Gewitter am Wannenkopf (1712m)

Nach den vergangenen Wochen mit traumhaftem Wetter rechnete ich mit einer längeren Tourenauszeit.

Ein bißchen Wellness, die Beine hochlegen und mal richtig ausschlafen stand diese Woche auf dem Programm. Gut, am kommenden Tag sollte es ja morgens richtig schön werden, aber heute war erstmal eine kleine Spritztour angesagt.

Da ich ein bekennender Fan der Allgäuer Frühlings-Bergflora bin, schlug ich den Aufstieg über die im Winter stark von Skifahrern befahrenen bzw. zerfahrenen Hänge des Bolgengrates vor. Hier ist es im Sommer ruhig: ein erholsames Voralpengelände, die üppig begrünten sanften Hänge und die schnelle Rückzugsmöglichkeit bieten auch bei instabiler Wetterlage Frischluft, Erholung und Bewegung. Das Hochmoor (in dieser Gegend eine häufige Geländeform, etwa am Piesenkopf) unter dem Gipfel ist sehr eindrucksvoll.

So schlenderten wir also vor uns hin, bis sich kurz unter dem Gipfel bereits zur Mittagszeit heftiges Donnergrollen mit Blitzen vom Hauptkamm entwickelten. Nach der kurzen Gipfelrast wurde es dann innerhalb einer Viertelstunde richtig dunkel, kräftiger Niederschlag setzte ein, und wir konnten die Schlechtwettertauglichkeit unseres Bergequipments testen (und bewundern - es geht nichts über eine professionelle Ausrüstung).

Unten am Parkplatz beruhigte sich das Wetter zwar wieder, aber für heute hatten wir genug. Kurze Brotzeit, abtrocknen und den nächsten Wolkenbruch von der Terrasse aus beobachten - easy living in den Bergen.