Riedbergerhorn (1787 m), Bolgen (1686 m), Wannenkopf (1712 m) - unser Auftakt zum Bergjahr 2013

Wir treffen uns früh um 8 Uhr auf dem Riedbergpaß (ca. 1400 m) - der Stefan, der Maxl und ich. Je westlicher, desto besser, desto blauer der Himmel - der Wetterbericht spricht eine eindeutige Sprache. Es geht an der Grasgehrenhütte vorbei, die ersten Pistenläufer bereiten sich hier auf das Brettlvergnügen vor. Wir folgen nun nicht dem direkten Weg zum Riedbergerhorn, sondern einer Piste, die Richtung Westen hinaufzieht zum Südkamm unseres Berges. Mit viel "Ah" und "Oh" erfreuen wir uns an einem schönen Sonnenaufgang hinter den Allgäuer Hauptbergen und erreichen nach einer gemütlichen 3/4 Stunde den Ansatz des Riedberghorn-Südkammes etwa bei Höhenkote 1602m der LK. Ab hier benutzen Maxl und ich die Schneeschuhe - aber nicht, weil etwa der Schnee recht tief wäre, sondern weil er derart hart gefroren ist, daß die Benutzung der Harscheisen der Schneeschuhe den Aufstieg bequemer gestaltet. Um 9:20 Uhr, also gut eine Stunde nach Abmarsch, erreichen wir ohne jede Schwierigkeit den Gipfel des Riedbergerhorns (1787 m).

Tatsächlich ist das Allgäu heute eine Art Wettergrenze - östlich davon trübt eine relativ dunkle Wolkendecke in schätzungsweise 4000m Höhe die Sicht, nach Westen zu ist kein Wölkchen zu sehen, der Bodensee bleibt allerdings unter einer Nebeldecke verborgen. Es weht ein kräftiger Föhn - er erhält uns das schöne Wetter, aber er vertreibt uns nach 20 Minuten wieder vom Gipfel.

Wir steigen jetzt den Kamm Richtung Osten ab bis zum namenlosen Sattel zwischen Riedbergerhorn und dem langgezogenen Bolgengrat. Ihm wollen wir hinüber bis zum Wannenkopf folgen - aber kurz nach dem Sattel mahnt uns ein gut erhaltenes und somit wohl ziemlich neues Schild, daß nun ein Wildschutzgebiet beginnt und man dieses doch bitte nicht betreten möge. Was tun - eine gute Spur zeugt davon, daß nicht jeder Berggänger sich um solche Mahnungen kümmert und wohl nach dem Motto "Nach mir die Sindflut" handelt. Wir aber verhalten uns natürlich vorbildlich und kehren um, steigen kurz zurück zum namenlosen Sattel und wandern - nun auf offiziell ausgeschildertem Winterwanderweg - hinunter bis kurz vor Grasgehren, um von hier aus, am Rande der Piste aufsteigend, den höchsten Punkt des Bolgen (1686 m) zu erreichen. Hier befindet sich auch die Bergstation des von Grasgehren heraufführenden Sesselliftes.

Nicht mehr weit ist es nun auf dem ausgeschilderten Wanderweg hinüber zum östlichen Kulminationspunkt des Bolgengrates, dem Wannenkopf (1712 m). Nach  gut 20 Minuten haben wir ihn erreicht und werden mit einer tollen Aussicht hinunter ins Illertal nach Oberstdorf belohnt - fast frühlingshaft grün liegt es zu unseren Füßen, darüber die weißen Hänge des Allgäuer Hauptkammes - und wir sinnieren, wie schön es wäre, wenn es vielleicht heuer keinen Schnee mehr gäbe und dafür mal vorzeitig der Frühling ins Land zöge. Adi und andere Schitourengeher mögen uns verzeihen :-)

Der Rückweg führt wieder zum Bolgenkopf und dann am Rand der Schipiste hinab via Grasgehren zum Riedbergpaß.

Fazit:
für mich ein gelungener Auftakt ins Jahr 2013 - seit Wochen endlich mal unter der mittelfränkischen, trüben Wolkendecke hervorgespitzt und die Sonne gesehen. Doch auf der Heimfahrt hat mich nördlich von Ulm der ewige Nieselregen wieder eingefangen.