Chammhalden- Girenspitz NE Grat- Säntis
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Alle Jahre wieder und immer wieder schön: Eine Besteigung des Säntis. Dieses Jahr wählte ich eine Tour im anspruchsvollen Wander- bzw. im leichten Bergtourenbereich. Einsamkeit, Natur und umfassendes Outdoor-Erlebnis sind garantiert!
Chammhalden-Hüenerbergsattel (T5, I): Von der Schwägalp folgt man der Alpstrasse Richtung Lehmen und besteigt alsbald den mächtigen, überwachsenen Schuttfächer der Chammhalden (unübersehbar!). Auf der Chammhalden wendet man sich direkt der eigentlichen Nordwestfront des Alpsteins zu und besteigt auf deutlichem Weg die erste Stufe. Anschliessend geht es steil über Wiesen bis zu den ersten Felsen. Hier beginnen auch die orangen Markierungen, die bis zum Ausstieg auf dem Hüenerbergsattel den Weg weisen. Der Weg führt sehr steil über Wiesen und einzelne Schrofenstufen bis unter eine markante, felsige Wand (Gedenktafel am Wandfuss).
Hier weisen die Markierungen den Weg links an der Tafel vorbei und anschliessend rechts in einen ersten Quergang. Über einzelne Felsstufen (T5, I) und entlang einiger Quergänge (T5, I) gewinnt man an Höhe. Eine etwas luftige Querung endet in einer Runse, die man direkt ersteigt (oben folgen Markierungen). Man lasse sich nicht verführen, weiter aus der Runse zu queren und um einen Sporn herum zu steigen. Zwar scheint auch dieser besteigbar, doch es liegt viel loses Gestein herum. Eine Besteigung ist eher heikel.
Nach der Runse führt der Weg einfach über viel Schutt und mit abflachendem Gefälle in den Hüenerbergsattel hinauf. Die Route ist im Führer genau beschrieben.
Girenspitz Nordostgrat (WS, II): Der Grat überzeugt durch unschwierige Kletterei mit einigen Stufen im II. Grad. Längere Zwischenstücke auf dem Grat sind Gehgelände. Grüne und rote Markierungen sowie die meistens gute Beschreibung aus dem Führer weisen den Weg. Zwar müssen Griffe und Tritte auch auf dieser Tour geprüft werden. Insgeamt fand ich sie aber nicht besonders heikel.
Vom Hüenerbergsattel wendet man sich nach Südwesten und steigt etwas linkshaltend in die Route ein. Eine bald folgende Stufe (5m, II) wird an soliden Griffen überwunden. Nun folgt die Route dem Grat (Wegspuren, Markierungen) bis in eine tiefe Scharte hinab. Hier könnte man übrigens auf den Blauschnee und den Wanderweg aussteigen.
Von der Scharte aus wird eine Platte an festen Griffen überwunden (10m, II). Eine Markierung weist auf den Einstieg hin. Anschliessend steigt man über ein Terrassenband auf den Grat zurück und unter den Gipfelaufbau. Auch an dieser Stelle kann auf den Wanderweg ausgestiegen werden.
Hier weist der Führer auf einen Kamin hin, der auf der Nordseite des Gipfelaufbaus aufwärts führt. Dieser soll durchstiegen werden. Nach einigen Metern wird mir die Sache aber zu brenzlig. Der Fels ist nass und die Kletterei sieht mir eher nach III bis IV aus, von "WS" ist nicht mehr viel zu sehen. Ich steige sorgfältig wieder auf den Grat ab. Auch wenn man sich diese Situationen nicht wünscht: In homöopatischen Dosen verabreicht sind sie eine gute Übung für Psyche, Selbsteinschätzung, Technik und Trittsicherheit.
Ich stehe wieder unter dem Gipfelaufbau und versuche mein Glück über ein Platte, die wie ein Band leicht links haltend um einen Felssporn herum führt. Zu meinem Erstaunen geht das dann auch sehr gut und auch die Markierungen sind wieder zu sehen. Nach der Platte führt die Route noch über einige einfache Stufen und schliesslich zum Gipfelsteinmann.
Nach dem Girenspitz hinauf zum Säntis und da zum Kafi im Hotel: Ein tolles Kultur-Schock-Erlebnis;) Nach dem Kafi ohne Verzug runter in leichtem Dauerregen via Tierwies zur Schwägalp zurück. Auf der Tierwies gibt es eine Gedenkminute für Alpin_Rise der hier dem Verdursten nahe vor verschlossenen Türen stand;)
Tour im Alleingang

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