Handschuhspitze (2319m), Wannig (2493m) Nordgrat über Roten Schrofen


Publiziert von Tef , 16. Mai 2011 um 20:12.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette
Tour Datum: 7 Mai 2011
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Biberwier Richtung Fernpaß, bis nach links eine Schotterstraße zum Gasthof Talblick wegführt. P gleich zu Beginn
Kartennummer:Kompass Nr.25

Nach langer Zeit waren wir mal wieder in den schönen Mieminger Bergen unterwegs, diesmal am westlichsten Außenposten, dem Wannigmassiv hoch über dem Fernpaß.
Sehr beliebt und bei hikr schon mehrmals beschrieben ist der Aufstieg über die Handschuhspitzen, ein wunderschönes Schaulaufen mit weiten Blicken zum Hauptkamm, Lechtaler, Ammergauer Alpen und natürlich dem Wettersteinmassiv.
Der Abstieg über den Nordgrat erwies sich als landschaftlich sehr schön,  das Gelände ist jedoch sehr bröselig. Man kann den Grat zwar recht bald ins Kar verlassen, jedoch verpaßt man dann sehr viel. Es lohnt sich sehr, direkt am Grat zu bleiben!
Die Tour hat einen Schönheitsfehler, den man jedoch, wie wir im Abstieg gesehen haben, fast gänzlich ausschließen kann: der Aufstieg zum Marienbergjoch verläuft auf dem Normalweg über Piste und unter Strommasten.
Wenn man jedoch den Alpsteig benutzt, kann man dies umgehen. Doch dazu später mehr.
Zunächst folgten wir vom Ausgangspunkt der Forststraße Richtung Gasthof Talblick und später Richtung Marienbergjoch. Bald kommen wir zur Piste. Man kann nun direkt über den Wiesenhang aufsteigen, später geht es nach rechts hinaus und man erreicht die Sunnalm (1620m). Dahinter weiter bergan, an der Liftstation und einer Kapelle vorbei hoch zum Marienbergjoch (1789m), wo man zum ersten Mal nach Süden blickt.
Hier geht nun nach rechts der Pfad ab. Nochmal kurz in eine Senke und zum Latschenhang, den es dann in Serpentinen hochgeht. Wir kommen um ein Eck rum in ein noch Schnee gefülltes Kar, welches wir nun hochstapfen und dann nach links zu einem schwach ausgeprägten Schrofenrücken queren. Diesen steil bergan zu einer Schulter und von hier nach rechts hoch zum Gipfelkreuz der Handschuhspitze (2319m).
Während der Pause genießen wir die Aussicht und studieren den Weiterweg. Dieser führt nun meist in der Flanke, ab und an auch direkt oben in westlicher Richtung dahin. Die Pfadspur ist recht deutlich zu sehen und auch leidlich markiert. Im mehrfachen Auf und Ab umgeht man einige Kuppen, bis man nach einer deutlichen Linkstraverse auf einen Sattel steigt, von wo man nun deutlich den Gipfel erspäht.
Hier geht es nun rechts direkt den Grat empor und dann nach links hinab in eine Mulde. Durch diese Schnee gefüllte Mulde steigen wir zum Gipfel hinauf. Der höchste Punkt befindet sich etwas nördlich des Kreuzes.
Nach unserer Pause steigen wir vom höchsten Punkt nach Norden ab zu einer Abbruchkannte, und zwar zur deutlich sichtbaren Eisenstange. Normalerweise soll man etwa dort den Gipfelblock abklettern, doch erscheint uns hier das Gelände zu vereist. Also versuchen wir unser Glück weiter links (westlich) und nach einigem Suchen finden wir einen Durchschlupf. Erst klettern wir eine Felsrippe ab (II), dann geht es unter einer Felskante herum in eine steile Schneerinne, die wir schräg vorsichtig absteigen. Danach wird es flacher und über ein Schneefeld geht es nach rechts zurück zum Nordgrat.
Nun bleiben wir die nächste Zeit immer am Grat, kurzes Gehgelände über Schrofenhänge wechselt mit Kletterei (I-II) im äußerst brüchigem Fels, der höchste Konzentration verlangt. So geht es langsam abwärts und der Grat macht einen langsamen Knick nach rechts. Das Gestein wir mehr und mehr rot, der Name Roter Schrofen paßt sehr gut.
Den letzten Felsgupf umgehen wir in der rechten Schrofenflanke, dann erreichen wir den breiter und ausladender werdenden Rücken, der sich nach Nordosten dahin zieht.
Nun muß man den Rücken irgendwann doch verlassen, weil er zuletzt steil und latschig abbricht. Wir entschieden uns dort, wo Latschen ein vorwärtskommen schwer machen, für die linke Seite und stiegen sehr vorsichtig in den schön gelegenen Berglesboden (1840m) ab, wo wir wieder auf einen Wanderweg trafen.
Diesem folgten wir nun in Serpentinen nach Osten in einen Graben hinab. Danach steigt der Weg wieder etwas und führt in den Wald hinein. Kurz vor der Sunnalm zweigt nach links der schöne Alpsteig ab. Er führt zunächst wieder ein Stück nach Westen zurück und folgt dann in direkter Linie einem (ehemaligen Moränen?)Rücken in nördlicher Richtung abwärts.
Man kommt etwa bei 1300m auf eine Forststraße. Nun nicht der Beschilderung nach rechts folgen, sondern auf gut sichtbaren Pfad weiter geradeaus bergab. Der Pfad wird sogar breiter und schwenkt etwas nach Osten, bis wir einen kleinen Bach erreichen, wo sich die Pfadspur etwas verliert. Man überquert das Bächlein und wendet sich nach links und kommt auf eine freie Wiese. Schräg von rechts kommt ein alter Waldweg hinzu, dem wir talwärts folgen. An markanten Felsbrocken vorbei erreichen wir bald wieder unseren Aufstiegsweg, und zwar fast am Parkplatz.
Will man also ohne Liftrasse aufsteigen, muß man im Aufstieg bei der ersten Verzweigung (bei einem Holzlagerplatz) geradeaus weiter gehen!

Tourengänger: Tef


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