlagen sind zu meistern, bei denen man auch durchaus mal für wenige Meter Hand anlegen muß - am im wesentlichen gibt es bei normaler Trittsicherheit keine schwierigen oder gar heiklen Stellen zu meistern. Der II. Grad wird zwar für wenige Momete erreicht - aber nur insofern, als es eben OHNE Hände nicht geht. Ansonsten ist alles Gehgelände - und ich schwelge in der wärmenden Morgensonne dem schon lange sichtbaren Gipfel entgegen.
Um 8:15 Uhr stehe ich dann droben auf dem Ammergauer Hochwanner (2085 m). Kein Kreuz, nur eine kleine Stange mit Gipfelbuch vom 12. Dezember 1985 markiert den höchsten Punkt. Ich trage mich ein und faulenze dann, das prächtige Panorama genießend: im Süden beherrscht zwar der Daniel die Szenerie, aber ansonsten grüßen das nahe Wetterstein, die Ammergauer, die Tannheimer und Allgäuer Berge sowie die westlichen Ausläufer des Karwendel.
Wie geht es weiter? Ich möchte noch ein bißchen mehr von diesem weltabgeschiedenen Teil der Ammergauer Berge kennenlernen und steige nordseitig über harmloses Schrofengelände hinunter. Nur ab und an gibt es hier Steigspuren; sie leiten mich durch breite Latschengassen und knöcheltiefe Wiesen hinunter auf den Tormetzanger (1719 m). Dies wäre ein schönes Plätzchen zum Biwakieren, denke ich mir - hätte Braunbär Bruno HIER seinerzeit sein Domizil aufgeschlagen und nicht auf der Rotwand - er wäre keine Gefahr gewesen und hätte unbehelligt sein Dasein fristen können.
Jenseits des Angers geht es weglos hinauf zum Tormetz - hier ist "Blick fürs (Latschen)gelände" gefragt, immer wieder springen Gemsen vor mir davon, ich bin wahrscheinlich der erste Mensch in diesem Jahr hier auf diesem gottverlassenen Fleckchen Bergerde. Nur - wo finde ich jetzt diesen Tormetz? Hätte ich meinen Freund Armin nicht dabei - ich hätte wohl den höchsten Punkt immer noch nicht gefunden. Armin aber sagt ganz eindeutig: Du stehst unmittelbar vor dem Gipfel, nur noch 5 Meter durch dieses Latschendickicht, und dann hast Du auch den Tormetz erklommen. Also gut - gehorsam und latschenerfahren, wie ich nun mal bin, krieche ich noch durch ein Gestrüpp hinauf - und habe dann zwar mühsam, aber ganz eindeutig den höchsten Punkt des Tormetz (1811 m) erreicht. Irgendwie abstrus - ich stehe inmitten dichtester Latschen, aber ganz eindeutig höher als die Latschenbüschel 20m weiter da drüben. Na sei's drum - auf dem Tormetz war ich also auch droben.
Der Rückweg ..... am liebsten würde ich ihn schamhaft übergehen: Wanderer, folge ab dem Tormetzanger NICHT meinem GPS-Track, der durch übles Latschengestrüpp die Ostflanke des Hochwanner hinüber zum Meirtl quert, sondern steige - wie es der Ammergauer Führer des DAV vorsieht - auf einem (wahrscheinlich unauffälligen) Pfad nordseitig des Klausbaches hinab zum Bäckerloamboden. Ich aber folgte einem zuerst sehr bequemen, von Menschenhand freigehackten Latschensteig entlang der Hochwanner-Ostflanke; später verfällt dieser Steig aber zusehends, und ... na, ich krabbelte, als an eine Umkehr nicht mehr zu denken war, durch teils dichte Latschen in relativ steilem Gelände hinüber zum Meirtl und damit zum Aufstiegsweg. Eine detaillierte Beschreibung erübrigt sich - letztlich wanderte ich dann wieder auf dem Aufstiegsweg zurück zum Parkplatz und damit zum Ausgangspunkt meiner Bergtour.
Die Tour ist ein Geheimtip für Liebhaber des Ammergauer Berglandes: keine Menschenseele, grüne Matten, großartige Aussicht, Gamsrudel - und eine unerwartet abwechslungsreiche, mit kurzen Kraxeleinlagen gewürzte Tagestour. Herz, was willst Du mehr .....
Tourengänger:
gero

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (1)