Auerenhorn und Trosegg

Auerenhorn (1541 m) und Trosegg (ca. 1800 m) -  Nie gehört?

Kein Wunder, Auerenhorn und Trosegg sind "nur" Gratköpfe im Wiggis-Südostgrat.

Bestiegen werden sie von Netstal aus via Auern-Unter Stafel (1507 m).

Für das Auerenhorn, früher ein valables Tourenziel, heute total überwachsen, nimmt man die Grasflanke, die unterhalb der Hütte nach Nordosten zieht. Das Gelände ist weglos und recht steil.
Dort, wo auf der Karte "1541" steht, kommt man endlich um die Ecke und sieht das Ziel - und dass dort die Bäume heute so dicht stehen, dass es sich gar nicht lohnt, über das Grätchen abzusteigen.

Für das Trosegg nimmt man die Variante über dem Felsband. Bis zur Wasserfassung der Alp ist der Weg recht gut, dann bis zu einer Baumgruppe zumindest noch zu ahnen. Ab dann gehts "frei" durchs Gelände. Das ist nicht einmal besonders steil. Aber all diese Bänder waren früher Wildheuplanggen. Heute bleibt das viele Gras liegen, was die Tritte gemein macht.

Schlimmer noch sind die ökologischen Folgen: Eine ehemalige Kulturlandschaft wie eine Alp wird nicht einfach zu einer Naturlandschaft, wenn sie nicht mehr bewirtschaftet wird. Das Heu des letzten Jahres düngt den Boden, das Gras braucht keine guten Wurzeln mehr. Dadurch werden die Hänge unstabil und rutschen eines Tages ab.
Erst nachher wird sich irgendwann neuer Boden, ein neues, natürliches Gleichgewicht einstellen - und das wird Jahrzehnte dauern.

Über das Trosegg kommen auch die (an einer Hand abzuzählenden) T6+-"Wanderer", die die Traverse vom Wiggisalpeli nach Aueren wagen.

Wie alles im Wiggis-Gebiet haben auch diese Flanken nur eine Richtung: hinunter. Und zwar brutal.
Wer sich hier einen falschen Tritt erlaubt, stoppt erst 1000 Meter tiefer.
Anderseits erlauben sie Tiefblicke, praktisch zwischen den Füssen hindurch ..