über den Ostgrat aufs Balmfluechöpfli - und ins Heereloch


Publiziert von Felix , 6. Juni 2011 um 16:21. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum: 4 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Aufstieg: 715 m
Abstieg: 715 m
Strecke:Ruine Balm, Parkplatz - über die Siggern vor P. 741 - Balmfluechöpfli - Heereloch - P. 1182 - Wegkehre auf 950 m.ü.M. - P. 699 - Reservoir - Parkplatz P. 683
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW über Herzogenbuchsee, Attiswil, Niederwil, P bei Ruine Balm
Kartennummer:1107

Diesmal war uns das Wetter - auf dieser Höhe - nicht hold; doch für interessante Erkundigungen reichte es bestens! Eine Kurztour war angesagt - dafür ist uns der nahe Jura immer gut; den Ostgrat des Balmfluechöpflis kannte ich bis jetzt nicht - und Ursula  wollte die IIIer-Stelle in Angriff nehmen ...

Wir starten, wo wir vor einer Woche auf der spannenden ornithologischen Exkursion viel Wissenswertes über die in der Wand nistenden Dohlen erfahren haben - beim Parkplatz bei der Ruine Balm. Die hier ansässige Dohle (corvus monedula) grenzt sich ab von der Alpendohle (pyrrhocorax graculus); sehr intelligent und faszinierend sind allerdings beide - wie ja die gesamte Raben- oder Krähen-Familie ...
Erst geht es auf der alten Strasse (Fahrverbot) die sich verengende Schlucht hoch, bis wir unmittelbar bei der Wegbiegung, noch vor P. 741, die Siggern nach links überschreiten. Bereits hier ist eine Spur erkennbar, welche nun sehr steil und lang aufwärts führt - im lichten Wald jedoch gut machbar. Bald einmal erreichen wir einen überraschend flachen, lieblichen Grat - so schätzen wir die Jura-Höhenwanderungen. Und die Idylle währt lange - der Nebel macht sie nur noch etwas zauberhafter (ehrlich: Sonnenschein wäre selbstverständlich sehr willkommen ...) Doch wir geniessen sowohl die eher flacheren Abschnitte, wie auch die steileren, felsigeren und abschüssigeren, welche anschliessend folgen.
Wo es geht, werden die Felskuppen erkraxelt, viele Wurzeln sind im nebelfeuchten Gelände hilfreich. Bald einmal ragt ein etwa sieben Meter hoher, gut gestufter Felsriegel auf: wunderbar, ihn auf den guten Tritten zu begehen. Eine nachfolgende IIer-Stelle lassen wir links liegen - bereits hier erscheinen uns im etwas ausgesetzten Bereich die schmierigen Felsen zu problematisch; und schliesslich lassen wir auch die gesuchte IIIer-Stelle unerklettert zurück: sie ist selten glitschig - bei trockenen Verhältnissen wäre sie eine schöne Herausforderung. Sie, wie auch andere können meist rechts, zwar abschüssig, doch gut, umgangen werden.
So erreichen wir im wiederum rustchigen, kombinierten Gras-Fels-Gelände, den letzten Aufstieg zum Schlussgrat, welcher recht luftig über viele Meter schliesslich zum Gipfel, zum Balmfluechöpfli, führt. Schon einige Male war ich hier oben; nun endlich auch via E-Grat - gutes Gefühl!

Die Sicht ist gleich null, die Rast jedoch gut - wir stärken uns, wartet doch die Suche nach dem Herrenloch ... Max vom Jurasüdfuss hat uns angegeben, dass wir ca. 200 Meter Richtung Weissenstein gehen und dann unterhalb der Felsen zurückqueren müssten. In der Tat finden wir exakt beim Wegweiser, welcher zur Röti hinweist, eine Spur übers Grätli und weiter zurück auf einem schmalen Weglein. Es leitet deutlich zur kleinen Höhle des Heerelochs (mich an der Sage orientierend, benutze ich nun diesen Mundartausdruck): überraschend, wie sie sich präsentiert - ein enger, ungefähr 15 Meter langer, Durchschlupf, in welchem zur Zeit der Franzosen-Besetzung sich eine Gruppe Parlamentarier versteckte, mit Ausblick auf die andere Felsseite - direkt unter dem Balmfluechöpfli. Es lohnt sich auf jeden Fall, dem Besuch des Chöpflis einen des Heerelochs anzuhängen - das erst bei Sonnenschein: da würden wir wohl noch einmal hin; mit dem IIIer ...

Die Geschichte des Abstieges ist schnell erzählt: erst folgen wir dem offiziellen Wanderweg, zweigen dann auf 950 Metern ab, nehmen die Abkürzung (gut ersichtlich), welche uns auf 900 Metern wieder in den (nicht markierten) Weg führt, welcher oberhalb der Grube nach Osten weiterführt. Unzählige Akeleien und viele Rote Waldvögelein treffen wir an - und eine Blüte|Pflanze, welche wir nicht kennen ...
Am Reservoir vorbei steuern wir unseren Ausgangspunkt an - und erinnern uns dankbar an die ornithologische Exkursion vom vergangenen Samstag: wie wurde uns das Leben, das Nisten, Brüten und Füttern der Dohlen in den Wänden nahe der Ruine Balm doch eindrücklich nahegebracht!

Tourengänger: Ursula, Felix


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