Unterwegs im Mattertal


Publiziert von Delta Pro , 20. Juni 2011 um 14:17.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:30 Mai 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Ski Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1600 m

Ein paar Impressionen von verschiedenen Tagen im Mattertal im Mai/Juni 2011
 
Randa – Europabrücke:
Der Europaweg, der früher die Täschhütte direkt mit der Europahütte verbunden hatte, ist seit einigen Jahren durch einen merkwürdigen Blockgletscher bedroht. Dieser Blockgletscher hat seine Fliessgeschwindigkeit aus irgendeinem Grund um einen Faktoren von gegen 100 erhöht. Somit hängt die nur durch Permafrost zusammengehaltene Schuttmasse in der steilen Flanke. Das Eis schmilzt, Unmengen von Geröll wird freigesetzt. Da der Europaweg dadurch unpassierbar wurde, hat man für teures Geld eine Hängebrücke konstruiert, die über die Gefahrenzone leiten sollte. Nach nur 3 Monaten war die Brücke getroffen – von Gesteinsbrocken, die 30 Meter über dem Boden flogen. Ein unvorstellbare Energie. Einem solchen Ereignis konnte auch wir beiwohnen: Ein gewaltiger, rund 200 Tonnen schwerer Block löste sich und donnerte vor unseren Augen zu Tale – Wow. Die Bilder fangen die Energie nur ungenügend ein.
Die Brücke ist momentan natürlich gesperrt. Auf dem Weg kann man aber bis zum Beginn der Brücke wandern und dann durch die steile Flanke darüber gefahrlos in die Nähe des Blockgletschers gelangen. Eine Querung nach rechts ist etwas exponiert (T4). Von dort ist die senkrechte Schuttwand, die vom Eis zusammengehalten wird aus unmittelbarer Nähe zu beobachten – sehr eindrücklich.
 
Findelen-Gletscherzunge:
Schnee war dieses Jahr im Mattertal Mangelware. Unterhalb von 3000 Metern gab es wenig davon – und der war durch die heisse Winterung in April und Mai schon früh wieder weg. So ergab sich die ungewöhnliche Konstellation, dass wir Ende Mai über die Gletscherzunge wandern konnten, die kaum anders als im Hochsommer aussieht. Zur rechten Zeit konnten wir noch vor Regen und Nebel über die eindrückliche Moränenrutschung (Im Vergleich zu vor einem Jahr hatten sich die Blöcke schon um rund 100 Meter bergab bewegt!) auf die orographisch rechte Seitemoräne des Findelengletschers kraxeln (viel loses Geröll, T4+). Dann kam der Regen, der in hohen Lagen gegen 300mm Niederschlag in Form von Schnee brachte. Das entspricht immerhin rund 60% des normalen Jahresniederschlages unten in Visp!
 
Mitte Juni mit Ski auf dem Findelengletscher:
Man kommt sich schon etwas schräg vor, wenn man Mitte Juni mit Skis durch die Bahnhöfe marschiert. Trotzdem waren sie für uns eine unabdingbare Hilfe zur Fortbewegung im Akkumulationsgebiet des Findelengletschers. Neben Schneestocherei (auf 3500 Metern liegen immer noch mehr als 4m Schnee!) und strengem Schneeschaufeln gab es sogar noch die Möglichkeit ein paar letzte Schwünge in einem seidenweichen Firnschäumchen zu drehen.

Tourengänger: Delta


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