Bike & Hike Wannig-Überschreitung über Handschuhspitze
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Ganz in der Nähe meiner Unterkunft reizte mich diese Überschreitung, da sie eine der wenigen großen Touren in den Mieminger Bergen ist, welche ich noch in meinem Leistungsbereich sehe. Außerdem dürfte die Aussicht vom westlichsten Eckpfeiler der Mieminger Kette einiges versprechen. So startete ich kurz nach 08:00 Uhr meine Unternehmung am Parkplatz Arzkasten (gebührenpflichtig)
MTB - Auffahrt Arzkasten - Marienbergjoch WS
Die komplette Strecke führt auf gut fahrbaren, aber streckenweise steilen Schotterweg (ganz am Anfang Asphalt) den Bikestreckenmarkierungen zum Joch. Der Anfang ist steil, der Mittelteil recht moderat, der Schluss nach der Marienbergalm wieder steiler. Achso - ich gehöre noch zur vom Aussterben bedrohten Art der Ohne- Akku-Biker - mit E-Bike dürfte die ganze Auffahrt recht bequem zu machen sein. Mein Rad schloss ich gegen 09:20 Uhr direkt am gut sichtbaren Kreuz auf dem Joch an - hier beginnt auch der Weiterweg zur Handschuhspitze - ich deponierte Helm, Radschuhe und Radhandschuhe und zog meine Bergschuhe an.
Marienbergjoch - Handschuhspitze T3
Auf gut markierten Weg ging es nun zuerst durch Latschengelände, später ein Geröllfeld querend und am Ende in vielen kurzen Kehren steil, aber gut gehbar durch Geröll bergan bis zum Gipfelkreuz der Handschuhspitze, welches ich gegen 10:45 Uhr erreichte. Hier machte ich eine erste kleine Rast und genoss die Aussicht, die durch Dunst etwas getrübt war. Da ein straffer Wind blies, zog ich meine Jacke über.
Handschuhspitze - Wannig T3+ I-
An einigen Schafen vorbei folgte ich den deutlich erkennbaren Markierungen in Richtung Wannig. Bald ging es links in die Flanke mehr oder weniger unterhalb des Grates der Handschuhspitzen. Im sehr leichten bergauf bergab stieg ich abwechselnd über Rippen und breite Rinnen. Die Ausgesetztheit hielt sich dabei in moderaten Grenzen, eine gewisse Schwindelfreiheit ist aber notwendig und an kurzen Stellen - meist auf den Rippen bewegte man sich auch im Absturzgelände. Fast immer handelte es sich um Gehgelände, ganz kurz musste man an wenigen Stellen mal die Hände zu Hilfe nehmen. Nach dem man drei oder vier Rinnen gequert hat führte die Markierung nach einer etwas ausgesetzteren Querung auf einer Gratrippe nach rechts recht steil bergauf. Die Markierung war sehr gut erkennbar, deshalb lege ich mich nicht, wie in anderen Tourenberichten beschrieben, fest, ob es nach dem dritten, oder vierten Taleinschnitt hinauf geht. Einfach auf die Markierungen achten! Schwierig war auch dieser Wegabschnitt nicht, kurz vor einem weiteren kleinen Gratgipfel bog der Weg nach links ab. Zwischen Felstürmchen und Grätchen und am Ende durch ein Kar (Schneerest Ende August!) folgte ich der Markierung nun im nicht exponiertem Gelände bis zum Kreuz des Wannig. Da ich hier feststellte, dass die Spitze neben dem Kreuzgipfel noch ein paar Meter höher ist, machte ich dort eine längere Rast und genoss die Aussicht. Insbesondere der Blick auf die Zugspitze und Ehrwald hat mich beeindruckt, ebenso der Blick auf die mächtigen Mieminger Berge.
Wannig - Nasserreiter Alm T3
Nach einer halben Stunde Pause folgte ich den Markierungen bergab in Richtung Westen. Ausgesetzte Stellen gab es hier nicht mehr, aber teilweise recht steile Geröllpassagen. Später schlängelte sich der Weg durch Latschengelände, im Wald irritierten mich (evtl. durch Unwetter) umgestürzte Bäume kurz - hier nahm ich die rechte Spur, welche bald im Steilgelände endete. Die linke Spur führte hingegen nach wenigen Metern wieder auf den gut erkennbaren Weg.... Als ich schließlich einen Forstweg erreichte, folgte ich den Wegweisern zur Nasserreiter Alm nach rechts und verließ kurz danach den Forstweg wieder. Ein herrlich schmales Weglein führte nun durch Almgelände und über ein paar Bäche eben bis kurz vor die Alm, welche ich dann wieder auf breitem Fahrweg erreichte (13:45 Uhr). Da ich wusste, dass noch ein ganzes Stück Weg vor mir lag, pausierte ich nur sehr kurz und folgte hinter der Alm dem Wegweiser in Richtung Marienbergjoch.
Nasserreiter Alm- Marienbergjoch T2
Mit nur minimaler Steigung, und oft recht breit, aber mit verblassten Markierungen führte der Weg nun recht angenehm bis zur schönen Wiese des Berglesboden. Der nun folgende Abstieg führte über teilweise sehr schmalen Pfad (auf Markierungen achten!) aber unschwierig durch den Bergwald hinab. Schließlich ging es eben und am Ende leicht bergauf bis zum Schotterweg zwischen Sunnalm und Bergstation Marienbergbahn (Skigebiet). Da ich nun meine Kräfte schwinden merkte, bog ich nach links zur Alm ab und gönnte mir Eis, Almdudler und einen Capuccino. Nach dieser ausgiebigen Pause schaffte ich auch die letzten 150hm zurück zum Joch, wo mein Radl sehnsüchtig auf mich wartete. Kurz nach 16:00 Uhr stieg ich auf mein Rad und genoss nun die Wirkung der Schwerkraft bei der finalen Abfahrt zum Ausgangspunkt, welchen ich gegen 16:30 Uhr erreichte.
Fazit:
Beeindruckende und meist sehr einsame Überschreitung des Wannig! Die Nutzung des Rades macht diese Tour vom Tal aus als Tagestour möglich, ist aber konditionell nicht zu unterschätzen (vor allem ohne Elektrounterstützung). Ich war am Ende ganz schön breit!!! Bis zur Handschuhspitze recht unkompliziertes Bergwandergelände, zwischen Handschuhspitze und Wannig ist der Weg dann schmal, teilweise etwas exponiert, aber immer gut markiert und auf jeden Fall weniger ausgesetzt, als die ungesicherten Passagen am von mir zwei Tage vorher begangenen Lustige Bergler Steig in den Kalkkögeln. Absturzgelände gibt es natürlich auch hier an einigen Stellen der Hangquerung. Der Abstieg vom Wannig nach Westen ist wieder etwas einfacher, da nicht ausgesetzt. Trittsicherheit erfordert hier vor Allem das viele Geröll. Der Rückweg an der Nasserreiter Alm vorbei über den Berglesboden ist einfaches Bergwandergelände, aber er zieht sich. Für mich eine meiner anstrengensten Tagestouren bisher in einer tollen alpinen Landschaft, gefühlt meist sehr weit weg vom Massentourismus.
MTB - Auffahrt Arzkasten - Marienbergjoch WS
Die komplette Strecke führt auf gut fahrbaren, aber streckenweise steilen Schotterweg (ganz am Anfang Asphalt) den Bikestreckenmarkierungen zum Joch. Der Anfang ist steil, der Mittelteil recht moderat, der Schluss nach der Marienbergalm wieder steiler. Achso - ich gehöre noch zur vom Aussterben bedrohten Art der Ohne- Akku-Biker - mit E-Bike dürfte die ganze Auffahrt recht bequem zu machen sein. Mein Rad schloss ich gegen 09:20 Uhr direkt am gut sichtbaren Kreuz auf dem Joch an - hier beginnt auch der Weiterweg zur Handschuhspitze - ich deponierte Helm, Radschuhe und Radhandschuhe und zog meine Bergschuhe an.
Marienbergjoch - Handschuhspitze T3
Auf gut markierten Weg ging es nun zuerst durch Latschengelände, später ein Geröllfeld querend und am Ende in vielen kurzen Kehren steil, aber gut gehbar durch Geröll bergan bis zum Gipfelkreuz der Handschuhspitze, welches ich gegen 10:45 Uhr erreichte. Hier machte ich eine erste kleine Rast und genoss die Aussicht, die durch Dunst etwas getrübt war. Da ein straffer Wind blies, zog ich meine Jacke über.
Handschuhspitze - Wannig T3+ I-
An einigen Schafen vorbei folgte ich den deutlich erkennbaren Markierungen in Richtung Wannig. Bald ging es links in die Flanke mehr oder weniger unterhalb des Grates der Handschuhspitzen. Im sehr leichten bergauf bergab stieg ich abwechselnd über Rippen und breite Rinnen. Die Ausgesetztheit hielt sich dabei in moderaten Grenzen, eine gewisse Schwindelfreiheit ist aber notwendig und an kurzen Stellen - meist auf den Rippen bewegte man sich auch im Absturzgelände. Fast immer handelte es sich um Gehgelände, ganz kurz musste man an wenigen Stellen mal die Hände zu Hilfe nehmen. Nach dem man drei oder vier Rinnen gequert hat führte die Markierung nach einer etwas ausgesetzteren Querung auf einer Gratrippe nach rechts recht steil bergauf. Die Markierung war sehr gut erkennbar, deshalb lege ich mich nicht, wie in anderen Tourenberichten beschrieben, fest, ob es nach dem dritten, oder vierten Taleinschnitt hinauf geht. Einfach auf die Markierungen achten! Schwierig war auch dieser Wegabschnitt nicht, kurz vor einem weiteren kleinen Gratgipfel bog der Weg nach links ab. Zwischen Felstürmchen und Grätchen und am Ende durch ein Kar (Schneerest Ende August!) folgte ich der Markierung nun im nicht exponiertem Gelände bis zum Kreuz des Wannig. Da ich hier feststellte, dass die Spitze neben dem Kreuzgipfel noch ein paar Meter höher ist, machte ich dort eine längere Rast und genoss die Aussicht. Insbesondere der Blick auf die Zugspitze und Ehrwald hat mich beeindruckt, ebenso der Blick auf die mächtigen Mieminger Berge.
Wannig - Nasserreiter Alm T3
Nach einer halben Stunde Pause folgte ich den Markierungen bergab in Richtung Westen. Ausgesetzte Stellen gab es hier nicht mehr, aber teilweise recht steile Geröllpassagen. Später schlängelte sich der Weg durch Latschengelände, im Wald irritierten mich (evtl. durch Unwetter) umgestürzte Bäume kurz - hier nahm ich die rechte Spur, welche bald im Steilgelände endete. Die linke Spur führte hingegen nach wenigen Metern wieder auf den gut erkennbaren Weg.... Als ich schließlich einen Forstweg erreichte, folgte ich den Wegweisern zur Nasserreiter Alm nach rechts und verließ kurz danach den Forstweg wieder. Ein herrlich schmales Weglein führte nun durch Almgelände und über ein paar Bäche eben bis kurz vor die Alm, welche ich dann wieder auf breitem Fahrweg erreichte (13:45 Uhr). Da ich wusste, dass noch ein ganzes Stück Weg vor mir lag, pausierte ich nur sehr kurz und folgte hinter der Alm dem Wegweiser in Richtung Marienbergjoch.
Nasserreiter Alm- Marienbergjoch T2
Mit nur minimaler Steigung, und oft recht breit, aber mit verblassten Markierungen führte der Weg nun recht angenehm bis zur schönen Wiese des Berglesboden. Der nun folgende Abstieg führte über teilweise sehr schmalen Pfad (auf Markierungen achten!) aber unschwierig durch den Bergwald hinab. Schließlich ging es eben und am Ende leicht bergauf bis zum Schotterweg zwischen Sunnalm und Bergstation Marienbergbahn (Skigebiet). Da ich nun meine Kräfte schwinden merkte, bog ich nach links zur Alm ab und gönnte mir Eis, Almdudler und einen Capuccino. Nach dieser ausgiebigen Pause schaffte ich auch die letzten 150hm zurück zum Joch, wo mein Radl sehnsüchtig auf mich wartete. Kurz nach 16:00 Uhr stieg ich auf mein Rad und genoss nun die Wirkung der Schwerkraft bei der finalen Abfahrt zum Ausgangspunkt, welchen ich gegen 16:30 Uhr erreichte.
Fazit:
Beeindruckende und meist sehr einsame Überschreitung des Wannig! Die Nutzung des Rades macht diese Tour vom Tal aus als Tagestour möglich, ist aber konditionell nicht zu unterschätzen (vor allem ohne Elektrounterstützung). Ich war am Ende ganz schön breit!!! Bis zur Handschuhspitze recht unkompliziertes Bergwandergelände, zwischen Handschuhspitze und Wannig ist der Weg dann schmal, teilweise etwas exponiert, aber immer gut markiert und auf jeden Fall weniger ausgesetzt, als die ungesicherten Passagen am von mir zwei Tage vorher begangenen Lustige Bergler Steig in den Kalkkögeln. Absturzgelände gibt es natürlich auch hier an einigen Stellen der Hangquerung. Der Abstieg vom Wannig nach Westen ist wieder etwas einfacher, da nicht ausgesetzt. Trittsicherheit erfordert hier vor Allem das viele Geröll. Der Rückweg an der Nasserreiter Alm vorbei über den Berglesboden ist einfaches Bergwandergelände, aber er zieht sich. Für mich eine meiner anstrengensten Tagestouren bisher in einer tollen alpinen Landschaft, gefühlt meist sehr weit weg vom Massentourismus.
Tourengänger:
Simon_B

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